Nach außen familiär, nach innen grenzüberschreitend
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ehrlicherweise: nichts.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Grenzüberschreitendes Verhalten und für den Rest siehe die Anmerkungen zu den jeweiligen Punkten.
Verbesserungsvorschläge
Sich mal in anderen Praxen umschauen, wie dort mit Mitarbeitern umgegangen wird, was von Mitarbeitern erwartet wird und was vielleicht doch grenzüberschreitend ist und welche Vorteile andere Praxen bieten. Allgemein sich selbst und seinen Führungsstil mal hinterfragen, ob man tatsächlich so ein guter Arbeitgeber ist, wie man von sich behauptet.
Arbeitsatmosphäre
Nach außen hin präsentiert sich die Praxis gern als familiär und flexibel, doch wer nicht nach den Regeln der "Familie" spielt, wird schnell als schwarzes Schaf ausgegrenzt. Es wird auf mehreren Ebenen versucht, Kontrolle auszuüben, u.a. durch eine Whatsapp-Gruppe, über die man sich vor dem gesamten Kollegium krankmelden muss - zusätzlich dazu noch bei der Führungseben, obwohl die in der Gruppe drin ist. Urlaubsgenehmigungen werden zum Problem, wenn man sich nicht strikt an die Einreichungsfrist von sechs Wochen hält, selbst wenn es mal um einen einzigen Urlaubstag geht. Wenn schon ein anderer Kollege im Urlaub ist, wird eine Überschneidung kategorisch abgelehnt, obwohl jeder Therapeut ohnehin seine vollen Pläne hat und dementsprechend nicht einspringen kann - außer man macht Überstunden. Nicht selten werden Überstunden einfach ohne nachzufragen eingetragen. Und wenn durch Verschulden der Patienten oder Praxis zu Arbeitsbeginn- oder -ende eine Lücke beim Therapeuten entsteht, wird der Therapeut durch Minusstunden abgestraft.
Kommunikation
So gut wie nicht vorhanden - wer nicht in allem zustimmt und versucht für sich und seine Situation Gehör zu finden, bekommt schnell die Tür vor der Nase zugeknallt. Professionelles Verhalten und ein offenes Gespräch auf Augenhöhe sind hier nicht zu erwarten.
Kollegenzusammenhalt
Nur unter denen, die sich in ihrer Arbeitsweise einig sind. Wer nicht am gleichen Strang zieht, wird ausgegrenzt, unabhängig davon, wie gut er seinen Job macht, wie viele andere Aufgaben er in der Praxis übernimmt oder wie beliebt er bei Patienten ist. Hier zählt nicht die Qualität der Therapie.
Work-Life-Balance
"Work-Life-Balance" scheint für die Führungsebene und einige Mitarbeiter ein Fremdwort. Wer eine Grenze zwischen Arbeits- und Freizeit zieht, wird systematisch ausgegrenzt und damit abgestraft. In diesem Unternehmen wird die Verantwortung für das "Laufen des Ladens" auf Mitarbeiter abgewälzt und wer nicht bereit ist, in seiner Freizeit zu arbeiten, sein Privatleben hinten anzustellen und gefühlt nur für den Job zu leben, wird hier nicht glücklich - und findet auch keinen Anschluss bei den Kollegen.
Vorgesetztenverhalten
Unprofessionell und grenzüberschreitend