Familie im Spartarif
Gut am Arbeitgeber finde ich
Arbeitsatmosphäre und gewachsener Mitarbeiterstamm.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Unterirdische Bezahlung und Unterbesetzung.
Verbesserungsvorschläge
Mitarbeitermotivation durch gezielte finanzielle Anreize, Gutscheine und mögliche steuerfreie Boni, Fitnessstudio verbilligt - es gäbe viele Möglichkeiten, die das Unternehmen wenig kosten.
Arbeitsatmosphäre
Der größte Pluspunkt der Firma. Wer sich nicht absichtlich außerhalb stellt, bekommt hier ein Arbeitsklima, wie man es nur noch selten findet. Kollegial, freundschaftlich und auch von oben nach unten. Die lange Jahre stabile Belegschaft arbeitet Hand in Hand und helfen neuen Mitarbeitern gerne.
Kommunikation
Offen heraus, nie böswillig auch bei Kritik, manchmal ein wenig zu gemütlich, was einige berufliche Dinge angeht. Eher familiär statt krampfhaft "professionell".
Kollegenzusammenhalt
Auch wenn man manchmal murrt, wenn einige ihr übliches Ding machen, hier läßt man keinen hängen, sondern macht auch mal (viel) mehr, als man müßte. Das nächste Mal weiß man die anderen zur Stelle. Trotzdem keine Grüppchenbildung oder geschlossene Zirkel.
Work-Life-Balance
Etwas zwiespältig. Das Schichtsystem bietet, abhängig von der Abteilung, viel Freizeit am Wochenende, was in der Branche nicht häufig ist. Die Schichten wechseln nur wöchentlich, nicht im 2-Tage-Rhythmus. Großer Pluspunkt: 8h-Schichten, da bleibt noch was für den Tag, zumal die Arbeit nicht körperlich erschöpft.
Vorgesetztenverhalten
Der alte Stamm in der ziemlich flachen Hierarchie ist sehr freundlich und vom Bestreben geprägt, daß alles laufen muß, aber nicht mit sinnlosem Druck, Buzzwords, Meetings etc. Doch anscheinend wird sich das mit neuem Führungspersonal ändern. Dieser Generationenwechsel könnte das Unternehmen deutlich verändern.
Interessante Aufgaben
Natürlich macht man nach der Einarbeitung "immer dasselbe", allerdings garantieren neue Produkte und ein teils recht in die Jahre gekommener Maschinenpark gewisse Überraschungen, bei denen man auch nach Jahren noch mit Hilfe altgedienter Kollegen ein kleines Abenteuer bestehen kann. Da es keine top-edge fab ist, sind neue Tools die Ausnahme.
Gleichberechtigung
Ich konnte keinerlei Unterschiede in der Behandlung ausmachen.
Umgang mit älteren Kollegen
Gerade durch den hohen Wert langjähriger Erfahrungen an den Maschinen, werden ältere Kollegen geschätzt. Umgekehrt sind diese gern bereit, ihre Erfahrung zu teilen, was die Sache "rund macht".
Arbeitsbedingungen
Ja, Reinraum. Mit entsprechender Bekleidung und Gelblicht. Wer das nicht mag, soll es lassen, aber es gibt wahrlich schlimmeres. Der Lärm hält sich in Grenzen, sollte es doch mal nerven, sind kleine Ohrstöpsel ausreichend. Dafür ist die Temperatur angenehmer als in großen Fabs und auch der Luftstrom nicht so stark, was eine Auskühlung bei Müdigkeit verringert. Für Allergiker ist die gefilterte Luft natürlich ein Traum.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Auch hier kein pseudoreligiöser Eifer, der am Schluß doch nur Fassade ist. Es wird vernünftig gehandelt und zum Beispiel mit speziellen Entsorgern gearbeitet, die das unbedingt notwendige umfangreiche Verpackungsmaterial recyclen. Geschlossene Kreisläufe von Chemikalien sind selbstverständlich.
Gehalt/Sozialleistungen
Der größte Knackpunkt. Das Geld. Gefühlt verdient man nur als Friseur weniger. Die Arbeiten, die in der Produktion besonders von erfahrenen Kollegen regelmäßig erledigt werden, entsprechen dem von Wartungsmechaikern, Ingenieuren oder Entwicklern. Das wird weder regulär vergütet noch in sichtbarer Form finanziell honoriert. Natürlich sind die anderen Kollegen dankbar und man wird dafür respektiert, aber auch für außergewöhnliche Sachen werden nicht mal Gutscheine oder Prämien verteilt. Wenigstens gibt es Urlaubs- und Weihnachtsgeld, eine zusätzliche Prämie am Jahresende ist im Branchen-Vergleich bescheiden.
Image
Ein eher kleines Unternehmen mit den üblichen Vor- und Nachteilen. Hier ist man nicht wegen Glanz und Gloria...
Karriere/Weiterbildung
Praktisch nicht vorhanden. Man ist, wo man ist. In Ausbildung und Einarbeitung bekommt man ein gutes Rüstzeug, aber wer vorankommen will, ist hier falsch. Das läßt auch der kleine, stabile Mitarbeiterstamm nicht wirklich zu.