Miese Stimmung und bad leadership - auf dem Rücken von Trainees
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Viel Querelen. Keine echte Auseinandersetzung mit internen Problemen, nur Kosmetik oder Drohgebärde, wenn das Team mal nicht so funktioniert wie es soll. Trainees werden nicht primär ausgebildet, sondern müssen direkt funktionieren und sind somit nur billige Arbeitskraft. Know-How in der Postproduktion oder Produktion von Film ist aber meist wenig vorhanden.
Verbesserungsvorschläge
Alte Führungsstrukturen und Seilschaften überdenken, einen echten Neuanfang in neuen Räumlichkeiten wagen, statt sich immer weiter in unguten Strukturen und Klein-Klein zu verlieren, worunter schlussendlich die Produkte, das Image und zu allererst das Team leiden. Echte Feedback-Kultur etablieren, die emotional geführte Diskussionen verhindert, welche auf Grund von Machtgefällen niemals auf Augenhöhe geführt werden können.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist schlecht. Die Fluktuation im Team sehr hoch. Micromanagement und Kontrolle durch kleinteilige Zeit- und Teammanagement-Software mit für allen einsehbaren Kalendern. Überstunden prägen das Bild. Das Team wird immer jünger und damit auch beeinflussbarer. Ungesunde Praktiken werden von den erfahrenen Kollegen und Kolleginnen vorgelebt und als falscher Standard etabliert.
Kommunikation
Grüppchenbildung und Grabenkämpfe: Teilweise unschöne Auseinandersetzungen und einseitige Kommunikation. Flurfunk statt echte Aus- und Ansprachen. Führung wirk in diesen Dingen teilweise hilflos und überfordert.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Grüppchen: Ja. Auch auf Arbeitsebene hilft man sich einigermaßen. Ansonsten kein echter Zusammenhalt. Teambuilding und Strategie-Events sind erzwungen und anstrengend, ermöglichen aber keinen echten Austausch. Es gibt echte Freundschaften, aber auch dies wird dann nicht gern gesehen, wenn nicht auch der Rest des Teams mit einbezogen wird.
Work-Life-Balance
Kommt auf die Abteilung und einen selbst an an: Neuen Teammitgliedern wird von altgedienten Teammitgliedern in Postproduktion sowie Produktion die Überstundenkultur vorgelebt. Die Arbeit die einem zugewiesen wird, ist teilweise in der vorhandenen Zeit schwer zu schaffen. Wer sich nicht selbst rettet, der macht Überstunden ohne Ende.
Vorgesetztenverhalten
Micromanagement und Misstrauen. Die Führungsebene erwartet sehr viel, mitunter mutet dies völlig realitätsfremd und aktionistisch an. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, wenn der Kalender mal nicht bis oben hin gefüllt ist (was selten genug vorkommt). Viele, viele Versprechungen... bei denen es meistens bleibt. Mitsprache wird eingefordert, dann aber als Kritik an der Führung verstanden. Nur wer zu allem "Ja und Amen" sagt, kann koexistieren. Das führt dazu, dass die dienstältesten, führenden Kollegen auch die unkritischsten sind, schlecht kommunizieren, Unmut nicht weitergeben und die Führungsebene somit oft keinen Einblick in die wirkliche Gefühlslage des (sowieso kleinen) Teams an der Basis hat.
Interessante Aufgaben
Die produzierte Qualität hat leider merkbar nachgelassen. Vieles wiederholt sich andauernd. Wenig frischer Wind und Eigeninitiative möglich. Masse statt Klasse. Die großen Filme und kreativen Konzepte für spannende Kunden setzen leider meist andere Firmen um.
Gleichberechtigung
Viele der jungen Kollegen sind neu im Berufsleben sowie neu in der Filmbranche, was für das Team- und Machtgefüge natürlich nicht unproblematisch ist. Nicht alle Teammitglieder werden gleichbehandelt. Einzelne Personen genießen klare Vorzüge, was jeder weiß und tagtäglich beobachten kann.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Altersstruktur des Unternehmens ist allgemein eher jung. Die wenigen ältere Kollegen machen unbehelligt und unbeeindruckt ihr Ding, beteiligen sich sowieso wenig am Team.
Arbeitsbedingungen
Büros platzen aus allen Nähten, Großraumbüro in einer alten Autowerkstatt. Nichts für lärmempfindliche Menschen. Auch alle anderen Räumlichkeiten werden langsam zu eng: Meetingraum, Postproduktion, Küche, Hof... In der Postproduktion sitzen große Teile des Teams eh schon fast Rücken an Rücken, trotzdem werden noch mehr Arbeitsplätze hineingequetscht. Home-Office ist teilweise möglich. Einzelne Teammitgliedern genießen exklusive Freiheiten, die Mehrzahl des Teams ist meist vor Ort.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine pro-bono-Kunden oder echte Auseinandersetzung mit diesen Themen. Die Gewinnmaximierung steht über allen Bedenken.
Gehalt/Sozialleistungen
Branchenüblich wenig für alle, außer vermutlich dem gutverdienenden, unkritischem Kernteam mit sehr langer Zugehörigkeit. Lange Trainee-Programme (bis zu zwei Jahre) für junge Kolleginnen die längst mehr verdienen müssten.
Image
Leider zunehmend schlechter. Mitarbeitende und vor allem die Praktikanten (und das sind nicht wenige) werden sehr nachdrücklich motiviert, auf den einschlägigen Portalen Bewertungen abzugeben. Im Falle von Praktikanten: auch mal vor(!) dem Abschlussgespräch und der Zeugnisausstellung... Das verfälscht die wahre Stimmung, wie man an dieser Seite hier sieht. Dies kann aber nicht über die Tatsache hinweg täuschen, dass die Stimmung im Team schlecht ist, daran nichts gemacht wird, und das Image der Firma in der gesamten Branche gelitten hat. Unliebsame, aber echte Probleme ansprechende Bewertungen werden entfernt. Möglichkeit zum echten Diskurs verpasst. Außen "hui", innen zunehmend "pfui".