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Occhio 
GmbH
Bewertung

Festgefahren

2,5
Nicht empfohlen
Hat bis 2023 bei Occhio GmbH in München gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Wenn man sich karrieretechnisch nicht mehr weiterentwickeln möchte und sich mit allem arrangieren kann, kann man lange bleiben. Was auch erklärt, warum es viele alteingessene Kolleg/innen gibt.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Viele gute und fähige Kolleg/innen verlassen nach und nach das Unternehmen, weil Occhio sich nicht bemüht sie zu halten.

Verbesserungsvorschläge

Occhio benötigt an vielen Stellen ein Change Management, da viele Personen nicht gewillt (oder nicht fähig) sind mit der Zeit zu gehen, Prozesse sowie Systeme neu zu denken und auch nachhaltig im Unternehmen zu verankern. Neuerungen oder Verbesserungen scheitern bis jetzt zu oft an politischen Problemen einzelner Bereiche, Personen und an dem Fehlen von fachlich sowie sozial guter Führungskräfte.

Arbeitsatmosphäre

Ich gebe hier zwei Sterne, weil mit meinen direkten Kolleg/innen die Arbeitsatmosphäre gut ist. Allerdings ist das Betriebsklima in der Firma und dem Büro generell oft sehr angespannt und von Unabgestimmtheit sowie wenig Wertschätzung geprägt. Es entsteht oft der Eindruck, dass sich viele familiäre Beziehungen durch das gesamte Unternehmen ziehen, die die Fairness einschränken und die schon für Manche das Ende bei der Firma bedeutet haben. Moderne, agile Arbeitsmethoden gibt es hier nicht. Es wird oft erwartet und als selbstverständlich angesehen, dass Mitarbeiter ihre Rolle ausweiten und Zusatzaufgaben annehmen und andere Rollen mit übernehmen.

Kommunikation

Zwischen und innerhalb der Fachbereiche weiß eine Hand oft nicht was die andere tut. Ich habe auch Kolleg/innen bei denen die Kommunikation im Team von oben herab und regelrecht toxisch ist. An der firmenweiten Kommunikation wird gerade gearbeitet und zumindest fühlt man sich in dieser Hinsicht gut abgeholt.

Kollegenzusammenhalt

Meine direkten Kolleg/innen sind toll und wir haben eine wertschätzende und hilfsbereite Zusammenarbeit. Zwischen den Fachbereichen sieht das oft anders aus und jeder möchte überall mitmischen und sich Visibilität verschaffen.

Work-Life-Balance

In meinem Bereich kann ich sehr flexibel Urlaub sowie Home-Office nehmen und die Arbeitsbelastung ist in Ordnung. In bestimmten Abteilungen ist Home-Office dagegen nicht gern gesehen und wird auch nicht gelebt. Es gibt keinen Überstundenausgleich und es wird teilweise erwartet, dass man im Urlaub erreichbar ist oder bis spät abends auf Rückmeldungen wartet.

Vorgesetztenverhalten

Ich persönlich habe hier sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Es gibt -zumindest in manchen Teams- gar keine (fachliche) Führung. Hier ist das Unternehmen teilweise noch wie ein schlecht organisiertes "Start-Up" (was es an sich nie war und auch nicht sein sollte). In bestimmten Führungsrollen befinden sich aus sozialer sowie mitarbeiterführender und -entwickelnder Sicht unqualifizierte Personen, die aufgrund anderer Gründe in das Unternehmen gekommen sind. Man erhält zwar dadurch eine gewisse Selbstorganisation und Gestaltungsspielraum, dies können aber fehlende Zielsetzung, Wertschätzung sowie Entwicklungsmöglichkeiten nicht ersetzten. Wie heißt es so schön: "der Fisch stinkt vom Kopf".

Interessante Aufgaben

In bestimmten Bereichen und Abteilungen gibt es sicher spannende und innovative Aufgaben. Bis zu einem gewissen Maße habe ich Gestaltungsspielraum in meinem Bereich, der sich eigentlich nur durch die fehlende fachliche Expertise des Rests der Firma in diesem Thema erklären lässt.

Gleichberechtigung

Die Frauenquote ist sehr hoch.

Umgang mit älteren Kollegen

Es gibt viele ältere Kolleg/innen, die teilweise kurz vor der Rente sind.

