Kurzbericht aus 3 Jahren Ausbildung.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man hat gemerkt, dass der CEO sich sehr für die Firma anstrengt. Er versucht sehr die Kontrolle über alles selbst in die Hand zu nehmen, und alles für die Firma zu tun. Möglicherweise überarbeitet er sich auch dadurch, aber im großen und ganzen gelingt das auch.
Die technischen Kollegen, wie Entwickler & Administratoren sind alle sehr nett. Eine tolle Truppe an sich. Zwischenmenschlich hat man gemerkt, dass jeder jeden sehr aufnimmt und akzeptiert. Verständnis wird gezeigt und über private Dinge kann man auch mal sprechen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Datenschutz ist intern ein Problem gewesen. Wenn jemand ausgefallen ist, insbesondere ein Azubi, wurde das intern in der Firma rumerzählt, wieso, weshalb, warum. Die Teamassistenz hat die Krankheitsgründe ausgiebig benannt.
In den wöchentlichen Team-Meetings war das auch der Fall. Oft wurden sensible, und persönliche Informationen über einzelne Personen freigegeben. Darüber wurde auch manchmal hergezogen.
Genauso gab es ein System, indem die Ausfalltage der Kollegen dokumentiert werden. Dort konnte man über jeden Kollegen einsehen, ob dieser Krank ist. Wann, wie lange, etc. Was Datenschutztechnisch nicht unbedingt vorteilhaft für den Betroffenen ist..
Zumal am Anfang im Bewerbungsgespräch wurde gesagt "Wenn du den Führerschein hast, kriegen die Azubis ein Firmenauto" oder sowas wie "Gerade in Coronazeiten ist Homeoffice gar kein Problem" was aber leider nicht eingehalten wurde.
Was ich auch erwähnen möchte: Mitarbeitergespräche finden leider kaum bis garnicht statt. Es gab beispielsweise von der Firma kein Bedarf mit mir oder einen weiteren Azubi zu sprechen, ob wir denn übernommen werden würden oder nicht. Auch wenn man nachgefragt hat, wurde das mit "Wir reden darüber wenn du deine Prüfung geschrieben hast" abgeschlagen. Leider ist das schon sehr spät. Man kann kaum planen, ob man sich jetzt zukünftig umschauen muss, oder ob die Firma einen halten würde. Das wurde teilweise bis zur letzten Woche stehen gelassen.
Verbesserungsvorschläge
- Einen Mitarbeiter haben der sich auf das Personal fokussiert, jeden zuhört und unparteiisch bleibt. Wenn es Probleme gibt, da ist. Nicht sagt "Regel das selber"
Die Ausbilder
Ausbilder sehr nett, hilfsbereit, aber leider oft krank.
Somit wurde mir ein Kollege als "Ausbildungsbeauftragter" zugewiesen, welcher mir leider nicht viel gezeigt hat, eher "unterstufige" Aufgaben zugewiesen hat, und generell kein respektvolles Verhalten mir gegenüber gezeigt hat. (Siehe beim Punkt "Respekt" mehr)
Aber viele Kollegen, inklusive CEO, waren bereit einen auch was beizubringen, somit konnte ich viel mitnehmen.
Respekt
Der Respekt stand am Anfang sehr an der Tagesordnung. Hat jedoch immer mehr abgenommen.
Ich konnte auch mit manchen Kollegen, sowie auch den CEO über private Dinge sprechen, und fühlte mich sehr respektabel behandelt.
Jedoch gab es, wie beim Punkt "Ausbilder" erwähnt, für mich einen Kollegen, welcher als mein "Ausbildungsbeauftragter" agieren sollte. Dieser hat sich freiwillig gemeldet, ohne Ausbilderschein, sich um die Azubis zu kümmern. Jedoch hat dieser mich auch schon davor sehr fragwürdig behandelt. Oft mit sehr persönlichen, und respektlosen Sprüchen konfrontiert. Oft mir Arbeitsschritte nicht erklärt, und mich dann lächerlich gemacht, wenn ich was falsch gemacht habe. Auch vor den Kunden. Allgemein hatte ich leider das Gefühl, dass dieser Kollege zweierlei Maß gemessen hat, zwischen Kollegen die er mag, und die er nicht mag. Der Rest des Teams war sehr entgegenkommend und nett. Auch wenn einige der Kollegen bei seinen respektlosen Aktionen gegenüber mir, oft gefeiert haben.
Leider hat CEO & Controlling nicht gehandelt, als ich mehrfach das Problem schilderte.
Karrierechancen
Grundsätzlich sind die Aufgaben und die Systeme die man kennen lernt sehr hilfreich für das Grundverständnis von komplexen Abläufen. Bei meiner beruflichen Karriere hat mir das sehr weitergeholfen.
Ausbildungsvergütung
Die Vergütung war über den Durchschnitt... aber ab dem zweiten Lehrjahr, war sie Durchschnittlich.
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten waren leider sehr unkontrolliert. Es gab 2020-2023 keine Stempeluhr oder Sonstiges. Heißt es ging auf Vertrauensarbeitszeiten. Leider ging das darauf hinaus, das Kundenaufträge sehr weit in die Länge gingen. Teilweise 12h+. Höchste waren 16h. War "aber nur" einmalig. Gedankt wird dies leider weder mit Geld, noch mit freien Arbeitsstunden, sondern mit einem einfachen "Danke". Auch wenn man das ganze erwähnt hat, wurde das begründet mit "Die anderen haben damit auch kein Problem".
Leider kamen auch häufig Sprüche wie "Du machst schon Feierabend?" welche natürlich einen Azubi verunsichern. Man möchte ja den Betrieb so weit wie es geht unterstützen. Und das fordert einen indirekt auf, länger zu arbeiten. Auch wenn das als "Spaß" begründet wurde, kam dies sehr häufig vor. Im großen und ganzen: Unübersichtlich. Kein Ausgleich wie Geld oder freie Arbeitsstunden. Überstunden konnten somit nicht ausgeglichen werden.
Work-Life-Balance war sehr beeinträchtigt.