Es ist nicht alles gut, aber bei Weitem auch nicht alles schlecht. Manchmal muss man auch mal was aushalten.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Grundsätzlich das Arbeitsgebiet. Als alte Häsin habe ich auch meine Lücke gefunden, die gut zu mir passt. Mein Arbeitsgeber war flexiel, wenn ich "früher" aus familiären Gründen umswitchen musste: Ich musste antanzen, begründen und bekam meine Ausnahmeregelung. Dafür bin ich bis heute dankbar. Zudem bin ich gezwungen, meinen Urlaub zu nehmen, kann Überstunden abfeiern oder sie werden ausgezahlt, Arbeitszeitgesetze werden eingehalten - das habe ich nicht unbedingt überall. Ich weiß, dass ich auch nächsten Monat meine Arbeitsstelle noch habe. Diese Sicherheit und das Entgegenkommen ist es mir wert, trotzdem zu bleiben, obwohl mich Vieles aufregt.
Auch wenn ich mich jetzt bei der Ansammlung von obigen Meckereien so lese, als wäre ich Masochistin: Ich bin seit über 30 Jahren dabei udn ahbe mich mit unserer Verwaltung entwickelt. Es gefällt mir nicht alles daran, weiß Gott. Aber das Aufgabengebiet ist meins, ich wachse hinein und bin auch als gestandene Frau in einer persönlichen Situation , dass ich mir nicht alles zu Herzen nehmen muss, teils gezielt auf Lücke setze und mir sage, dass ich auch viele Sachen gut mache, wenn auch nicht alles perfekt erledigen kann. Manches nimmt man besser mit Humor und freut sich an den kleinen Erfolgen, bei manchen Dingen ist es aber auch super, wenn wenigstens eine Nacht oder besser ein Wochenende zwischen Ereigniseintritt und Erledigung liegen kann. Das Leben ist nicht nur ein Kuschelfest, aber wenn man es durchhält, kann unsere Verwaltung bei Interesse richtig super sein.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Laaange Entscheidungswege der vorgesetzten Dienststellen, wenn es unbequem ist. Manchmal wirklich unterirdisch unqualififzierte Antworten auf Anfragen an diese, weil dort jemand offenbar keine Lust hatte, sich mit dem Thema zu beschäftigen oder die Frage nicht richtig verstand, aber der Griff zum Telefonhörer aus Dünkelhaftigkeit nicht funktioniert. Hin- und Herschieberei von Aufgaben in den Geschäftsbereichen oder auch in der Landesbehörde. Unten auf den Straßenmeistereien muss es pronto funktionieren, oben darf man sich Zeit lassen. Lob kommt höchst selten. Ich bin Vorgesetzte und versuche zu loben. Von oben bekomme ich kein Lob, auch nicht die Straßenmeisterei als Ganzes, es gibt aber welche auf die Finger, wenn es schiefläuft. Neuer Posten udn Einarbeitung - Fehlanzeige. Man muss sehen, wie man klarkommt. Es ist aber hübsch, dass erwartet wird, dass man fehlerfrei und komplett alles abarbeitet.
Verbesserungsvorschläge
Weniger auf politischen und öffentlichen Druck reagieren und einfach in Ruhe die Arbeit machen (lassen). Mehr Mitarbeiterführung durch die Vorgesetzten verlangen, dafür weniger Work-Life-Balance in Form ständiger Homeoffice-Tage für genau diese Viorgesetzten. Wie will man sich um die Mitarbeiter und den Fortgang von Projekten kümmern, wenn man selten persönlich anwesend ist? Wer führen will muss da sein. Ein bisschen altmodisches Pflichtbewusstsein fehlt oft.
Arbeitsatmosphäre
Es kommt darauf an, wo man arbeitet. Manchmal gibtes zwischen den Fachbereichen und Innen-/Außendienst schwere Verwerfungen und mehr Übereinander-Reden als Miteinander.
Kommunikation
s. o.
Kollegenzusammenhalt
s. o.
Work-Life-Balance
Ich bibn dafür, auf jeden Kollegenfall einzeln einzugehen und nicht mit der Gießkanne praktisch jedem Homeoffice udn mobiles Arbeiten zu ermöglichen. Es passt zu vielen Arbeitsplätzen einfach nicht.
Vorgesetztenverhalten
Stetig bemüht, fair und nett zu sein. Leidr gerne mit Blick nach oben, ob Haue kommen könnte.
Interessante Aufgaben
Tatsächlich. Zwar mit Zwängen, die nervern können, ist aber nun einmal eine Behörde, die mit Steuergeldern umgeht und daher entsprechende Regeln einzuhalten hat. Zudem ist man auch den Bürgern gegenüber verpflichtet.
Gleichberechtigung
Für eine Straßenbauverwaltung wirklich gut. Das war vor 30 Jahren noch eher anders.
Umgang mit älteren Kollegen
Es kommt wieder darauf an, wo man arbeitet. Innen-/Außendienst? Körperliche Arbeit? Welche Position nimmt der Kollege ein? Aber die fachliche Kompetenz gerade älterer Kollegen wird immer besser anerkannt, die Rücksichtnahme bei geminderter Leistugnsfähigkeit wird auch dadurch ausgeglichen.
Arbeitsbedingungen
Es kommt darauf an. Innendienst - Ausstattung nie schnell auf allerneuestem Top-Standard, aber ok. Außendienst (Straßenmeistereien) - allein schon der Fahrzeugstandard ist traurig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wir sind eine Straßenbaubehörde - die kann gar nicht so grün sein wie man persönlich möchte. Aber wir arbeiten daran und kleine Schritte sind auch schön.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich finde, dass es ok ist. Für die niedriger bezahlten Kollegen wären Verbesserungen durchaus angesagt (ok, die Tarifverhandlungen waren ein großer Schritt in die richtige Richtung, aber die Leute im Außendienst, die die Drecksarbeit bei ejdem Wetter machen, kriegen wirklich nicht zuviel Geld).
Image
Sttraßenbauverwaltung hat in der Öffentlichkeit überhaupt natürlich nur ein Image, wenn sie auffällt - das ist der Fall, wenn es nicht klappt. Positiv wird nicht über sie geschrieben oder gesprochen.
Karriere/Weiterbildung
Man muss sich selber bemühen und manchmal dicke Bretter bohren. Dazu kommen die Laufbahnverordnungen und Stellenbewirtschaftungspläne, die durchaus unfelxibel sind und schnelle Entscheidungen schwer möglich machen.