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Paessler 
GmbH
Bewertung

Top
Company
2024

Ein sinkendes Schiff

2,2
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung für dieses Unternehmen gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Das Essen. Da wird auf alle Vorlieben Rücksicht genommen.
Aber was nutzt ein Bistro oder Goodies, wenn grundlegende Dinge im Arbeitsalltag nicht gegeben sind. Und man deshalb schon „müde“ ist, dass man an irgendwelchen Events gar nicht mehr teilnehmen möchte. Und froh ist, wenn man von Paessler nichts mehr hört und sieht. So eine Müdigkeit hält bei immer mehr Leuten Einzug.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die Ebene des Top Managements hat sich bei Paessler 2019/20 einschneidend geändert. Da der Rest noch ist wie früher kann das die einzige Erklärung sein. Vorher hätte ich auch 4 oder 5 Sterne insgesamt gegeben. Die Firma war wirklich mal so gut wie die vielen positiven Rezensionen hier vermuten lassen. Das Stichwort ist „war“.
Das neue Top Management hat einen altbackenen, nicht mehr zeitgemässen Stil. Und wenn man sie beobachtet, bekommt man den Eindruck, dass sie nicht an einem Strang ziehen, zerrissen sind. Wenn „die da oben“ nicht mal genau wissen wo sie hin wollen wird es schwierig für alle. Die Firma braucht dringend eine klare Guideline von oben. Aber einer kann nicht und einer will nicht. So kommt es an verschiedenen Stellen immer wieder zu blindem Aktionismus. Am Ende passt nichts mehr zusammen und es entsteht Wirrwarr.
Ausserdem muss man sich als neues Top Management wohl beweisen und mit Gewinnmaximierung glänzen. Gewinn ist für jede Firma wichtig, aber eine Balance ist mittlerweile nicht mehr gegeben. „Gewinnmaximierung über alles“ geht stark zu Lasten der Mitarbeiter.
Höchste Zeit für einen Betriebsrat.

Verbesserungsvorschläge

Am wichtigsten ist, dass das Top Management komplett neu besetzt wird. Wenn die dann an einem Strang ziehen und selbst wissen wo sie hin wollen, hat Paessler vielleicht noch eine Chance in der Zukunft.
Priorisieren, Strukturen und Fokus schaffen, alles gleichzeitig geht nicht. Für manches gibt es gute Ansätze, aber es scheitert an der Umsetzung (die erfolgt nicht oder schlecht). Guideline von oben geben und dann den Leuten wieder vertrauen und sie machen lassen. Noch gibt es ein paar gute Leute bei Paessler, aber von denen wird sich keiner auf Dauer so behandeln lassen.
Und die Arbeit muss gleichmässig auf alle Schultern verteilt werden. Falls dann noch gebraucht, gezielt Leute einstellen.

Arbeitsatmosphäre

Mit dem altbackenen, egoistischen und misstrauischen neuen Stil werden kreative, selbst denkende und eigenständig handelnde Menschen heute nicht mehr glücklich bei Paessler. Wer Mikromanagement mag und gern kontrolliert wird, wird sich wohlfühlen.
Eine klare Richtung abseits von bunten Powerpoint Folien mit der Theorie drauf fehlt. Das ist ein grosses Problem. Viel Gelaber, Druck und Chaos pur. Manch einer weiss zum Teil nicht mal mehr wofür er zuständig ist. Macht keinen Spass mehr und bringt nichts voran.

