Gut, aber mit deutlichen Schwächen
Arbeitsatmosphäre
Nette und hilfsbereite Kollegen mit denen man sehr gut lachen kann. Allgemeine Stimmung wird durch Personalabbau und wirtschaftlichem Druck getrübt. Das Backoffice wird immer weiter reduziert, wodurch die Mitarbeiter an ihre Belastungsgrenzen stoßen. Burnout oder lange Krankheiten, auch bei jungen Leuten, haben in den letzten Jahren zugenommen.
Kommunikation
Offene Fragerunden an den Vorstand finden regelmäßig statt. Man erhält Informationen über zukünftige Planungen und den wirtschaftlichen Status der Bank. Kritische Fragen oder ehrliche Worte sind aber nicht wirklich erwünscht. Da fühlen sich die Befragten angegriffen.
Zitat eines Anwalts für Arbeitsrecht: Es gibt keine ehrliche Geschäftsführung.
Kollegenzusammenhalt
Beim Großteil der normalen Belegschaft kann man von einem guten Zusammenhalt sprechen, auch wenn es ein paar Ausnahmen gibt.
Work-Life-Balance
Vertrauensarbeitszeit macht das Leben sehr viel einfacher.
Vorgesetztenverhalten
Mitarbeiter werden gegenüber dem Vorstand für Fehler/Fehlverhalten verantwortlich gemacht um sich selbst zu schützen. In einem Bereich wurde eine Person fast täglich gemobbt und angeschrien, ohne das der Vorstand hier eingegriffen hat. Das Verhalten wurde mit „Stress“ begründet. Führungsseminare finden zwar statt, haben aber offensichtlich keinen Nutzen. Macht eher den Eindruck, als ob man einer bestimmten Pflicht nachkommen muss.
Interessante Aufgaben
Normales Bankengeschäft mit Ausrichtung auf Nachhaltigkeit
Gleichberechtigung
Es gibt nur wenige Frauen in Führungspositionen.
Umgang mit älteren Kollegen
Bei Neueinstellungen ist das Alter nicht direkt von Belang. Hier geht es hauptsächlich um die Kompetenz der einzelnen Person. Mitarbeiter die schon lange dabei sind werden mehr oder minder geschätzt. Hängt von der Sympathie ab.
Arbeitsbedingungen
Verwendete Technik bestimmt das Rechenzentrum, ist aber generell akzeptabel. Räume sind stimmungstechnisch leider kalt. Passt aber zur kirchlichen Orientierung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gesamtes Thema hält sich gut in der Waage. Dicke Autos fahren ist nicht wirklich für den Umweltschutz geeignet. Hier sollte die Führung mit gutem Beispiel vorangehen. Der Weg zur Digitalisierung findet aber statt und wird immer weiter ausgebaut.
Gehalt/Sozialleistungen
Sozialleistungen werden immer mehr gekürzt, was aber zum Teil auch schuld des neuen Manteltarifvertrages ist. Neueinstellungen, besonders im Marktbereich, werden traumhaft bezahlt, wobei das „Stammpersonal“, speziell im zentralen Backoffice, kein hohes Ansehen genießt.
Gute und günstige Personen gehen und werden durch teure Neueinstellungen ersetzt. Generell sollen die Personalkosten aber reduziert werden. Logisch? Wohl kaum.
Image
Man kann ganz klar sagen, dass die Mitarbeiter besser über die Pax-Bank geredet haben, als der alte Vorstand (vor 2010) noch aktiv war.
Karriere/Weiterbildung
Für eine richtige Karriere ist die Bank leider zu klein. Dennoch gibt es Aufstiegschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten, die man nur ergreifen muss. Generell kann man aber sagen, dass jeder JA-Sager gute Chancen hat, seine Position zu verbessern.
Arbeitgeber-Kommentar
Liebe(r) Bewerter(in),
vielen Dank für Ihr positives aber auch kritisches Feedback. Wir freuen uns über die positiven Bewertungen beim Thema Work-Life-Balance, Kollegenzusammenhalt und auch Umwelt/Sozialbewusstsein. Ihre Meldungen und Reflexionen sind uns sehr wichtig und sehr gerne hätten wir das persönliche Gespräch vor Ihrem Ausscheiden aus unserem Unternehmen geführt. Zu den kritisch angemerkten Punkten möchten wir daher wie folgt hier Stellung nehmen.
Aspekt Kommunikation: Wir legen großen Wert auf vielschichtige Kommunikationsformate und die Meinung unserer Mitarbeitenden ist uns sehr wichtig, Daher leben wir eine lebendige Diskussionskultur mit Live-Talks, Team-Meetings und regelmäßigen Mitarbeitergesprächen und sorgen so für Transparenz und Mitbestimmung.
Aspekt Vorgesetztenverhalten: Unser Ethik-Kodex und unsere Führungsgrundsätze stehen für partnerschaftliches und respektvolles Miteinander im Unternehmen. Umso mehr bedauern wir außerordentlich, dass Sie Erfahrungen gemacht haben, die für uns völlig inakzeptabel sind. Wir ermutigen unsere Mitarbeitenden, ein solches Verhalten - auch im Beschwerdeverfahren - anzusprechen. Zudem hat jeder Mitarbeiter die Möglichkeit sich jederzeit Rat und
Unterstützung bei unserem Betriebsrat einzuholen. Seien Sie sicher, dass wir unsere Fürsorgepflicht ernst nehmen.
Aspekt Arbeitsatmosphäre: Ihre Hinweise auf persönliche Belastungsgrenzen und die Gefahr von "Burnout" nehmen wir sehr ernst und wissen um die gesundheitlichen Folgen. Daher bieten wir allen Mitarbeitenden, auch zur Prophylaxe aktive Hilfe an. In regelmäßigen Entwicklungsgesprächen, Retrospektiven und BEM-Gesprächen kommen wir unserer Fürsorge nach.
Freundliche Grüße
Daniel Reidel
Bereichsleiter Unternehmensentwicklung und Personalmanagement