Kündigung - ein kurzer Prozess
Arbeitsatmosphäre
Jedesmal wenn ich die Filiale betrete, könnte ich weinen. Meine Kündigung ist Monate her, aber der Schmerz und die Enttäuschung ist riesengroß, es tut weh, wenn ich sehe, dass sich an den Bedingungen nichts geändert hat. Die zwei, drei MA auf 2 Etagen sich abmühen, die Arbeit kaum schaffen, die Unordnung nicht bewältigen, die Kassen nicht besetzen können. Manche Dinge ändern sich nicht, manche Dinge ändern sich. In den Kabinen gibt es jetzt Graffities, der Schmutz steht bis zur Decke, die Sachen liegen auf dem Boden, Abhängestangen sind voll, das Glas an der Rolltreppe beschmiert, viele Lampen sind defekt und flackern wie Discolicht. Die Musik ist in einer Lautstärke, die dazu passt, darum kümmert sich niemand hier. Es war mal meine Aufgabe.
Kommunikation
Kritik ist nicht erwünscht. Wenn man etwas sagt, ist man draußen. Aber sind es nicht genau die Kritiker, die Verantwortung übernommen haben, wirklich etwas bewegen könnten, die die Kraft aufbringen wollen, die Prozesse zu verbessern?
Kollegenzusammenhalt
Die Unterbesetzung schürt Konkurrenzdruck, es wird gemobbt, an Führungskräften und Stellvertretungen gespart. Eine toxische Arbeitsatmosphäre. Die Filiale ist führungslos, die Jugendlichen sich selbst überlassen.
Vorgesetztenverhalten
Der Führungsstil hat sich nicht wesentlich geändert. Prozesse geben die Richtung vor. Personaleinsparungen stehen vor dem Teamaufbau. Ein Hamsterrad das Spuren hinterlässt, die schlimmer sind, als die Blasen an den Füssen nach einem langen Arbeitstag. Daran kann auch eine Abfindung nichts ändern. Ich vermisse meine Arbeit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Einsicht, Emphatie, Verantwortungsbewusstein den MA gegenüber, mehr Flexibilität und Durchsetzungsvermögen in der oberen Führungsebene. Ein Betriebsrat oder Ansprechpartner.