Seit vielen Jahren kennt diese Firma nur eine Richtung: Abwärts!
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Gleitzeiten
- Bonuszahlungen
- Grundsätzliche Arbeitsaustattung
- Hilfe und Zuwendung bei körperlich eingeschränkten Menschen
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Leider viel zu viel.
Vor einiger Zeit hätte ich Olympus als Arbeitgeber empfohlen, heute leider nicht mehr.
Verbesserungsvorschläge
Führungsrige und Office-Mitarbeiter/-innen mal ein bisschen "drillen". Es kann nicht sein, dass immer nur die Produktion unter Druck und Überwachung steht und man Probleme immer nur aussitzt oder totschweigt.
Behandelt eure Produktionmitarbeiter/-innen vernünftig und menschlich und investiert auch dort mal in gute Kollgen und Kolleginnen.
Und nehmt etwas Rücksicht auf das höhere Alter, wir sind keine Maschinen
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre in der Produktion ist die Hölle. SAP überwacht jede Sekunde deines Arbeitsalltags, während HR und Büromitarbeiter den halben Tag fröhlich zusammenstehen und es sich bei Kuchen und Kaffee gut gehen lassen. Die teuren Angestellten sind nie vor Ort, genießen alle ihr Homeoffice oder stehen mit 5 Leuten den halben Tag in Gruppen herum. So lange man nicht aus der Produktion kommt, muss dieser Arbeitgeber mega geil sein. Auch die office Jobs in der Wendenstraße sind mega, Tischkicker, Dachterrasse und Kinobeamer für 2 Quadratmeter Leinwand. Fällste vom Glauben ab, wenn du merkst wo die Firmengelder landen.
Kommunikation
Welche Kommunikation? Macht man auf Probleme aufmerksam, wird man zum Problem, statt lösungsorientiert zu arbeiten, macht man lieber schön die drei Äffchen, nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Zwischendurch gibt es dann eine E-Mail wo man sich selber durch eine Schulung durcharbeiten darf, alles digital, nur die Unterschrift muss man sich ausdrucken und wieder einscannen, also irgendwie doch nicht so ganz digital...
Kollegenzusammenhalt
Null. Die Leute in der Produktion sind maximal sauer und frustriert, dass es noch keinen Streik gab, der schon in aller Munde ist, liegt auch nur daran, dass zu wenig in der Gewerkschaft sind. Mittlerweile ist die japanische Kultur bei uns angekommen. Wer Arbeitszeitbetrug begeht, der fliegt, aber wenn die Firma dir durch SAP 10, 20, 30% an Mehrarbeit zumutet für das gleiche Gehalt, alles kein Problem. Hierarchie machts möglich. Und obwohl alle davon genervt sind, arbeitet man lieber gegeneinander statt miteinander. Die letzte Betriebsversammlung war ein reines Disaster, da alle aus der Produktion nur frustriert waren.
Work-Life-Balance
In mancher Abteilung muss man damit rechnen, dass man auf Ansage, unter "okay" des Betriebsrates auch mal über Jahre seine 2-5 Überstunden über die Woche machen soll. Würde man wie in anderen Ländern, diese mit Extra Prozenten vergelten, wäre das ja noch verständlich aber so? Grundsätzlich kann man aber die Gleitzeiten deutlich positiv hervorheben, muss aber gleichermaßen erwähnen, dass es nicht gern gesehen ist, wenn man davon hier oder da mal auch gebrauch macht, sowohl aus den eigenen Reihen, wie als auch durch die Chefs.
