Orsted Norddeich
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Arbeitssicherheit steht an vorderster stelle
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ein negativer Aspekt des Unternehmens sind die häufigen organisatorischen Veränderungen, die alle sechs Monate erfolgen. Diese ständigen Anpassungen führen oft dazu, dass der Weitblick fehlt und die strategische Planung lediglich auf einen Zeitraum von 12 Monaten beschränkt ist. Eine differenzierte Planung wäre empfehlenswert, die kurzfristige (3 bis 6 Monate), mittelfristige (6 bis 36 Monate) und langfristige (36+ Monate) Ziele umfasst. Dabei sollte nicht nur der Ausbau der Kapazitäten, wie beispielsweise die Anzahl der installierten Gigawatt, im Fokus stehen, sondern auch klare Zielsetzungen für die einzelnen Standorte. Dies würde nicht nur die Planungsqualität verbessern, sondern auch das Vertrauen der Mitarbeitenden stärken. Oft entsteht der Eindruck, dass ein Jahr vergeht, ohne dass eine klare Perspektive auf die Zukunft besteht, was zu Unsicherheit bezüglich der langfristigen Beschäftigung führt.
Verbesserungsvorschläge
Verbesserungsvorschläge
1. Management
Aktive Kommunikation fördern: Das Management sollte regelmäßige Gespräche mit Mitarbeitenden initiieren, um deren Anliegen und Herausforderungen zu verstehen. Dies kann durch wöchentliche Check-ins oder monatliche Feedback-Runden erfolgen.
Problemlösungsansatz überdenken: Anstatt Probleme an Mitarbeitende oder Teamleads abzuwälzen, sollte das Management eine kulturübergreifende Zusammenarbeit fördern, um gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.
Schulungen für Führungskräfte: Investieren Sie in Schulungen für Führungskräfte, um moderne Führungskompetenzen zu vermitteln, die Kommunikation, Empathie und Unterstützung bei der Problemlösung fördern.
2. Zusammenarbeit
Teamübergreifende Projekte: Fördern Sie die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen durch die Initiierung von interdisziplinären Projekten, die die Stärken und Perspektiven verschiedener Teams nutzen.
Flexible Arbeitsmodelle: Schaffen Sie flexible Arbeitsmodelle, die es Mitarbeitenden ermöglichen, ihre Aufgaben besser zu bewältigen, insbesondere für ältere Mitarbeitende oder jene mit besonderen Bedürfnissen.
Mentorenprogramme: Implementieren Sie Mentorenprogramme, in denen erfahrene Mitarbeitende neue Kolleginnen und Kollegen unterstützen, um den Austausch von Wissen und Erfahrungen zu fördern.
3. Detaillierte Prozesse
Prozessdefinition und -dokumentation: Stellen Sie sicher, dass alle relevanten Prozesse klar definiert und dokumentiert sind, um Missverständnisse und Unklarheiten zu vermeiden. Schulungen zur Nutzung dieser Dokumentationen sollten angeboten werden.
Regelmäßige Überprüfung von Prozessen: Implementieren Sie ein System zur regelmäßigen Überprüfung und Aktualisierung der bestehenden Prozesse, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Anforderungen und Best Practices entsprechen.
Feedback-Schleifen etablieren: Richten Sie regelmäßige Feedback-Runden ein, in denen Mitarbeitende Verbesserungsvorschläge zu bestehenden Prozessen einbringen können. Dies fördert ein Gefühl der Mitverantwortung und kann wertvolle Einblicke liefern.
Arbeitsatmosphäre
In den einzelnen Teams ist häufig eine positive Zusammenarbeit zu beobachten. Allerdings gibt es Herausforderungen bei der Prozessdefinition, da viele Abläufe nicht eindeutig festgelegt sind. Wenn Probleme auftreten, wird die Verantwortung oft an einzelne Teams oder Personen weitergegeben, anstatt abteilungsübergreifend zusammenzuarbeiten. Das Management sollte in solchen Situationen stärker auf teamübergreifende Kooperation setzen, um eine effektivere Lösungsfindung zu fördern. Leider führt die aktuelle Praxis dazu, dass Teams aufgrund von Überlastung und der Zuweisung von Verantwortlichkeiten die Zusammenarbeit blockieren. Dies verursacht zusätzlichen Stress für die Mitarbeitenden.
Kommunikation
Obwohl das Unternehmen zahlreiche Veranstaltungen und Townhalls organisiert, wird die Qualität der Informationen als verbesserungswürdig empfunden. Die vermittelten Inhalte wirken oft wenig aussagekräftig, was zu Verwirrung oder Unklarheit führen kann. Eine Reduzierung der Menge und eine Fokussierung auf prägnante, klare Informationen wären wünschenswert, um die Kommunikation effizienter zu gestalten.
Kollegenzusammenhalt
Bei kleineren Aufgaben zeigen sich die Kolleginnen und Kollegen in der Regel hilfsbereit. Allerdings nimmt die Unterstützung ab, sobald die Aufgaben komplexer werden. Oft wird dann darauf verwiesen, dass die zuständige Abteilung das Problem selbst lösen müsse. In vielen Bereichen mangelt es an Disziplin, was dazu führt, dass Mitarbeitende die Aufgaben ihrer Kolleginnen und Kollegen übernehmen müssen. Dies kann Frustration hervorrufen, da ein Gefühl der Ungleichbehandlung entsteht.
