Guter Arbeitgeber im Freiburger Umfeld mit netten Menschen, aber systembedingten Schwächen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich habe mich bei Pfizer immer wohl und gut aufgenommen gefühlt. Der Einarbeitungsprozess ist super, alle Menschen dort sind sehr nett und man hat immer das Gefühl, das jeder versteht, dass die Arbeit nicht alles im Leben darstellt. Außerdem hat der Tarifvertrag, neben dem o.g. Nachteil natürlich auch viele Vorteile, z.b. Transparenz und automatische Anpassungen nach der Zeitschiene.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe Verbesserungsvorschläge. Meiner Meinung nach wird es dem Unternehmen mit der aktuellen AUsrichtung schwer fallen, junge Mitarbeiter -gerade im IT-Umfeld- zu halten. Es gibt auch andere Beispiele von tarifgebundenen Unternehmen im Freiburger Raum, die es dennoch schaffen, mit individuellen Anreizen, Transparenz in Sachen Karrieremöglichkeiten und einer modernen Arbeitskultur mit entsprechenden Benefits attraktiv für (junge) Arbeitnehmer zu bleiben.
Verbesserungsvorschläge
Die größten Kritikpunkte sehe ich bei den Punkten Karriereperspektiven und Leistungsgerechte Beurteilung. Ich würde mir wünschen, dass trotz dem zunächst starren Rahmen (Tarifvertrag, großes amerikanisches Unternehmen) Raum für Individualität und Karriereplanung geschaffen wird, der sich dann sicherlich in der Zufriedenheit gerade von jungen Arbeitnehmern widerspiegeln würde. Gerade bei karrieretechnischen Perspektiven im globalen Umfeld fehlt die Transparenz, was mit welchen Vorraussetzungen möglich wäre und wie der konkrete Weg dahin aussehen könnte.
Daneben gibt es noch kleinere Sachen wie den bereits angesprochenen kostenpflichtigen Kaffee, der dann in Kombination mit fehlenden Benefits wie Jobrad, Hansefit o.ä. auch irgendwann zur einem allgemeinen Unzufriedenheitsgefühl beiträgt.
Arbeitsatmosphäre
Eher "oldschool" in meinem Bereich (IT), d.h. abgetrennte Büros. Ich persönlich fand genau das aber sehr angenehm. Perspektivisch wird hier aber auch eher in Richtung Open Space gedacht. Das man für den Automatenkaffee 75 Cent zahlen muss, wirkt allerdings aus der Zeit gefallen.
Kommunikation
Immer gute Kommunikation in alle Richtungen
Kollegenzusammenhalt
Ich hatte das Glück, in einem Team mit sehr netten Kolleg(innen) zu sein, aber auch teamübergreifend war immer ein guter Umgang möglich.
Work-Life-Balance
Durch 37.5 Stunden-Woche und möglichen 36 Urlaubstagen sehr gut. Grundsätzlich galt: Man konnte immer mehr arbeiten, wurde dazu aber nicht genötigt.
Vorgesetztenverhalten
Menschlich hat es mit allen Vorgesetzten immer sehr gut harmoniert, manchmal hätte ich mir persönlich in bestimmter Situationen eine klarere Linie und eindeutigere Kommunikation gewünscht.
Interessante Aufgaben
Kommt darauf an. Man muss sich aktiv um interessante Aufgaben bemühen, vor Allem, wenn man sowohl im lokalen als auch im globalen Kontext eingebunden ist. Ich persönlich finde die Berufsbezeichnungen im IT-Kontext sehr irreführend und habe mir deshalb etwas anderes vorgestellt. Hier wird sehr engstirnig mit der Pfizer-Brille gearbeitet, manchmal hatte ich das Gefühl, es ist gar nicht bewusst, was bestimmte Bezeichnungen außerhalb der Pfizer-Welt in agilen Softwareentwicklungsabteilungen bedeuten.
Gehalt/Sozialleistungen
Grundsätzlich ein gutes Gehalt durch IG BCE. Allerdings gibt es wenig zw. gar keinen Raum für Individualität. Das führt dann schnell zur Resignation, weil: warum sich bemühen, wenn man auch einfach Dienst nach Vorschrift (oder sogar weniger) leisten kann und auch nicht schlechter da steht?
Karriere/Weiterbildung
Schwierig. Rein organisatorisch gab es in meinem Bereich (globale IT) wenig Perspektiven, und auch managementseitig wird wenig getan, um einem hier mögliche Karrierewege aufzuzeigen. Es gibt einen standartisierten "Growth"-Prozess, der ist aber so generisch, dass er praktisch nicht hilft. Hier ist auf jeden Fall Luft nach oben.