Vorgesetztenverhalten
Fürchterlich, auf unsere Ideen und Bedürfnisse wird gar nicht eingegangen, was unsere Vorgesetzten den ganzen Tag machen, da kann man nur drüber rätseln. Bekommt man die mal zu Gesicht, dann wird man eigentlich nur wie ein Verbrecher unter die Lupe genommen und ausgespitzelt und kontrolliert. Wozu auch immer, denn SAP und die gesetzten Zeiten lassen ohnehin nicht zu, dass man was anderes machen kann als zu arbeiten. Hat man den Platz für längere Zeit immer wieder verlassen, um sich den Büroangestellten anzupassen, dann wird einem das natürlich auch in einem Mitarbeitergespräch gleich vorgehalten. Dass es auch ältere Menschen gibt, die mit dem Arbeitsdruck nicht klarkommen, interessiert ohne hin nicht.
Interessante Aufgaben
Es ist mittlerweile alles auf Fließbandarbeit ausgerichtet. Das ist zwar grundsätzlich effektiver und die Firma verdient dadurch mehr Geld, die Arbeit an sich ist aber meist monoton und wenig belebend. Wer aus dem öden Produktionsalltag ausbrechen will, hat eigentlich kaum Perspektiven, da Karriere in der Produktion nicht vorhanden ist. Man kann sich den Arbeitsalltag aber etwas spannender gestalten, in dem man als Ersthelfer, oder Brandschutzbeauftragter sich meldet, oder aber eine Sonderrolle wie im Betriebsrat übernimmt.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung wird ja meist mit Geschlechtern in Verbindung gebracht, da kann man hier nur wenig meckern, anders sieht das aus, wenn man sich bewusst wird, dass es "ältere Hasen" gibt, die noch zu richtig guten Konditionen eingestellt wurden und deutlich besser verdienen, da kommen schonmal 50%+ zusammen. Da würde glaube ich jeder gerne zur Arbeit kommen. Die jüngeren Leute tun mir wirklich leid, die häufig damit rechnen müssen, mit ihrem Einstiegsgehalt auch nach 40 Jahren in den Ruhestand geschickt zu werden. Auch wird in die Produktion so gut wie nicht investiert und wenn dann nur in der Art und Weise, in der es der Firma nutzt. Während die Büroangestellten es sich im Homeoffice gemütlich machen und auf ausreichend komfortable Stühle und Tische geachtet wird, gibt es in der Produktion immer noch Kollegen die keinen höhenverstellbaren Tisch haben. Der Rücken der Produktionsmitarbeiter, hat offenkundig nicht den Stellenwert, den andere Kollegen in anderen Bereichen haben und das obwohl es sich um die Hauptwertschöpfungskette handelt. Hängeeier und Chilllounge, braucht man halt nur, wenn man nicht den ganzen Tag von SAP überwachter Fließbandarbeit tangiert wird.
Umgang mit älteren Kollegen
Das ist sehr individuell, aber man nimmt beim steigenden Leistungsdruck auf die älteren Semester eher keine Rücksicht, stattdessen muss man sich immer rechtfertigen, wieso man nicht seine Sollleistung erreicht. Würde man die leistungserwartung konstant halten, statt diese immer weiter zu erhöhen, müssten solche Gespräche garnicht stattfinden. Leider kennt diese Firma nur eine Stellschraube und die nennt sich Produktion. Läuft es irgendwo nicht gut, dann muss die Produktion das halt wieder hereinholen. Das ist ziemlich plump und ziemlich feige. Im Ideenmanagement fänden sich ja vielleicht auch Vorschläge, die zu Einsparmaßnahmen führen oder man schaut was bürokratisch uns so im Wege steht.
Dafür müsste man aber entweder arbeiten oder sich eingestehen, dass in den höheren Gehaltsklassen, halt nicht nur Perfektionisten ohne Wenn und Aber sitzen und das geht ja nicht, die Firma und die Vorgesetzten sind tadellos und nur die Produktion macht Probleme.
