Pexon: Das Q steht für Qualität v8.0
Gut am Arbeitgeber finde ich
Leser von Kafka und Orwell kommen bei den Darbietungen der Führungskräfte voll auf ihre Kosten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Toxische Atmosphäre, systematische Lügen, Mushroom Management, Überwachung von Mitarbeitermeinungen und Nepotismus. Dazu eine Wagenladung völlig durchschaubarer, dunkler Manipulationstechniken, die gegen die Mitarbeiter gerichtet sind. Extrem hohe Mitarbeiterfluktuation.
Menschen werden hier einzig am erwarteten Umsatzpotenzial für die Firma bewertet. Die kurzfristige Kündigungsfrist in der Probezeit wird von Pexon eifrig genutzt, wenn der tatsächlich festgestellte Umsatz des neuen Mitarbeiters nicht genügt.
Es wird vorgegaukelt bis sich die Balken biegen um Personal anzuziehen. Nicht ausreichend erfahrene Mitarbeiter werden zur Täuschung animiert, um sich in hochdotierte Projekte zu mogeln. Kunden werden hier zumeist straight belogen. Landet ein Newjoiner nicht schnell genug im Projekt, wird er einfach gefeuert und der nächste angeworben.
Die Gründer haben bewiesen, dass sie zwar gute Verkäufer sind, aber letztendlich nur ein Luftschloss verkaufen. Als Manager der Krisen, die dadurch entstanden sind, schlagen sie sich wirklich nicht sonderlich gut, sondern zeigen mit dem erhobenen Finger auf Andere. Geistige Reife und unternehmerische Verantwortung sucht man hier vergebens.
Verbesserungsvorschläge
Wenn das Ziel die Errichtung einer hochfrequenten Personalschleuder war, die Mitarbeiter mit falschen Versprechungen anlockt, um sie bei Bedarf dann eiskalt unter angedrohter Arbeitslosigkeit in unpassende Projekte zu treiben, dann ist das einmalig gelungen. Ansonsten bitte einmal 180° Wende mit Alles.
Arbeitsatmosphäre
Pexon ist hip und modern, bis man dort arbeitet. IT-Beratung? Nein, wir machen "Tech" und sind keine verpönten Powerpointberater, die wirklich beraten. Das heißt du wirst freelancen und das tun, was gerade so gebraucht wird und deinen CV entsprechend umschreiben. Aber der Firmenwagen? Das hast du wohl falsch verstanden, die sind nur für Auserwählte. Startup? Sind wir, wenn es darum geht, deinen Lohn zu drücken. Real sind wir natürlich ein etabliertes, disruptives Techunternehmen, mit absolut innovativem Geschäftsmodell, und verkaufen uns keinesfalls als Personalverleiher. Arbeitstelefon? Ja kann dein eigenes Phone etwa nicht telefonieren? Die Karriere? Nein, denn dass der Kunde mit deiner Leistung zufrieden ist, spielt für uns keine Rolle. Die durchgehend positiven Rückmeldungen vom Kunden über deine Arbeit sind leider nicht aussagekräftig oder vergleichbar, weil Kunden ja bekanntlich immer übertreiben. Wenn du aber für Pexon in deiner Freizeit noch "Verantwortung" übernehmen könntest, dann steht dir sicherliche eine große Managementkarriere bevor...
Fairness gibt es nicht, was die filzige Beförderungspraxis schön aufzeigt. Wer in diesem Umfeld vertraut, wird ausgenutzt.
Kommunikation
Was hier Unternehmenskommunikation genannt wird ist eine Farce. Es geht darum, die bitteren Wahrheiten zu überspielen und zwanghaft ein Zerrbild aufzustellen, in welchem es mit Pexon stets bergauf geht. Bei Mitarbeitern mit mindestens zweistelliger Synapsenanzahl induzieren die dabei getätigten Aussagen wider der Realität üblicherweise Verwirrung, Wut, Fremdscham oder das akute Bedürfnis sich alkoholhaltige Flüssigkeiten einzuverleiben. Dies degradiert die monatliche Pflichtinformationsveranstaltung zu reiner Zeitverschwendung. Sie ist übrigens grundsätzlich Freizeit und ist daher nicht bezahlt, aber verpflichtend.
