Keine Feedbackkultur und Strukturen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man arbeitet mit sehr netten und hilfsbereiten Personen zusammen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es ist sehr unstrukturiert und es fehlt eine Feedbackkultur. Zudem werden unbezahlte Überstunden vorausgesetzt.
Verbesserungsvorschläge
Nicht nur die Vorgesetzten sollten ihre Teammitglieder bewerten, auch das Team sollte anonym Feedback zu seiner Führungskraft geben dürfen. Bspw. kann alle 6 bis 12 Monate über einen Fragebogen die Performance der Führungskraft angefragt werden, damit auch diese sich in bestimmten Bereichen verbessern können. Zudem sollten Trainings gegeben werden, wie ordentlich Feedback gegeben wird sowie wie eine gute Mitarbeiterführung aussieht.
Arbeitsatmosphäre
Es ist ein junges Team mit vielen Ab- und Neuzugängen, dass sich erst einspielen muss. Die Kollegen sind alle super nett. Jedoch gibt es im Marketing keine Strukturen oder fixe Prozesse, weswegen viel Chaos im Team herrscht. Jeder versucht sein Bestes zu geben. Dadurch, dass es keine festen Strukturen gibt und sich sehr viel adhoc ändert, gibt es viele Feedbackschleifen, Aufgaben müssen mehrmals erledigt werden und es passieren viele Fehler. Das spiegelt sich in der Zufriedenheit wider, da jeder unter der Unstrukturiertheit leidet. Das gepaart mit dem Fakt, dass es keine Einarbeitung gibt, führt zu einer hohen Fluktuation.
Kommunikation
Es gibt einmal in der Woche ein Teammeeting, in dem die wichtigsten Themen der Woche besprochen werden. Zudem gibt es einmal im Monat ein Meeting, indem über alle News aus den verschiedenen Abteilungen informiert wird.
Innerhalb der einzelnen Teams werden Informationen oft nicht weitergegeben, da es kein übergreifendes Projektmanagement gibt. Das in Kombination mit vielen kurzfristige Änderungen führt zu unterschiedlichen Wissensständen zwischen den Teammitgliedern.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen waren alle super nett und jeder versucht sich untereinander zu helfen.
Work-Life-Balance
Es gibt eine 41 Stunden Woche ohne Überstundenausgleich und mit einer festen Kernarbeitszeit. Wenn auf einer Messe ausgeholfen wird, bekommt man für diese Tage einen Freizeitausgleich. Ansonsten beruht die Arbeitszeit auf Vertrauensarbeitszeit. Das bedeutet aber auch, dass viel mehr als die 41 Stunden gearbeitet wird. Es fällt auch negativ auf, wenn pünktlich Feierabend gemacht wird, da dann das Commitment zum Unternehmen in Frage gestellt wird. Zudem wird es als Selbstverständlich angesehen, dass auch am Wochenende gearbeitet wird, ohne dass es dafür einen Ausgleich gibt. Dadurch, dass es ein hybrides Arbeitszeitmodell gibt, wird bei einer Erkrankung einfach krank aus dem Home Office gearbeitet anstatt sich krankschreiben zu lassen. Einmal im Monat gibt es zudem ein Unternehmensevent, dass an sich freiwillig ist, es aber negativ auffällt, wenn man nicht hingeht. Wer einen 9 to 5 Job sucht, wird ihn hier nicht finden.
Vorgesetztenverhalten
Das Marketing Team ist in verschiedene Teil-Bereiche aufgeteilt. Je nach Bereich variiert die Einarbeitung und das Feedback, welches man zu seinen Aufgaben erhält.
In meinem Bereich gab es keinerlei Einarbeitung. Es ist learning by doing, was in einem Startup ohne Strukturen oder Anleitungen sehr schwer ist. Man muss sich alles bei Kollegen erfragen und bekommt auch kein Feedback zu seiner aktuellen Arbeitsleitung. Es wird vorausgesetzt, dass man sich selbst einarbeitet. Nach den ersten Wochen werden neue Mitarbeiter auch dazu aufgefordert eine positive Bewertung auf kununu abzugeben.
Hinzu kommt eine fehlende Feedbackstruktur. Negatives Feedback sollte nicht bis zum Personalgespräch aufgespart werden und vorher angesprochen werden. Man bekommt nicht die Chance, seine Arbeit zu verbessern, was gerade, wenn man neu im Unternehmen ist, sehr wichtig ist.
Ich würde daher empfehlen im Vorstellungsgespräch sehr genau nachzufragen, wie die Einarbeitung abläuft, wie die Leistungsbewertung sowie die Feedbackkultur aussieht. Wer persönlich vor Ort ist, sollte das auch das jeweilige Team fragen.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben, welche in der Stellenbeschreibung ausgeschrieben werden, sind oft nicht die Tätigkeiten, die man später machen wird. Es wird oft versprochen, dass Fotoshootings mitgeplant werden dürfen, was in den meisten Fällen nicht der Fall sein wird. Zudem wird einem vorher nicht gesagt, dass das Marketing-Team auch auf Messen mithelfen und dort Produkte verkaufen muss.
Gleichberechtigung
Ich persönlich hatte das Gefühl, dass man nur ernst genommen wird, wenn man eine sehr extrovertierte Person ist, die gut reden kann. Ansonsten wird alles doppelt und dreifach hinterfragt, was sehr zeitintensiv und auf Dauer frustrierend ist. Man braucht zudem ein sehr dickes Fell, da auftretende Probleme immer die Schuld der Mitarbeiter sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich hatte nicht das Gefühl, dass ältere Kollegen anders behandelt werden, jedoch gibt es auch nicht sher viele ältere Kollegen.
Arbeitsbedingungen
Es gibt eine 41 Stunden Woche, in der Regel wird aber mehr als 41 Stunden gearbeitet. Überstundenausgleich wird nicht angeboten. Je nach Position wird vorausgesetzt, dass auch am Wochenende gearbeitet wird, z. B. wenn es um Community Management geht.
Von der Ausstattung her hat man die Wahl zwischen einem Apple und Microsoft Laptop. Es gibt mehr Teammitglieder als Sitzplätze. Da es aber die Möglichkeit zum Home Office besteht, gibt es hier keine Probleme. Die Tische sind alle höhenverstellbar, so dass auch gut im Stehen gearbeitet werden kann.
Zudem können bis zu 20 unbezahlte Tage Extraurlaub genommen werden. Ich persönlich habe aber nicht mitbekommen, dass es jemand gemacht hat. Bei mir waren bereits 3 Wochen Urlaub am Stück ein Problem.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen achtet bei seinen Produkten auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist gut und hängt davon ab, wie gut verhandelt wird. Zudem gibt eine betriebliche Altersvorsorge und die Möglichkeit sich ein Firmenrad zu leasen. Es gibt jedoch keinen Zuschuss zum VVS Ticket. Zudem wird täglich frisch gekocht mit einer vegetarischen und nicht-vegetarischen Variante. Dafür kann man sich am Vortrag anmelden und das Essen ist sehr lecker. Es gibt auch kostenloses Frühstück mit verschiedenen Sorten an Müsli und Milch sowie Süßigkeiten, Kaffee und Limonade für Zwischendurch.
Image
Die Marke an sich hat ein gutes Image, da die Produkte gut sind und leisten, was sie versprechen. Das Image als Arbeitgeber ist etwas anderes. Im Vorstellungsgespräch viel versprochen, was am Ende nicht gehalten wird.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt ein Fortbildungsbudget pro Person, um Schulungen zu machen oder auf Fachmessen zu gehen. Ein internes Weiterbildungsprogramm gibt es nicht.