Potential nicht genutzt; notwendige Veränderung zu spät und zu ungeplant angegangen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Potential ist da, denn die Dienstleistung wird gebraucht. Es handelt sich um kritische Infrastruktur und ist auch Grundvoraussetzung in einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Verleugnung der eigenen Wurzeln und der schlechte Umgang mit gedienten Personal. Das hätte man mit ähnlichem finanziellen Aufwand und mehr Anstand lösen können.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Mut, mehr Offenheit und keine Angst, zu den eigenen Wurzeln zu stehen.
Arbeitsatmosphäre
Durchschnittlich gut bis zur Reorganisation, aber dann sind die Abteilungen auseinander gebrochen. Mitarbeiter/innen wurde nahegelegt, zu gehen und Vakanzen wurden mit Zeitarbeitskräften besetzt.
Kommunikation
Nachdem die Zentrale nach Rotterdam verlegt wurde und es kein Geschäft mehr in Deutschland gibt, macht ein Verwaltungsstandort in Hamburg wenig Sinn. Das ist verständlich. Dennoch wurde den Mitarbeitern noch lange kommuniziert, die Arbeitsplätze in Hamburg seien sicher. Kaum ein/e Kollege/in war so naiv und neu eingestellte Kollegen/innen verstanden schnell, wofür sie ihre vorherigen Positionen gekündigt haben. Es zeigte aber auch das Bild, welches Vorstand und obere Führungskräfte von Ihren Arbeitnehmern haben bzw. wie überfordert sie selbst mit der Situation waren. Man hätte diese harte, aber zumindest begründbare Entscheidung professionell, mit Anstand und Mut kommunizieren sollen.
Kollegenzusammenhalt
Früher ok, aber dann brach es auseinander.
Work-Life-Balance
Wenn man die Situation der Standortverlagerung akzeptiert, ist die Work-Life-Balance sehr gut. Man muss nicht viel arbeiten und Anspruch sowie geforderte Ergebnisse sind mittelmäßig. Es ist keine High-Performance-Kultur.
Vorgesetztenverhalten
Überforderung scheint ein Problem zu sein. Nette Menschen werden persönlich. Das kann passieren, aber insbesondere als Vorgesetzte(r) wird man auch dafür bezahlt, professionell zu bleiben. Auch die Führungskräfte hätten vielleicht eine Unterstützung gebraucht, die Reorganisation besser zu managen. Sie sind genauso betroffen und müssen es umsetzen.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich ja. In Hamburg nicht mehr.
Gleichberechtigung
Alte männerdominierte Industrie, aber Oiltanking versucht, sich davon zu lösen. So soll es sein.
Umgang mit älteren Kollegen
Ohne ältere Kollegen geht es in der Industrie nicht. Es gibt ein Nachwuchsproblem im Kohlenwasserstoffsektor. Kombiniert man dies mit der Oiltanking Kultur wird es schwierig, Talente zu finden und binden. Mit den älteren Kollegen wird ähnlich schlecht umgegangen, wie mit den jüngeren. Aber insbesondere für Kollegen, die lange für die Firma gearbeitet haben, hätte man sich etwas mehr Respekt erwünscht.
Arbeitsbedingungen
Grundsätzlich ok, aber in Hamburg ist es schwer.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wer hier arbeitet, weiß, dass Oiltanking Teil der fossilen Industrie ist. Das ist nicht schädlich, denn noch (für viele Jahre) werden Kohlenwasserstoffe gebraucht. Die schlechte Bewertung habe ich wegen des schamlosen Greenwashings von Oiltanking gegeben. Sie nennen sich nun ADVARIO und wollen sich vom Öl lösen, hin zu Chemikalien. In der Regel sind dies Zwischenprodukte zwischen Öl und Plastik. Es ist nur ein Schritt Richtung Kunde in der Wertschöpfungskette der Ölindustrie.