Kommunikation

Gut ist ein wöchentlicher Newsletter auf Englisch, der das wichtigste zusammenfasst. Das reicht auch! Man muss nicht noch unzählige Confluence Newsletter aktiv mit der gesamten Firma teilen, wenn die Inhalte nicht für fast alle wichtig sind.
Ansonsten gibt es viel Buzzwordbingo zu Trendschlagwörtern.
*Klimaneutralität (siehe Punkt Umweltbewusstsein),
*lean und agile (viele Meetings sind da bei Paessler besonders wichtig),
*Innovationen (kommt man seit Jahren nicht wirklich weiter),
*Kultur und Paessler-Familie (glaubt ruhig weiter dran).
Und dann noch die tollen OKRs! Sollte ein gutes Mittel zur Fokussierung sein und allen Mitarbeitern klar machen was die Ziele sind und woran gearbeitet wird. Wie es bei Paessler in der Praxis ausgeführt wird, ist es over-engineert, wirr und am Ende einfach nur Zusatzarbeit für einige, statt ein klarer Fokus. Da jeder eingeladen ist mitzugestalten, sitzen dann 50-100 Leute in vielen Meetings, bei denen über Belanglosigkeiten abgestimmt wird. Und dann noch Statusmeetings, also wer keinen Bock auf Arbeit hat, kann sich so offiziell „Freizeit“ verschaffen. Man zeigt ja Interesse!
Kommuniziert wird sehr viel, aber nicht zielführend.

Kollegenzusammenhalt

Paessler hat Glück, dass es an vielen Stellen noch von der Vergangenheit zehren kann. Aber es weht ein neuer Wind. Druck und Ungerechtigkeit wird bald auch die letzte Bastion der Glückseligkeit zu Fall gebracht haben. Ellenbogenmentalität hält an vielen Stellen Einzug.
Vetternwirtschaft gibt es vereinzelt auch. Es werden Leute in Positionen gebracht und um jeden Preis gehalten, bei denen es nicht nur an der Qualifikation mangelt, sondern die den Fortschritt und die Weiterentwicklung der Firma regelrecht hemmen. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Und bequeme Ja-Sager sind auch gern gesehen.
Hauptsache wir haben uns alle offiziell lieb.

Work-Life-Balance

Die neuen Arbeitsmodelle sind gut, aber es kommt auf den Vorgesetzten an, ob man das Modell wählen darf, das man will. Viele haben mit mehr oder weniger sanftem Druck das reine Homeoffice Modell verboten bekommen.
Sonst gibt es unabhängig von Homeoffice zu viele Trittbrettfahrer, die ungestört eine sehr ruhige Kugel schieben. Da stimmt dann die Work-Life-Balance.
Insgesamt ist die Firma schon über ihren Belastungsgrenzen. Spontan fallen mir 6 Personen ein, die in diesem Jahr wegen Paessler Kranktage genommen haben. Es interessiert niemanden so richtig. Zuhören und Leute richtig managen ist anstrengend. Personen einstellen kostet Geld. Billiger ist ein Psychotraining was jetzt angeboten wird.
Gewinnmaximierung ist heute wichtiger als Mitarbeiter.

Vorgesetztenverhalten

Früher hatte Paessler keine spürbaren Hierarchien. Mittlerweile ist das anders. Es ist nicht mal mehr für jeden selbstverständlich, dass man vom Top Management gegrüsst wird.
Den Fähigkeiten eines Mitarbeiters wird nicht mehr vertraut. In Meetings muss deswegen mindestens der unmittelbare Vorgesetzte dabei sein. Auch wenn er nur stumm dabei sitzt. Deswegen kommt es ständig zu ermüdenden Elefantenrunden.
Man sollte alle Führungspositionen auf den Prüfstand stellen. Es kann nicht sein, dass die Teamzugehörigkeit einen so grossen Unterschied für das eigene Arbeitsleben macht, siehe auch die Bewertungen hier. Manche Kollegen haben wohl das Glück, dass sie von ihrem Vorgesetzten abgeschottet werden. Diesen gelingt es dann in der Scheinwelt einer nicht mehr existenten, ehemals tollen Firmenkultur weiterleben zu können. Viele haben das Glück nicht. Ich weiss von vielen unzufriedenen Kollegen, die wie ich auch gerade aktiv auf Jobsuche sind.
Paessler hat Glück, dass Corona ist. Leute halten deswegen länger an schlechten Jobs fest. Es fällt auf, dass in den letzten Wochen einige gute Leute in Schlüsselpositionen gekündigt haben. Die Fähigen gehen leider zuerst. Bestimmt nicht ohne Grund.

