Beim sich im Kreise drehn, bleibt man auf der Stelle stehn... (ein Eldorado für Externe)
Gut am Arbeitgeber finde ich
- tatsächlich die Produkte und dass hier ein lokales Unternehmen eine zukunftsfähige Infrastruktur in und um Köln aufbaut
- das positive Auftreten der GF
- dass sehr viel investiert wird
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- dass sehr viel Geld sinnlos verbrannt wird
- die unfassbare Zahl an Externen, die an so vielen Stellen die Kommunikation übernehmen.
- die Bürokratie, die einer Behörde oder einem alteingesessenen Großkonzern in nichts nachsteht
- vollkommen ineffizientes PM, Anforderungsanalyse, QM und auch Entwicklung
- das Fehlen eines Architekten bzw. überhaupt der Wille die fehlende Architektur (gefühlt 2453 verschiedene Systeme, die irgendwie oder auch nicht miteinander kommunizieren) als Problem zu begreifen
- die Pflicht 3 Tage ins Office kommen zu müssen, wo ein konzentriertes Arbeiten sehr schwer fällt, bzw.
eher unmöglich ist.
Verbesserungsvorschläge
Der Fisch stinkt vom Kopf her. Also ich würde damit anfangen das komplette IT Management auszutauschen,
Die Begrifflichkeiten PM, PL, RE, QS, SM, PO... usw. so mit Leben zu füllen wie man es von den Jobtiteln her erwarten könnte und sich vom unsäglichen Wasserfallmodell und den starren Releasezyklen lösen.
Verantwortlichkeiten an Teams übergeben, die gemeinsam für ihre Ergebnisse verantwortlich sind und deren gemeinsame Kommunikation nicht ein Ticketsystem ist, sondern direkte Kommunikation.
NCler mit NClern sprechen lassen und die Externen an der Stelle außen vor lassen. Externe auf ein notwendiges Mindestmaß reduzieren. Das wäre im Organisatorischen in Kürze ein Anfang.
Im technischen wäre es aus meiner Sicht zwingend erforderlich endlich damit anzufangen techniche Schulden abzubauen und den Technologie Stack auf ein Minimum zu reduzieren. Dafür wäre ein Architekt erforderlich. Vielleicht käme man damit dahin Systeme zu schaffen in denen neue Anforderungen konfiguriert und nicht umständlich programmiert werden müssten und ein Zitat eines externen PLs gehörte dann vielleicht der Vergangenheit an. "Jetzt weiß jeder, was zu tun ist. Das ist Fleißarbeit und das können wir."
Das erfordert einen Austausch der NC DNA und ein vollkommen anderes Mindset und bleibt damit eher ein Produkt aus Fantasy und SciFi.
Arbeitsatmosphäre
Großraumbüros ohne Schallschutz, seit Corona alle Meetings online am Arbeitsplatz ohne ANC - Kopfhörer sorgt von den "normalen" Arbeitsbedingungen her bereits für einen hohen Stresslevel.
Jeder ist Einzelkämpfer. Wichtig scheint es v.a. zu sein Wissenssilos aufzubauen und ja niemanden daran teilhaben zu lassen. Das führt imho zu Missgunst denn Kopfmonopolisten, die ihr Wissen nicht teilen, können auch niemanden fragen.
Man gönnt anderen ihren Erfolg nicht und freut sich über die Fehler anderer. Das hat in meiner Zeit überwogen. Und die wenigen Ausnahmen konnten diesen Gesamteindruck nicht rausreissen.
Aber es hat auch sein gutes. Selbst wenn man monatelang nichts zu tun hat, fällt es nicht auf oder scheint egal zu sein.
Kommunikation
Was und wie GF informiert ist gut. Auch wird man über alles mögliche in Intranet informiert. Wenn man das alles lesen würde, käme man nicht mehr zum Arbeiten .
Die Arbeit betreffende Kommunikation findet in der Regel über Tickets statt. Etwas überspitzt hat sich bei mir der Eindruck verfestigt, dass an allen wichtigen Knotenpunkten Externe die Kommunikation übernehmen. Sei es gegenüber Untergebenen oder als Schnittstelle zwischen Fachbereichen. Da ich früher im Consulting gearbeitet habe, hier ein kleiner Tipp. Gute Externe machen sich stets unverzichtbar, niemals überflüssig und haben immer Verständnis und viel Zeit auch die sinnlosesteste Idee zu verfolgen.
Kommunikation zu externalisieren erscheint mir ein grundsätzliches Problem schlechten Managements zu sein.
Und die große Anzahl an Externen ist meiner Meinung nach ein Zeugnis dafür.
Kollegenzusammenhalt
Ich kann nur von meinem Bereich sprechen und möchte an dieser Stelle eine externe Kollegin, die unseren Teamzusammenhalt verbessern sollte und meinen letzten Chef zitieren "Ihr seid kein Team ". Und positiver kann ich leider nicht werden.
Unsere Leistung als Team hat bei weitem die Summe unserer Einzelfähigkeiten unterschritten.
Lieber tage- und wochenlang rumstümpern, als jemanden zu fragen, der das Problem in wenigen Minuten lösen könnte. Aber das scheint ein allgemeiner Erfahrungswert zu sein, dass man im besten Fall auf 10 Fragen max. 1-2 Antworten erhält. Und wer selber nicht bereit ist Antworten zu geben, fragt auch nicht.
Geht man einen Schritt aus dem Team raus, hat sich bei mir der Eindruck verfestigt, dass man eher noch gegeneinander arbeitet.
