Ausbaupotenzial bei Piper
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Inhalte, Bücher, Stoffe, die der Verlag als seine eigentlichen Produkte veröffentlicht, die Bemühungen, ein Wir-Gefühl zu schaffen und die generelle Unternehmenskultur. Außerdem die vielen netten Kollegen, die für eine gute Atmosphäre sorgen!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Annahme, dass jeder Mitarbeiter ersetzt werden kann und man sich nicht um sie bemühen muss. Gerade im kreativen Verlagsgewerbe, das auf Menschlichem und individuellen Kontaktnetzwerken basiert, eine sehr gefährliche Annahme!
Verbesserungsvorschläge
Die Mitarbeiter stärker wertschätzen, fähige, engagierte Leute halten und ihnen Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen bieten statt sie einfach ziehen zu lassen. Auch der Aufbau flacherer Hierarchien würde dem Gefälle entgegenwirken und den Mitarbeiterzusammenhalt stärken.
Arbeitsatmosphäre
Die generelle Arbeitsatmosphäre ist gut, variiert allerdings von Team zu Team. Einzelne Abteilungen sind unterbesetzt und entsprechend überlastet.
Kommunikation
Vieles bleibt im exklusiven Kreis der Führungsebene, die Hierarchien sind steil und normale Angestellte werden z.T. nicht abgeholt.
Zwischen den verschiedenen Abteilungen herrschen immer wieder Empfindsamkeiten, die ein professionelles, zielführendes Arbeiten erschweren.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt innerhalb der Abteilungen ist stark, verlagsübergreifend gibt es gewisse "Grüppchenbildungen" von wichtigeren und weniger wichtigen Mitarbeitern. Die Geschäftsführung bemüht sich aber um regelmäßige, teambildende Veranstaltungen für das piperweite "Wir"-Gefühl.
Work-Life-Balance
Gut sind die niedrigeren Wochenarbeitszeiten, das Entgegenkommen in Sachen mobiles Arbeiten und die Unterstützung für Eltern. Überstunden baut trotzdem jeder auf, hier ist man auf die Kulanz des Vorgesetzten angewiesen.
Vorgesetztenverhalten
Variiert von Abteilung zu Abteilung, einzelne Vorgesetzte bemühen sich mehr um den Teamzusammenhalt und faire Entlohnung als andere. Generell herrschen steile Hierarchien und eher hohe Anforderungen an die Mitarbeiter, es hat sich aber bereits in mehreren Abteilungen etwas in die richtige Richtung getan. Eine Wertschätzung der Mitarbeiter vonseiten der Geschäftsführung ist nicht bzw. nur ausgewählten Kollegen gegenüber zu spüren.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung in meiner Abteilung entspricht nicht immer den Arbeitsstunden, jeder Mitarbeiter muss für sich eintreten, um ein zu viel an Aufgaben loszuwerden. Piper bietet aber interessante Aufgaben und Gestaltungsmöglichkeiten.
Gleichberechtigung
Obwohl Piper im Branchenvergeich bereits toll abschneidet und viele weibliche Führungskräfte hat (inklusive der Verlegerin), überwiegt der gefühlte Einfluss der männlichen Führungskräfte bzw. der Stellenwert der männlichen Mitarbeiter (sowie deren höhere Löhne).
Arbeitsbedingungen
Die Technik ist auf dem aktuellen Stand, der Verlag sehr schön gelegen. Allerdings sind die Räumlichkeiten nicht als moderne Büroräume geeignet, viele Abteilungen sitzen extrem beengt in viel zu großen Räumen zusammen. Die alten Gebäude lassen sich außerdem im Winter nicht ausreichend heizen und sind im Sommer nicht kühl genug.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Durch die Bonnier-Gruppe ergreift Piper alle nötigen Maßnahmen, um klimaneutral zu arbeiten.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehaltskultur ist äußerst schwierig, Einzelne verdienen deutlich besser als der Rest der Abteilung oder vergleichbare Mitarbeiter in anderen Bereichen. Gerade für Mitarbeiter, die früh in ihrer Karriere ins Unternehmen kommen, sind die Chancen auf Gehaltssprünge extrem gering. Jeder Mitarbeiter muss für sich selbst um Lohnerhöhungen kämpfen, man ist maximal alle zwei Jahre "dran". Die Abteilungsleiter unterstützen die Lohnentwicklung ihrer Mitarbeiter zum Teil überhaupt nicht, auch die Personalabteilung wiegelt zugunsten der Geschäftsführung ab. Wertschätzung der geleisteten Arbeit sucht man im Lohn vergeblich. Viele Mitarbeiter (gerade junge, motivierte, talentierte) haben das Unternehmen aus diesen Gründen verlassen und hohe Gehaltssprünge in anderen Verlagen gemacht.
Image
Die Außenwirkung von Piper ist sehr gut, man sieht sich allerdings intern hauptsächlich als literarischer Verlag, was nicht der Realität entspricht.
Karriere/Weiterbildung
Die Hierarchien sind steil, richtige Aufstiegschancen daher selten. Eröffnen sie sich aber, dann werden oft Leute aus dem Haus befördert oder fest übernommen. Gerade in den letzten Jahren gab es begrüßenswerte Beispiele. Weiterbildungen werden nicht aktiv angeboten, Mitarbeiter müssen sich selbst darum bemühen.