Work-Life-Balance
Für Mitarbeitende im Schichtbetrieb ist es notwendig, sich an die spezifischen Schichtzeiten anzupassen, was die Planung des Privatlebens erschweren kann. Zusätzlich wird ein erheblicher Arbeitsdruck durch das Management aufgebaut und an die Mitarbeitenden weitergegeben. Bei Herausforderungen in Projekten oder im Service wird häufig auf potenzielle wirtschaftliche Verluste hingewiesen, was den Druck auf Einzelpersonen verstärkt. Aussagen wie "Willst du den Betrieb stilllegen?" oder "Das geht hier nicht" vermitteln das Gefühl, dass wirtschaftliche Risiken auf die Mitarbeitenden abgewälzt werden. Dies führt oft zu Stress und einem Gefühl der Überforderung, was es den Mitarbeitenden erschwert, nach der Arbeit abzuschalten und eine gesunde Work-Life-Balance zu bewahren.
Vorgesetztenverhalten
Modernes Leadership zeichnet sich durch klare Kommunikation, Unterstützung bei der Problemlösung und die Einbeziehung der Mitarbeitenden in Entwicklungsprozesse aus. In der aktuellen Führungskultur wird jedoch oft die Problemlösung einfach an die Mitarbeitenden oder Teamleads delegiert, was fälschlicherweise als "Einbeziehung" interpretiert wird. Ein aktives Nachfragen, wie z. B. „Wie läuft es, brauchst du Unterstützung?“ ist selten. Stattdessen stehen Aussagen wie „Warum ist das Problem noch nicht gelöst?“ oder „Warum soll ich nachfragen? Ich habe doch die Anweisung gegeben.“ im Vordergrund. Diese Haltung vermittelt den Mitarbeitenden das Gefühl, allein gelassen zu werden, was die Motivation und das Vertrauen in die Führung negativ beeinflussen kann.
Interessante Aufgaben
Die Hauptaufgabe besteht darin, die Wartung und Pflege eines Windparks sicherzustellen. Dabei handelt es sich jedoch größtenteils um Routinearbeiten, die wenig Abwechslung bieten. Obwohl die Arbeit wichtig und notwendig ist, fehlt es häufig an Aufgaben, die als besonders interessant oder herausfordernd empfunden werden. Eine größere Vielfalt an Tätigkeiten oder Möglichkeiten zur Weiterentwicklung könnte das Aufgabenfeld attraktiver gestalten.
Gleichberechtigung
Das Unternehmen legt großen Wert auf ein positives Image in Bezug auf Gleichberechtigung, und Frauen haben grundsätzlich die gleichen Chancen wie Männer. Allerdings spiegelt sich dies nicht in der tatsächlichen Verteilung wider, da es im technischen Arbeitsumfeld generell weniger Frauen gibt. Dies ist insbesondere am Standort in Deutschland zu beobachten, wo der Frauenanteil in der Belegschaft verhältnismäßig gering ist.
Umgang mit älteren Kollegen
Im Unternehmen besteht die Erwartungshaltung, dass alle Mitarbeitenden, unabhängig vom Alter, die gleiche Leistung für das gleiche Gehalt erbringen. Wenn ältere Kollegen dieses Leistungsniveau aufgrund körperlicher oder anderer altersbedingter Einschränkungen nicht mehr erfüllen können, führt dies oft zu Unmut im Team. Es fehlt an Flexibilität und Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten älterer Mitarbeitender, was das Arbeitsklima belasten kann.
Arbeitsbedingungen
Die technische Ausstattung ist größtenteils auf dem neuesten Stand, und die Büroräume sind vorbildlich gestaltet. Es gibt jedoch Verbesserungspotenzial, insbesondere im Offshore-Bereich. Hier wird nicht immer ausreichend auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingegangen. Oftmals werden Budgets eher für Prestigeprojekte verwendet, anstatt notwendige Verbesserungen für die Arbeitsbedingungen im Offshore-Bereich zu priorisieren.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Rentenbeiträge sind positiv zu bewerten, und im Jahr 2024 wurde ein neuer Tarifvertrag eingeführt. Allerdings ist zu beachten, dass ein erheblicher Teil der Mitarbeitenden im Tarifvertrag niedriger eingestuft ist, als sie es bei ihrem Stellenantritt waren. Dies führt dazu, dass neue Mitarbeitende selbst in der Ostfriesischen Region mit einem unterdurchschnittlichen Gehalt starten. Zudem müssen ältere Mitarbeitende über Jahre hinweg auf einen Lohnausgleich verzichten, was die Motivation und Bindung an das Unternehmen beeinträchtigen könnte.
Karriere/Weiterbildung
Positiv hervorzuheben ist, dass jeder Mitarbeitende, unabhängig vom Bildungsgrad, die Möglichkeit hat, sich innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln und verschiedene Positionen zu erreichen. Diese Offenheit kann jedoch auch dazu führen, dass Stellen mit unzureichender Qualifikation besetzt werden, was langfristig die Effizienz und Professionalität der Arbeitsabläufe beeinträchtigen könnte.