Was da als Arbeitsergebnisse einem vor die Füße gekippt wurde, ist auch mit Abstand und nach längerer Betrachtung eine Frechheit.
Um so mehr freut man sich über die wenigen Kollegen mit denen man auf professionellen Niveau an Themen arbeiten konnte. Leider sind die in der Minderheit und in meiner Zeit waren diese Gelegenheiten zu selten und weitestgehend nicht in meinem Bereich angesiedelt.
Work-Life-Balance
"Würde man die Hälfte der Mitarbeiter rauswerfen, würde es bei den Verbliebenen nicht zu Mehrarbeit führen." Nicht von mir, sondern ein Zitat einer ehemaligen Führungskraft von NC. Nach meiner Einschätzung ist die Arbeit ungleich verteilt, so dass ich dem Zitat vollumfänglich zustimme und auch der Überzeugung bin, dass in einigen Bereichen sehr viel gearbeitet wird.
Wenn das, was man kann, wovon man überzeugt ist, dass es richtig und gut ist, weil es sich immmer wieder als richtig und gut erwiesen hat, auch bei NC, überhaupt keine Relevanz hat und aktiv "boykottiert" wird, dann muss man einfach sein Engagement dem des restlichen Umfelds anpassen oder gehen. Macht man ersteres kann man recht locker seine Zeit absitzen.
Alles eine Typ- und manchmal eine Altersfrage, ob man selbstwirksam und sinnstiftend seine Lebenszeit verbringen möchte oder nicht.
Vorgesetztenverhalten
Da ich in den Genuss mehrerer direkter Vorgesetzter gekommen bin, versuche ich mich kurz zu fassen .
Von einer kompletten Arbeitsverweigerung auch nur irgendetwas, was man gemeinhin von einer Führungskraft erwarten könnte, zu erledigen, wozu u.a. das Genehmigen von Urlaubsanträgen erst 2 Wochen nachdem man aus dem Urlaub zurückgekehrt ist, gehörte, über das Verbreiten von unfassbaren Chaos und Resilienz gegenüber Misserfolgen und logischem Denken, was in der Regel mit lockeren Sprüchen und hektischer Flucht beantwortet wurde,
bis hin zu einem jungen dynamischen High Fiver für den scheinbar alles was über ein High 5 mit seinen Mitarbeitern hinausgeht bereits zum Micromanagement zählte und der sich im weiteren Verlauf und näherer Betrachtung als ziemlich inhaltsleerer Scheinriese mit herausragenden Selbstvermarktungsqualitäten herausstellte, habe ich nicht wirklich viel positives zu berichten und bin der Meinung, dass zumindest in der NC IT bei den Führungskräften ein strukturelles Problem vorliegt und sie komplett ausgetauscht gehörten. Übrigens, die ersten beiden wurden ausgetauscht, so dass ich nicht glaube komplett falsch zu liegen in meiner Wahrnehmung.
Interessante Aufgaben
Eher nicht. Wenn eine ehemalige Führungskraft über Jahre hinweg alle neuen Themen sich unter den Nagel reisst, bleiben einem nur die Reste. Dinge, die vererbt werden, weil Kollegen in Rente gehen oder so miserabel umgesetzt sind, dass man sie neu machen muss. Ansonsten ist man darum bemüht, dass für jedes Thema auch genau ein Mitarbeiter zuständig ist. Der wird zeitlebens daran weiterarbeiten. Auch wenn nicht viel daran zu tun ist.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sehr positiv habe ich aufgenommen, dass nach knapp 30 Jahren Mülltrennung in Deutschland diese auch bei NC eingeführt wurde.
Zu Green IT gehört in meinen Augen v.a. auch performante Software zu entwickeln. Bei NC wartet man lieber auf Godot während Server im Hintergrund ächzen und die armen Endanwender frustrieren. Würde man den CO2 Austoß messen, müsste man sich schämen.
Eine betriebswirtschaftliche Relevanz hat sinnloses Warten jedenfalls nicht.
Immerhin tritt NC mit einigen u.a. vom Eigentümer Stadt Köln initiierten Programmen wie Schulen ans Netz positiv in Erscheinung. Das ist wirklich TOP und in der Digitalisierungsbrache Deutschland ein absolutes Highlight.
Dafür 5 Sterne.
Gehalt/Sozialleistungen
S. Karriere
An Sozialleistungen gibt's vieles...
Karriere/Weiterbildung
Es gibt viele Online Schulungen, die mir persönlich in der täglichen Arbeit nicht weiter geholfen haben und die ich aus dem Grund auch nicht wahrgenommen habe.
Für fachspezifische Schulungen oder Kongresse scheint kein Geld da zu sein, jedenfalls habe ich keine erhalten. Das führt dann leider u. a. dazu, dass die Umsetzungen, die ich dort erlebt habe in großen Teilen auf einem nahezu lächerlichen Niveau stattfinden und in einer geradezu lachhaften Geschwindigkeit.
Aber irgendwo muss man ja sparen wenn man so viel Geld für Externe ausgibt.
Mitarbeiterentwicklung hat in meiner Zeit nicht stattgefunden, die letzten Jahre nicht einmal Mitarbeitergespräche.
Gehaltserhöhungen gibt es wohl auch nicht. Zumindest bei mir nicht, noch bei irgendeinen, den ich kenne. Und die tariflichen Anpassungen waren angesichts der Inflation der letzten Jahre ein Witz.