Update 2: Irgendwie besser, irgendwie nicht.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Sehr große Kollegialität, enorme Innovationskraft, spannende Themenkomplexe, ehrliche Fehlerkultur.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Hoher Backlog, große Fluktuation.
Verbesserungsvorschläge
Man wächst nicht schneller wenn man mehr gießt, sondern regelmäßig.
Arbeitsatmosphäre
Die enorme Menge an Veränderungen und die sehr fehlerhafte Planung von 2023 führten dazu, viele - zumeist neue -Arbeitsverhältnisse wieder beenden zu müssen. Führt somit trotz eines eigentlich wirtschaftlich stabilen Jahres (Trotz Inflation etc.) zu berechtigt schlechter Stimmung. Inhaltlich verstanden und m.A.n. sinnvoll moderiert hat man dies, allerdings ist es noch nicht klar, ob die Aufarbeitung dieser ursächlichen Planungsfehler nachhaltig wird. Kurzum: Hier gibt es Vertrauensverlust und dieses neu aufzubauen ist wohl nicht kurzfristig zu leisten.
Kommunikation
Offen, kollegial, problembewusst - zu einigen Teilen sicherlich auch mal sarkastisch (s.o.), aber fernab von "toxisch".
Kollegenzusammenhalt
Bisher in knapp 10 Jahren ohne Ausnahme nur Kolleg*Innen gehabt, mit denen ich gut ausgekommen bin. Irre gute Arbeit seitens HR, stets passende Charaktere zu finden.
Work-Life-Balance
Für mich persönlich bewerte ich die Situation hier sehr gut - ausgeglichenes Stundenkonto, wenig Urlaubsüberhang (2 Tage oder so...), flexible Arbeitszeiten im Home Office, das ist alles für mich optimal.
Ohne es jetzt konkret benennen zu können kriege ich jedoch auch mit, dass hier durchaus unterschiedliche Auffassungen darüber bei Kolleg*Innen bestehen und das wird nicht von ungefähr kommen. Will sagen: Office-Pflicht, auch eine teilweise, ist in der Branche und gerade im städtischen Kontext ein veraltetes Modell und schlicht ein vermeidbarer Wettbewerbsnachteil. Zusätzlich habe ich die Erwartungshaltung, dass sich ein AG aktiv darum kümmert, dass seine AN keine übermäßigen Überstunden aufbauen. Fürsorgepflicht und so.
Vorgesetztenverhalten
Auch hier: Persönlich kann ich kein schlechtes Wort verlieren. Der Umgang mit mir ist fair, offen, sehr vertrauensvoll. Mit dem neuen Co-CEO sehe ich einen Glücksgriff für uns, aufgrund seiner wirklich tiefen Expertise und auch, weil er ein wirkliche gewisses Standing mit sich bringt.
Die meisten negativen Bewertungen zahlen hierauf ein - falsche Versprechungen, Inkonsequenz, you name it. Auch hier ist es ab einer gewissen Menge etwas zu leicht, das alles bloß als missverstanden abzutun, allerdings deckt es sich wie gesagt nicht mit meinen Erfahrungen.
Interessante Aufgaben
Immer noch weit mehr Ideen, als sich auch mit erhöhter Mitarbeiter-Zahl umsetzen ließen. Und ja, wie in jeder anderen Firma auch gibt es auch nutzloses Klicken - es ist aber deutlich zu verkürzt, es darauf zu begrenzen.
Gleichberechtigung
Seit dem letzten Update nun endlich mal nicht nur Männer im C-Level. Jetzt wäre so das Level darunter dran, mit entsprechenden Team Leads ebenso auszugleichen.
Umgang mit älteren Kollegen
Erfahrung ist ein unkopierbarer Wert und dieser wird von jüngeren Kolleg*Innen dankbar aufgenommen.
Arbeitsbedingungen
Durch Home Office ist die Bewertung etwas verzerrt, aber grundsätzlich ist die passende Ausstattung für die Arbeit verfügbar.
Die WLAN-Instabilität am Standort hat aber schon einen leichten Meme-Charakter. Vermutlich nicht wirklich schlechter als in anderen Firmen, aber auch jenseits von "Funktioniert einfach".
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Erste Schritte zur Unterstützung sozialer Projekte sind leider nicht strukturiert weiterverfolgt worden, hier liegen gerade für die Branche noch diverse Potentiale offen.
Gehalt/Sozialleistungen
Fairerweise ist meine Ausgangslage aufgrund langer Firmenzugehörigkeit und Mitarbeiterbeteiligung an der AG anders als bei den meisten MA, aber zusammengefasst kriegt die Firma einen guten Kopf zu absolut marktüblichem Kurs - vllt. sogar etwas zu günstig.
Aufgrund der oben genannten Situation wären Nachverhandlungen hier aber auch nicht sinnvoll gewesen. Mal sehen, was dieses Jahr so bringt.
Image
Es hat schon viele Vorteile, lieber ein stabiles KMU zu werden als dass nächste Unicorn werden zu müssen. Als Dienstleister vermutlich wie bei jedem Dienstleister zwischen "Ganz gut" und "Vollkatastrophe", je nachdem wenn man gerade so fragt. Da meine Tätigkeit aber von direkten Kundenkontakt recht weit entfernt ist, bin ich da nicht besonders aussagekräftig.
Karriere/Weiterbildung
Hier ist dann doch mal Zeit für Tacheles:
Wenn ein AG es nicht schafft, Jahresgespräche zu etablieren und ich mich an keine einzige Beförderung von MA zu einem Team Leads in den letzten Jahren einen kann, dann kann es mit dieser Wertschätzung eigentlich nicht allzu weit her sein. Oder um es mit einem Begriff des letzten Jahres auszudrücken: Da stimmt die Performance nicht.