flache Hierarchien, lol
Verbesserungsvorschläge
neuer Vorstand, wieder Vertrauen in die Kompetenzen der Mitarbeitenden, offizielle Antidiskriminierungsschulungen für alle, Intersektionalitätsworkshops für alle, mündliche Vereinbarungen halten, ach ja, und entscheidet euch mal für ein Logo
Arbeitsatmosphäre
Unter den Kolleg*innen in der Abteilung herrscht vertrauensvolle und respektvolle Zusammenarbeit. Abteilungsübergreifend sowie vor allem von der Spitze aus ist die Arbeitsatmosphäre teilweise immer katastrophaler geworden. Nach ein paar Jahren fragt man sich, warum man eigentlich eingestellt wurde, wenn man das Gefühl bekommt, dass die eigene Kompetenz nicht gewertschätzt und sogar angezweifelt wird. Ein treffendes Stichwort wäre hier auch Micromanagement. Es wirkte außerdem immer so, dass wenn der Vorstand aus USA ruft, hat Deutschland sofort zu springen. Führt zu hinterfragenswürdigen Entscheidungen. Dieses Hinterfragen scheint aber nicht erwünscht zu sein. (Entsprechendes Feedback wird nämlich wegargumentiert)
Kommunikation
Es wirkt sehr kalkuliert und undurchsichtig, wann welche Infos an die Mitarbeitenden weitergegeben werden - je nachdem ob sie der Spitze nützen oder nicht. Außerdem werden mündlich getroffene Vereinbarungen scheinbar einfach wieder übern Haufen geworden, wenn sie einem nicht mehr passen. Und über ehemalige Mitarbeitende wird schlecht und respektlos gesprochen (von oben, selten von Mitarbeitenden).
Kollegenzusammenhalt
Schlechte Bedingungen schweißen zusammen, PETA Deutschland e.V. ist der beste Beweis.
Work-Life-Balance
Es gibt viele Kolleg*innen, die wohl regelmäßig länger bleiben, weil ihr Bereich einfach chronisch unterbesetzt ist und der Workload aber nicht entsprechend angepasst wird. Ganz nach dem Motto "Pech gehabt". Mitarbeitende mit Kindern scheinen teilweise mehr Möglichkeiten bzgl. Urlaub etc. zu haben, auch hier ist aber noch viel Luft nach oben. Stunden-Reduktionen gehen wohl oft mit massiven Gehaltseinbußungen ein. Sowieso ist PETA ein Verein der in den allermeisten Fällen noch immer stark an der 40 Stunden Woche zu klammern scheint.
Vorgesetztenverhalten
siehe Überschrift: lol.
Hier herrschen massive Unterschiede in den unterschiedlichen Abteilungen. Es gibt wirklich tolle Fach- und Teamleitungen, die ihrem Team den Bedingungen entsprechend angebrachtes Vertrauen entgegenbringen, es gibt aber auch solche, wo man sich echt fragen muss, ob die eigentlich wissen, dass Menschen auch Tiere sind - und entsprechend ethische Behandlung verdient haben. Und dann gibt's natürlich noch die Spitze - um nicht gelöscht zu werden, verweise ich hier einfach auf die anderen aktuellen Bewertungen.
Interessante Aufgaben
Innerhalb des Teams besteht meiner Wahrnehmung nach viel offene Kommunikation, die eine Absprache bezüglich interessanter Aufgaben in den meisten Fällen ermöglicht. Allgemein scheinen die meisten Stellen aber dennoch in ihren Aufgaben sehr starr zu sein - außer wer von oben hat plötzlich Ideen, die ohne Rücksprache einfach passieren müssen, dann wird die Weisungsbefugnis scheinbar voll ausgenutzt. Auf Nachfrage hin wurde sich z.B. auch bewusst dagegen entschieden, Stellenbeschreibungen in den Arbeitsvertrag mit aufzunehmen...
Gleichberechtigung
PETA trottet hier als NGO gefühlt sehr langsam dem ansonsten im Feld schon verbreiten Fortschritt hinterher - so wird in der internen Kommunikation zwar zum Gendern mit Doppelpunkt ("Kolleg:innen") angehalten, nach außen hin wird dies aber nicht konsequent um- und durchgesetzt. Ebenso müssen sich diverse Mitarbeitende drauf einstellen, nach einem Coming Out noch jahrelang auch und vor allem von oben, falsch gegendert zu werden. Die interne Antidiskriminierungstelle wirkt hier sehr bemüht, scheint aber bewusst wenig Handlungsspielraum zu bekommen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Arbeitnehmende werden eingestellt und es gibt auch Mitarbeitende, die echt schon lang dabei sind. Ob letzteren von oben mit Respekt begegnet wird, scheint sich etwas an der wahrgenommen "Loyalität" festzumachen - also ob die Mitarbeitenden schonmal gewagt haben, angebrachte Kritik zu äußern.
