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Unternehmenskultur

Leider muss ich sagen, dass die Arbeitsatmosphäre insgesamt sehr unzufriedenstellend ist. Die Teamleiter bemühen sich nur bedingt, gute Führungskräfte zu sein. Oft fehlt es an klarer Kommunikation und wertschätzendem Umgang. Zwar wird man hin und wieder gelobt, jedoch ist das Lob meist schnell mit Kritik verbunden, die in vielen Fällen nicht einmal die eigenen Fehler betrifft. Diese Art von Feedback hinterlässt eher ein Gefühl der Unsicherheit, da man nicht unbedingt das Gefühl hat, wirklich fair bewertet zu werden. Die allgemeine Stimmung im Team wird dadurch leider negativ beeinflusst.

Die Kommunikation im Unternehmen lässt zu wünschen übrig. Bestimmte Themen werden gezielt nicht angesprochen, was oft zu Unklarheiten führt. Es gab zwar öfter teaminterne Meetings, was grundsätzlich positiv war, jedoch sind diese mittlerweile wieder eingestellt worden... Betriebsinterne Meetings existieren praktisch nicht. Wichtige Themen wie Zahlen oder die aktuelle Unternehmenssituation werden nicht kommuniziert, was ein großes Defizit an Transparenz schafft und die Mitarbeiter im Unklaren lässt, wie es wirklich um das Unternehmen steht.

Auch wenn es um die Kommunikation zwischen Mitarbeiter und Vorgesetzten geht, kann ich selten etwas positives sagen. Bei Problemen kann man zwar zu den Vorgesetzen gehen, allerdings kommt es öfter vor, dass dieser hierzu gerade keine Zeit hat. Später wird das Problem auch gerne mal "wegignoriert". Es heißt zwar immer, der verantwortliche Vorgesetzte hätte ein "offenes Ohr" für alle Mitarbeiter. Das stimmt vielleicht auch. Aber anstatt nach Lösungen zu suchen, dass es dem Mitarbeiter besser geht, wird hauptsächlich auf die Firma geschaut und man selbst muss sich eben umorganisieren.

Der Kollegenzusammenhalt ist leider nicht gegeben. Zwar ist die Ehrlichkeit teils unter den Kollegen vorhanden, jedoch fehlt es oft an echter Teamarbeit. Anstatt gemeinsam an Fehlern zu arbeiten, wird hinter dem Rücken anderer gesprochen, und manche Kollegen werden eher "in die Pfanne gehauen", anstatt konstruktives Feedback zu geben und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Dieses Verhalten fördert eher ein negatives Arbeitsumfeld und schwächt das Vertrauen im Team... Zudem kommt es vor, dass Mitarbeiter bei anderen Kollegen ausgerichtet und bewusst ausgeschlossen werden. Für mich ist das kein echter Zusammenhalt.

Die Work-Life-Balance ist grundsätzlich gut. Urlaub kann nach Absprache mit den Kollegen jederzeit genommen werden. Ein häufiger Streitpunkt ist jedoch die Regelung rund um die Weihnachtszeit, da hier oft Unklarheiten und unterschiedliche Erwartungen aufeinanderprallen... Es gab keine festen Kernarbeitszeiten, was für mich anfangs sehr gut und flexibel war, jedoch hat sich das mittlerweile etwas verändert. Sollte man einen Termin haben, ist das natürlich kein Problem. Überstunden werden dokumentiert und können entweder ausgezahlt oder für freie Tage beziehungsweise Termine genutzt werden. Die Anzahl der Urlaubstage ist in Ordnung, aber nicht besonders großzügig oder überdurchschnittlich. Insgesamt bietet die Firma eine solide Work-Life-Balance, auch wenn es hier und da noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt.

Die Vorgesetzten setzen oft Ziele, die zu Beginn schwerwiegnd, unrealistisch und schwer nachvollziehbar wirken. Im Großen und Ganzen werden die Mitarbeiter nach getroffenen Entscheidungen einbezogen, jedoch werden ihre Meinungen meist nicht ernstgenommen. Häufig fühlen sich die Mitarbeiter in Veränderungen oder Entscheidungen wenig involviert, da ihre Rückmeldungen oder Vorschläge nicht wirklich berücksichtigt werden.
Nachdem die Entscheidungen oder Veränderungen dann in Kraft treten und die Vorgesetzten feststellen, dass sie nicht wie erhofft funktionieren, werden die Mitarbeiter zwar angehört. Allerdings führt dies meist nicht zu sofortigen Anpassungen oder Änderungen, und die Probleme bleiben weiterhin bestehen. Es entsteht der Eindruck, dass zwar ein offenes Ohr für die Mitarbeiter vorhanden ist, aber tatsächliche Veränderungen oder Verbesserungen oft auf sich warten lassen.

Die Aufgaben an sich sind spannend und umfangreich, was grundsätzlich positiv ist. Allerdings ist die Arbeit nicht gerecht aufgeteilt. Einige Mitarbeiter sind mit so viel Arbeit belastet, dass sie regelrecht erdrückt werden, während andere so wenig zu tun haben, dass der Tag langweilig und monoton wird. Die Aufgaben werden jedoch nicht weiter verteilt, da meist eine Einarbeitung erforderlich wäre und dafür angeblich keine Zeit bleibt. (Was auch für die Azubis nicht direkt gut ist) Eine direkte Mitgestaltung der Aufgaben ist kaum möglich, da alles ständig kontrolliert und sich eingemischt wird. Dadurch hat man keine Gelegenheit, eine eigene Arbeitsweise zu entwickeln, die die Arbeit effizienter gestalten könnte, obwohl das Ergebnis am Ende dasselbe bleibt.