Dem Habitus nach halten sich die Vortragenden dabei scheinbar auch noch für verkannte Genies und erwarten für den inflationären Gebrauch von Buzzwords, aus dem oftmals leider auch noch die eigene Unwissenheit in der Sache hervorgeht, tosenden Applaus. Ein wahres Dunning-Kruger Spektakel.
Kollegenzusammenhalt
Gab es mal. Mittlerweile tut sich das Kollegium durch ein prägnantes und überaus spontanes Spurlosverschwinden von Individuen hervor.
Das sind offiziell aber alles Einzelfälle und Pexon wächst laut offizieller Kommunikation stetig und nachhaltig weiter. Äußerst glaubwürdig.
Teams werden aufgrund dieser Einzelfälle jedenfalls alle paar Monate zerrissen, die internen Formate sind offiziell aufgelöst und ganze Abteilungen gammeln vor sich hin.
Gleichzeitig werden jeden Monat großspurig neue Vorhaben angekündigt und verschwinden dann still und leise im Nichts.
Work-Life-Balance
Neben 40h beim Kunden sind mehrere interne Veranstaltungen zu besuchen, die nicht alle optional sind. Bezahlt wird man dafür nicht. Wertschätzung, Rücksicht oder Dank sollte man allerdings nicht für seine so vergeudete Freizeit erwarten, dann wird man auch nicht enttäuscht.
Das Blatt Papier ist leider auch kein Foto für dich, sondern deine Kündigung.
Vorgesetztenverhalten
Hier kommt man mit Eindruck an, Impact haben zu können und die versprochene Karriere realisieren zu können. Dann findet man nach einer Serie der Enttäuschungen allmählich heraus, dass das jedem erzählt wird und zur bestens einstudierten Masche der sehr vertrauenswürdigen Führungskräfte gehört. Mehr als 100 Mitarbeiter haben das Unternehmen mittlerweile verlassen, oft genau deshalb.
Die Gründer irren nunmehr tagtäglich herum und versuchen notdürftig, die Löcher zu stopfen, die durch das abwandern der technischen Koryphäen entstehen. Oft geschieht das durch noch hanebüchenere Werbeaussagen, womit sich die Abwärtsspirale nur noch weiter beschleunigt.
Das zentrale regionale Management ist hingegen damit beschäftigt, vermeintliche Konkurrenz, bzw. all jene, die sie dafür halten aus dem Unternehmen zu ekeln, was angesichts der allgemein schlechten Stimmung auch hervorragend gelingt.
Entgegen meiner Hoffnungen konnten die neuen Führungskräfte leider keinen frischen Wind hineinbringen oder Impulse setzen. Vor diesem Hintergrund wirkt die Tatsache, dass es sich bei diesen Menschen um Verwandte der Gründer handelt, leider wie ein billiger Versuch das Unternehmen effizienter auszunehmen.
Interessante Aufgaben
Du liebst Zufälle? Gut, denn deine Aufgaben hängen völlig von einem Projekt ab, dessen Wahl du nicht hast.
Gleichberechtigung
Bis auf eine mir bekannte Ausnahme unter den Führungskräften ist Pexon im gelebten Miteinander absolut Fortschrittlich und Vorbildlich bei diesem Aspekt.
Für die letzten Besetzungen von Führungspositionen ist eindeutig das Saarland Vorbild gewesen. Die Familie kommt zuerst und wird eben ins Unternehmen gehired, während man sich in sozialen Medien damit brüstet, Positionen vorwiegend intern zu besetzen. Da kann ich nur empfehlen, aufzuklären, dass "intern" sich nicht etwa auf eine bestehende Firmenzugehörigkeit bezieht, sondern auf die Zugehörigkeit zur Familie der Gründer.
Umgang mit älteren Kollegen
Hierzu darf ich keine Aussage treffen, weil meine Bewertung dafür schon mehrmals Kraft Pexons Zensurapparats gelöscht wurde. Sowohl meine initiale Aussage als auch testweise ihre logische Negation wurden eingereicht und beide gleichsam abgelehnt. Daher herrscht hier nun die triste Leere, denn scheinbar ist nichts je wahr.