Gleichberechtigung

Denke das passt. Ein Mann kann dazu nicht viel sagen.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umweltschutz und Klimaneutralität wird propagiert.
Den Mitarbeitern wurde vor Corona auf einer Firmenveranstaltung empfohlen sich privat einen Tesla zu kaufen. Der Initiator reist aber selber allein mit einem Diesel um die Welt. Und kann laut eigener Aussage nicht auf Fleisch verzichten, weil das zu gut schmeckt. Propagieren ja, umsetzen können die anderen. Oder man schmeisst Geld aufs Problem, denn für sowas ist plötzlich genug davon da. Doppelmoral at its best! Mülltrennung im Office? Warum das? Hauptsache auf einschlägigen sozialen Medien grün malen.
Aussen hui und innen pfui.

Gehalt/Sozialleistungen

Man sollte so hoch wie möglich einsteigen. Ist man erstmal drin sind keine Gehaltserhöhungen zu erwarten. Einen kleinen Corona Bonus gab es, aber das ist kein Ersatz.
Bei guter Leistung kriegt man mit Glück mal einen mickrigen Einmalbonus. In den seltenen Fällen einer Erhöhung wird die dann in den variablen Anteil gepackt. Man hofft, dass die Ziele nicht erreicht werden und man so wenig wie möglich zahlen muss. Hauptsache die Shareholder bekommen ihre Dividende. Für die Mitarbeiter gilt, es sind unsichere Zeiten und wir müssen sparen.
Es wird heute schon offen gesagt, dass man in einen Grosskonzern wechseln soll, wenn man mehr Geld möchte. Das alles hat aber nichts mit der Firmengrösse zu tun. Ich kenne kleinere Firmen, die nicht so geizig sind. Seitdem das neue Top Management da ist geht es nur noch um Gewinnmaximierung, da bleiben Mitarbeiter auf der Strecke.
Aber nein, man verzichtet gern, denn es gibt als Entschädigung Zoom-Events für den Zusammenhalt („quality time together“) über die die Mitarbeiter dann hier schreiben können. Klar nach Feierabend, wer braucht schon ein Familienleben mit seinen Kindern, wenn man die tolle Paessler-Familie hat. Lasst euch nicht veralbern.

Image

Dank einer guten PR-Abteilung: Nach aussen viel zu gut. Wenn das so weiter geht, fällt das Kartenhaus bald zusammen. Innen wackelt es schon.

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Arbeitgeber-Kommentar

Paessler GmbH

Lieber Kollege,

wie Du weißt, leben wir bei Paessler eine offene Feedbackkultur, und nehmen Deine Bewertung ernst.
Umso mehr tut es uns leid, dass Du mit Deinem derzeitigen Arbeitsumfeld und der Entwicklung der Firma unglücklich bist.

Du hast recht, unsere Firma befindet sich momentan in einem Veränderungsprozess, um langfristig eigenständig und erfolgreich zu bleiben. Dieser Umbruch ist spürbar, und es gibt dabei viele Themen, die wir angehen müssen.
Das Gute ist: Wir sind bereits mitten dabei! Einige Dinge konnten wir bereits umsetzen, andere Themen sind in Arbeit und viele Gespräche und Aktivitäten dazu laufen bereits.

Gerne möchten wir an die von Dir genannten Punkte anknüpfen, und mehr über die Hintergründe erfahren, am liebsten in einem persönlichen Gespräch mit Dir.
Wir verstehen auch, wenn Du Deine Themen und Gedanken lieber anonym an uns richten möchtest. Hier würden wir uns freuen, wenn Du Dich an einem unserer internen, offenen Austausch-Formate wie bspw. unserem Vorstands-Q&A beteiligst.

Ein offener Dialog und die Möglichkeit, gemeinsam eine konstruktive Lösung zu finden, liegen uns am Herzen.
Wenn Du das Angebot annehmen möchtest, freuen wir uns sehr, wenn Du Dich mit uns oder einer Person Deines Vertrauens in Verbindung setzt.

Die beiden Vorstände der Paessler AG,
Helmut Binder, CEO
Steven Feurer, CTO

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