Arbeitsbedingungen
Seit es keine interne IT mehr gibt, stapeln sich die Probleme nur so an. Tickets werden manchmal tage- bis monatelang ignoriert oder einfach unerledigt auf "erledigt" gestellt. Hier helfen sich gefühlt die Mitarbeitenden untereinander mehr, als die IT-Beauftragte Person.
Das Stuttgarter Büro ist im Sommer wegen zentral geschalteter Klimaanlage deutlich zu kalt. Das Berliner Büro ist im Sommer wegen fehlender Klimaanlage viel zu warm. Ständig werden am Stuttgarter Gebäude Bohrungen durchgeführt, die das Arbeiten im Büro extremst erschweren. Gleichzeitig wird aber ständig versucht, wieder mehr Bürotage durchzusetzen.
Obwohl die Möglichkeit von viel Homeoffice die Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeitenden deutlich verbessert hat, wird durch unterschiedlichste Methoden versucht, wieder mehr Bürotage zu erzwingen, obwohl dies in vielen Fällen nicht zielführend und arbeitsförderlich ist (toll, dass ich mich wieder mit vielen Mitarbeitenden in ein Großraumbüro setzen muss, wo es viel lauter ist, sodass ich für Calls doch wieder alleine in Meetingräume auswandere - juhu, Teambuilding!)
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Leider habe ich immer mehr das Gefühl, dass eine "alles für die Tiere"-Mentalität gelebt wird. Zwar können sich Mitarbeitende manchmal durchsetzen, bevor Schritte gegangen werden, die nach dem Prinzip "Animals first" gehen, dennoch scheint PETA "Intersektionalität" noch nicht gecheckt zu haben (auch wenn man sichs gerne auf die Fahne schreibt).
Außerdem wird sich fast jedes Jahr umentschieden, wie z.B. das Logo auf Printmaterialien aussehen soll - also muss ständig alles neu aufgesetzt und altes weggeschmissen werden. Umweltbewusstsein geht anders.
Gehalt/Sozialleistungen
Ja, es ist eine NGO, ja, es ist alles spendenfinanziert, ja, es ist keine Arbeit in der Wirtschaft. Dennoch kommt im Gespräch mit anderen Mitarbeitenden raus, dass das Gehalt flexibler ist, als es einem immer vermittelt wird. Hier wird gefühlt an der falschen Stelle gespart. Wer sich als Verein für die Standorte Stuttgart und Berlin entscheidet, sollte Gehälter zahlen, von denen man sich auch als alleinstehende Person eine Wohnung in diesen Städten leisten kann - das ist nicht immer gegeben.
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Eine Münze mit zwei Seiten... Da gibt's diese coole NGO, die sich für Tierrechte einsetzt, sich bemüht, intersektional zu denken, auf Diversität zu achten, mit coolen Promis zusammen zu arbeiten und am Puls der Zeit zu bleiben.
Dafür ist alleinig den Mitarbeitenden "unten" zu danken. Man hat teilweise das Gefühl, wenn es nach denen da "oben" geht, würde PETA immernoch wie bei der Gründung vor 30 Jahren kommunizieren und auf die Straße gehen - inklusive untragbarer Dinge wie der Holocaustkampagen, deren Wiederkehr der Vorstand bis heute nicht wagt, offiziell auszuschließen (so ausgesagt in einem Zeitungsartikel von 2024).
Karriere/Weiterbildung
mal so mal so... aber generell scheint man sich lieber Weiterbildungsmöglichkeiten auf die Fahne zu schreiben, als diese dann tatsächlich zu ermöglichen. In Ausnahmefällen durften Mitarbeitende schon Fortbildungen besuchen, andere wurden aber abgelehnt und das Gefühl gegeben, es auch nicht nochmal versuchen zu sollen.
Karriere bei PETA ist nicht sehr attraktiv, wenn man mitbekommt was Fach- und Teamleitungen über sich ergehen lassen müssen.