Arbeitsbedingungen
Coworking inklusive Lärmpegel der Kollegen in den Offices. Teilweise sind ungeniert sensitive Interna und sogar Lästereien im Hintergrund durch Kollegen zu vernehmen, wenn einer der anwesenden Kollegen im Büro sein Mikrofon nutzt. Professionell finde ich das nicht.
Wenn einem Apple zusagt, ist immerhin das Arbeitsgerät ok.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
404 Resource not found. Mitarbeiter geben teils langjährige Jobs und etablierte Karrieren auf, um hier unverschuldet in der Probezeit gekündigt zu werden. Einige kündigen auch von selbst, weil sie nicht gewillt sind, die bei mangelnder Erfahrung von einem abverlangten Geschäftspraktiken aus der rechtlichen Grauzone umzusetzen. Neben Gewissensbissen insbesondere auch, weil Pexon diese Prozesse exakt so gestaltet hat, dass die negativen Konsequenzen beim Auffliegen eines beispielsweise natürlich rein hypothetischen Täuschungsversuchs, in erster Linie auf den Mitarbeiter persönlich zurückfallen würden. Es gibt einige Härtefälle, die nach der "Pexon Experience" in extrem prekären Situationen gelandet sind und mit halbherzigen "Hilfsangeboten" vertröstet wurden.
Gehalt/Sozialleistungen
Für einen 40h Job wäre das Gehalt ok. Real fällt aber deutlich mehr Arbeit an, die einfach nicht vergütet wird.
Image
Perfekt optimiertes Social Media Game, nur leider nichts dahinter. Es wird versucht, kritische Bewertungen wie diese zu zensieren indem man die Entfernung anstößt, statt die angesprochen Missstände zu beseitigen. So durfte ich nun schon zum siebten -richtig gelesen, siebten!- mal einen Zensurversuch bei dieser Bewertung entkräften. An einem authentischen Bild ist Pexon auf Kununu nicht interessiert, weil sich dann nicht mehr so easy blauäugige Umsatzgeneratoren finden lassen.
Wenn es nicht bergauf geht, waren bisher selbstverständlich stets äußere Faktoren ursächlich.
Unzufriedener Kollege kündigt? Markt schuld!
Enttäuschter Kunde springt ab? Markt schuld!
Vom Partner verlassen worden? Markt schuld!
Nicht im Lotto gewonnen? Markt schuld!
Neuerdings soll es dann aber mal an den Mitarbeitern liegen, denn wie uns ja schon prophezeit wurde, kann ein Scheitern Pexons nur an diesen ominösen Lowperformern liegen, die andere Pexonians nur herunterziehen. Der klassische unsichtbare Feind also. Mit Mistgabeln und Fackeln auf zur Hexenjagd!
Karriere/Weiterbildung
Das vielumworbene Budget ist ein Köder. Es ist nur selten hoch genug für betreute professionelle Schulungen, die keine günstigen Onlinevideokollektionen sind. Für Schulungen wird man zudem, anders als in der Branche üblich, nicht freigestellt, weil der Umsatz beim Kunden ausnahmslos Vorrang genießt. Demnach ist die Weiterbildung nur in der Freizeit nebst 40 Projektstunden möglich, was auf Nachfrage auch offiziell so beabsichtigt ist. Der einzige Vorteil bei Pexon ist also, dass die Prüfungs- und Onlinekursgebühren im Rahmen des Budgets erstattet werden. Ob das dann noch mit marktüblichen Weiterbildungsmaßnahmen mithalten kann und das große Prahlen damit gerechtfertigt ist, möge jeder selbst beurteilen...
Dieses Muster ist typisch Pexon. Mit großem Budget werben und eindeutig überraschende Klauseln für nicht erwähnenswert halten. Wenn die neuen Mitarbeiter dann durch und durch enttäuscht nicht bleiben wollen, wird ihnen noch hinterhergetreten.