Erfahrungen aus einer Filiale.
Verbesserungsvorschläge
Die Personalkaufregelung ist schlicht abartig. Kunden können ohne Personalrabbat Teile und Dienstleistungen zum Teil günstiger erwerben als Mitarbeiter. Die Regelungen sind undurchsichtig, Freigrenzen nicht nachvollziehbar, diese werden erst mit der Steuererklärung offensichtlich. Hier sollte pitstop eine einfachere und transparentere im besonderem aber mitarbeiterfreundlichere Lösung suchen.
Arbeitsatmosphäre
Die Filialen von pitstop arbeiten ziemlich autark, Aufteilung der anfallenden Arbeit und der damit verbundenen Belastung obliegt dem jeweiligen Filialteam, Fairness und Vertrauen wird also hauptsächlich vor Ort geschaffen oder eben verspielt. Vorgesetzte sind selten anwesend, meistens erst wenn irgendetwas nicht nach den Vorstellungen der Geschäftsführung läuft. Mehrmals im Jahr finden unangekündigte (und unbeliebte) Kontrollen der sogenannten "Revisionsabteilug" statt. Werden nach Ansicht des "Revisors" die Standards der Firma nicht erfüllt kann es zu finanziellen Einbußen der Mitarbeiter kommen indem mglw. Zulagen entfallen.
Kommunikation
In täglichen Reportings wird man über Erfolg / Misserfolg informiert welcher anhand einer Art Planerfüllung gemessen wird. Die Kommunikation unter Kollegen ist zwanglos und auf Problemlösung ausgerichtet. Flache Hierarchien bis hin zur "Chefetage" ermöglichen im Problemfall schnelle Hilfe.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt der Kollegen in der Filiale hängt von den vor Ort Tätigen ab, ist in meinem Fall als beispielhaft zu bewerten.
Work-Life-Balance
Über 4 Monate im Jahr gilt faktisch eine Urlaubssperre, Ausnahmen für Eltern schulpflichtiger Kinder sind zum Teil möglich. Zu Stoßzeiten werden Überstunden ebenso erwartet wie auch "Sechs-Tage Wochen", anderseits kann mann in Falle wichtiger Termine auch mal ausserplanmässig frei nehmen. Das Versprechen der Geschäftsführung die angesammelten Überstunden in der sogenannten Nebensaison ab zu bauen konnte zumindest in meinem Fall in den letzten Jahren nicht eingehalten werden.
Vorgesetztenverhalten
Unmittelbarer Vorgesetzter ist der Bezirksleiter. Viel hängt davon ab wie man mit diesem klarkommt.
Interessante Aufgaben
Gearbeitet wird in den Filialen in kleinen Teams. Da sozusagen jeder alles machen muss ist Langeweile bei pitstop ausgeschlossen, andererseits erschwert dieser Umstand auch das spezialisieren einzelner Mitarbeiter.
Gleichberechtigung
Frauen sind in pitstop Filialen eher die Ausnahme, werden aber wohl weder bevorzugt noch benachteiligt.
Umgang mit älteren Kollegen
Bin selber alt.
Arbeitsbedingungen
Die Ausstattung der Filiale ist den Aufgaben gerade noch so angemessen, Spezialwerkzeug kann über die Zentrale angefordert werden, dies kann jedoch bis zu zwei Tage dauern. Die Computer haben im Jahr 2025 zum Teil immer noch Windows 7 als Betriebssystem und stellen im besonderem bei der Verarbeitung von persönlichen Kundendaten ein Sicherheitsrisiko dar. Es gibt eine vorsinntflutliche Abgas-Absauganlage die niemand benutzt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Entsorgungsvorschriften werden eingehalten. Abgasabsaugung siehe Oben.
Gehalt/Sozialleistungen
Der Lohn wird immer pünktlich ausgezahlt, einen Tarifvertrag gibt es nicht. Der Grundlohn ist eher niedrig, ein nicht unerheblicher Teil des Lohns wird in Form von Zulagen ausgezahlt, welche an verschidenste Bedingungen geknüpft sind. Solange man diese Zulagen erhält ist die Bezahlung angemessen. Es gibt eine betriebliche Altersvorsorge.
Image
Pitstop wird von den meisten Kunden als sympathisch empfunden. Obwohl die Kfz-Branche in den Medien häufig als betrügerisch dargestellt wird, muss mann sich als Mitarbeiter von pitstop nicht verstecken. Insbesondere der positive Umgang der Firma mit Kundenbeschwerden trägt zum guten Image von pitstop bei.
Karriere/Weiterbildung
Die Karriereleiter in der Filiale endet beim Filialleiter. Dieser ist für eine fast unendliche Fülle von Aufgaben verantwortlich, fast schon als wäre er Inhaber der Werkstatt. Oft scheiden Filialleiter nach kurzer Zeit in dieser Funktion aufgrund von Überlastung / Burnout aus der Firma aus. Darüber hinaus kann man auch in höhere Ebenen aufsteigen, dies ist aber immer mit umfangreichen Dienstreisen verbunden, sollte also schon im Vorfeld mit der Familie besprochen werden. Weiterbildung findet fast ausschließlich intern statt, ein über den "Tellerrand schauen" ist nahezu unmöglich.