Arbeitsbedingungen
Grundsätzlich wird ausreichend auf Schutz der Mitarbeiter wertgelegt, das ist wirklich positiv hervorzuheben. Aber gerade was Tische, Schallabsorbierende Maßnahmen usw. angeht, ist noch Luft nach oben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Firma selbst gibt sich als grüner Aktivist. Wie sozial, umweltfreundlich und Co. man dann aber wirklich ist, versteckt sich im Detail. Da wird schon lieber mal eine Strafe für nicht eingehaltene Umweltauflagen in Kauf genommen, anstatt an dem Problem zu arbeiten. Auch fand ich den Umgang zur Pandemie in einigen Punkten mehr als fragwürdig und unsozial. Man muss sich hier schon bewusst machen, die Firma kommt immer zu erst, wenn sie rechtlich dazu die Chance hat. Das Soziale kommt zwar nicht zu kurz, gerade bei Menschen mit Einschränkungen wird wirklich viel getan, das Soziale wird aber auch nicht unbedingt immer groß geschrieben.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt war mal gut und leicht über dem Durchschnitt. Jetzt ist es allerdings eher unter dem Durchschnittsniveau und gerade für Hamburger-Verhältnisse und den sonstigen Lohngruppen innerhalb der Firma, kann man leider nur eher abraten, hier in der Produktion anzufangen. Arm wird man zwar nicht, konkurriert aber demnächst mit Kassierern und ÖPNV, wenn sich der Trend so weiterentwickelt, dafür sind viele in der Produktion einfach zu gut qualifiziert.
Bei diesem Global Player sollte es machbar sein, dass niemand in der Produktion unter 4.000€ Brutto nach Hause geht, gerade für das was man heute einfordert. Nur in den letzten 5 Jahren hat der Leistungsdruck in der Produktion deutlich zugenommen, während Inflation und Teuerungen die Kaufkraft deutlich geschmälert haben. Individuelle Gehaltserhöhungen werden kaum vergeben und mit Glück gibt es mal alle 3-4 Jahre eine Erhöhung im unteren Einstelligen Bereich. Man kann grob sagen, dass 20% Kaufkraftverlust und 15-20% erhöhter Leistungsdruck, derzeit einer Gehaltssteigerung von 8% entgegen stehen. Das bekommen natürlich auch eher die älteren Semester mit, an den jungen Leuten gehen diese Entwicklungen eher vorbei.
Image
Das Image dass man sich selbst gibt, hätte wohl 6 Sterne verdient und mit Sicherheit gibt es diverse Berufsgruppen, die bei Olympus wirklich überaus gut versorgt sind und wenig zu klagen haben. Für die Produktion gilt aber meiner Erfahrung nach, dass man die Leute dort eher alle nur für "blöd" und "austauschbar" hält. Menschlichkeit lässt hier wirklich zu wünschen übrig und was wir uns da alle gegenseitig aus Erfahrungen und Gesprächen erzählen können, darf man hier gar nicht schreiben. Die Firma schwellgt in einem Luxus, der auf der Wertschöpfung ihrer Produktion aufbaut, die man als "die Niederen" betrachtet und in die man auch nur ungerne Zeit oder Geld investiert, solange es nicht der Effizienz und Geldschöpfung dienlich ist.
Karriere/Weiterbildung
Als Produktionsmitarbeiter, hast du keine Karriere Chancen. Verhandel dein Gehalt bei Eintritt wohl überlegt, denn die Chance auf Erhöhungen bleibt eher aus oder zumindest ist diese sehr niedrig. Auf eine Einstellung als Zeitarbeiter solltest du verzichten, denn bereits in einem Jahr, entsteht einem dort ein persönlicher Geldverlust von mehreren Tausend Euro einher. Da man Zeitarbeit auch nicht bei Übernahme auf die Sonderzahlungen (Urlaubs und Weihnachtsgeld) anrechnet, wodurch einem nicht nur im Bruttogehalt, sondern auch im Nachhinein finanzieller Schaden zur Bequemlichkeit der Firma entsteht, die es eigentlich nicht nötig hat, Menschen über Zeitarbeit einzustellen.