Arbeitsbedingungen

Technische Ausstattung ist gut (Apple). Räumliche Situation schwierig: zu wenig Plätze für das Team, halb-offene Großraumbüros, die oft sehr laut sind. Es gibt nur wenige Meetingräume, die oft ausgebucht sind. Zwischenzeitlich wurde eine ganze Abteilung in einen neu angemieteten Ort umgezogen, in dem die Arbeitsumgebung teilweise nicht tragbar war (offener hoher Showroom, teilweise keine richtigen Stühle, keine Monitore für alle, laut und ständig Laufkundschaft oder Führungen und Events neben den Schreibtischen etc.)

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Hier bekomme ich aus dem Unternehmen keinerlei Initiative mit. Es gibt nicht mal eine Mülltrennung.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt ist ok (je nach Bereich und Funktion), wenn man es bei Einstieg gut verhandelt. Danach gibt es erstmal keinen Spielraum für jegliche Erhöhungen. Es gibt vergünstigt eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio, Möglichkeit für ein Jobrad und ein Mittagessen pro Woche.

Image

Das Image der Produkte und der Firma ist in der Branche durchweg gut, auch wenn ich das nur oberflächlich beurteilen kann.

Karriere/Weiterbildung

Es gibt (zumindest in meiner und in vielen anderen Rollen) keine Aufstiegsperspektive. Für jüngere Mitarbeiter/innen ist das problematisch. Es gibt eine interne Academy, um Produkte und die Firmenwerte besser zu verstehen. Gelebt werden aber die Werte nur oberflächlich bis gar nicht.

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Arbeitgeber-Kommentar

Carine BeerChief HR Officer

Erstmal möchte ich mich für das offene und detaillierte Feedback bedanken,. Man merkt, dass Du Dir Gedanken gemacht und Zeit fürs Feedback genommen hast. Ich nehme Dein Feedback sehr ernst.

Ich würde sehr gerne zu zwei Punkten Stellung nehmen. Du hast recht, aufgrund unserer Größe sind Karrierepfade nicht immer offensichtlich oder gegeben. Das ist leider oft das Los kleinerer Unternehmen. Doch bieten wir dafür auch Chancen, die es oft in größeren Unternehmen nicht gibt. Du arbeitest holistischer an Themen, hast viel mehr Interaktionen mit anderen Abteilungen (auch wenn manchmal mühsam), mehr Gestaltungsfreiraum und profitierst am Ende auch von flacheren Hierarchien.

Zusätzlich würde ich gerne hervorheben, dass wir uns im HR-Team als Aufgabe genommen haben, kreative Wege zu finden, Mitarbeiter weiter zu fördern, auch wenn es nicht immer gleich der nächste Karrieresprung ist. Als Beispiel, unterstützen wir mit einem großzügigen Budget fachliche Weiterbildungen. Auch sitzen wir regelmäßig mit den Führungskräften zusammen, um über Talentförderung im Team zu sprechen. Es gibt viele Beispiele von Mitarbeitern, die sich in anderen Teams im Unternehmen weiterentwickelt haben. Diese Beispiele benötigen individuelle Lösungen, für die wir uns immer gerne Zeit nehmen.

Und trotzdem passiert es, dass talentierte Mitarbeiter uns verlassen, weil Sie sich weiterentwickeln wollen. Auch hier bleiben wir gerne mit den Mitarbeitern in Kontakt, denn ein Wiederkommen nach etwas externe Luft schnuppern ist auch willkommen (und schon öfter geschehen)!

Du sprichst ein notwendiges Change Management an und ich kann Dir nur zustimmen. An vielen Stellen sind wir dran und haben schon strukturelle und kulturelle Änderungen vorgenommen. Schau Dir mal das Operations Team an, da hat sich in letzter Zeit viel getan. Und ja, ich teile Deine Meinung, dass schneller besser wäre. Eins habe ich über die Zeit gelernt, ein ordentliches, kulturelles Change Management braucht Zeit, egal wie ungeduldig wir auch sein mögen.

Schade finde ich, dass so Feedback erst zu uns kommt, nachdem ein Mitarbeiter das Unternehmen verlassen hat. An dieser Stelle möchte ich alle ermutigen noch während der aktiven Zeit bei Occhio auf HR zuzukommen. Wir nehmen uns für Feedback immer Zeit!

Ich wünsche Dir alles Gute bei Deinen neuen Herausforderungen und wer weiß, vielleicht sehen wir uns bei Occhio nochmal! ;-)

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