Alle Kollegen sind gleich, aber manche sind gleicher als die anderen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Insgesamt kann man nur auf hohem Niveau jammern. Im Grunde ist die Arbeit bei der Polizei gut. Wie bei jedem Arbeitgeber gibt es Missstände. Die Work-Life-Balance finde ich sehr gut. Den Aufgabenbereich finde ich sehr gut. Die Möglichkeit, in andere Bereiche Einblick zu bekommen, empfinde ich als sehr gut.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die fehlende Möglichkeit, sich weiterzubilden, und/oder Studienangebote wahrnehmen zu können, wie die verbeamteten Kollegen. Der Unterschied, der teils zwischen Regierungsbeschäftigten und Beamten gemacht wird, ist vor dem Hintergrund des Werbeslogans „Wir sind eine Polizei“ sehr traurig. Wer Fachkompetenz einkauft, sollte diese auch nutzen.
Verbesserungsvorschläge
Die fachliche Kompetenz ausgebildeter Regierungsbeschäftigter berücksichtigen und nicht der Meinung oder dem gefährlichen Halbwissen der verbeamteten Kollegen unterstellen, denn genau dafür sind Regierungsbeschäftigte in die Behörden geholt worden. Eine Falschaussage wird nicht automatisch richtig, nur weil diese von einem Polizeibeamten geäußert wird, welcher für die ausgeübte Tätigkeit des Regierungsbeschäftigten noch nicht einmal die formalen Voraussetzungen erfüllt. Schuster bleib bei deinen Leisten!
Arbeitsatmosphäre
Für manche Kollegen wird stark zwischen Beamten und Regierunsbeschäftigten unterschieden. Dies führt dazu, dass gefährliches Halbwissen gefördert und logische Entscheidungen unbeachtet bleiben. Gruppenbildung sorgt für eine unangenehme Dynamik.
Kommunikation
Eine ordentliche Kommunikation ist erwünscht und wird gefordert, jedoch nur dann, wenn man Dritten eine mangelnde Kommunikation vorwerfen kann, statt das eigene Verhalten zu hinterfragen.
Kollegenzusammenhalt
Insgesamt ist der Zusammenhalt unter Kollegen gut. Jedoch gibt Umstände, welche man durch Totschweigen lösen möchte, was das Vertrauen negativ beeinflussen kann.
Work-Life-Balance
Sehr gut. In der Regel muss man keine Überstunden machen. Sie werden sogar verboten. Geleistete Mehrarbeit kann abgefeiert werden. Insgesamt darf man mit der Work-Life-Balance zufrieden sein.
Vorgesetztenverhalten
Schwieriges Thema. Menschlich sind alle Vorgesetzten super. Dienstlich jedoch trifft manch einer aufgrund fehlender Kenntnisse und falscher Beratung Entscheidungen, welche in der freien Wirtschaft undenkbar wären.
Interessante Aufgaben
Das Aufgabengebiet ist supervielfältig. Jeder Tag bietet eine Nuance an neuen Tätigkeiten, was die Arbeit insgesamt interessant gestaltet.
Gleichberechtigung
Wie der Überschrift zu entnehmen ist. „Alle Kollegen sind gleich, aber manche sind gleicher als die anderen.“ Regierungsbeschäftigte werden eingestellt, um Arbeiten zu übernehmen, für die ein Beamter entweder zu teuer wäre, oder die fachlichen Voraussetzungen nicht erfüllt. Jedoch wird häufig die „Meinung“ eines Beamten über die „Kompetenz“ eines Regierungsbeschäftigten gestellt. Jedem seine Meinung, doch eine Meinung ersetzt keine Berufsausbildung. Das Leben in einer Behörde wirkt stellenweise – was nicht die Regel ist – wie eine Zweiklassengesellschaft.
Umgang mit älteren Kollegen
Bewerte ich aus meiner Sicht als Gut. Persönlich schätze ich alte Kollegen sehr, da Nachfolger von deren Fachwissen profitieren.
Arbeitsbedingungen
Insgesamt sind die Arbeitsbedingungen gut. Verglichen mit der freien Wirtschaft ist die Arbeit bei der Polizei NRW in vielen Teilen sehr gut.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da habe ich keine Meinung zu, daher vergebe ich 5 Sterne, um nicht ungerecht zu sein.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist gut, auch wenn es im Vergleich zur freien Wirtschaft ähnliche Positionen bei besserer Bezahlung gibt. Was nicht so gut ist, ist das eingefahrene System des TV-L, welches Personal nur grob einordnet, spezielle Befähigungen jedoch nicht berücksichtigt. Dadurch entsteht „Futterneid“, denn teils wird man gemessen am Entgelt mit Kollegen gleichgestellt, welche weniger gut qualifiziert sind oder in ihren Aufgaben weniger leisten. Dennoch ... man darf nicht klagen, das Gehalt ist gut!
Image
Das Image der Polizei ist gesellschaftlich allgemein schlecht. Doch da kann die Polizei nichts zu. Insgesamt hat die Polizei HA einen durchwachsenen Ruf. Auch hier 5 Sterne, um fair zu bleiben.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen scheint es nur auf dem Papier zu geben. Es gibt Kollegen, welche seit 5+ Jahren in technischen Bereichen mit spezieller Software arbeiten, aber diese nicht bedienen können. Schulungen werden abgesagt. Aussage einer leitenden Person ist „Wir sind ja nicht in unseren Fähigkeit eingeschränkt, wenn wir diese Schulung jetzt nicht bekommen.“ Die gesamte Situation um Fort- und Weiterbildung widerspricht dem Marketing der Polizei NRW, welche gerne Experten bei der Polizei hätte. Weiterer Kritikpunkt ist das angebotene Studium für den Bereich Cybercrime, welches sich auf Beamte beschränkt. Wieso dürfen Regierungsbeschäftigte dieses Studium nicht zu selben Konditionen absolvieren, um Fachkräfte möglicherweise zu binden? Das Land beklagt sich über Fachkräftemangel, wirft aber Menschen in ein Studium, welche mit der Materie noch nie Berührungspunkte gehabt haben, statt vorhandene Ressourcen zu nutzen. Human resource management ... ein Fremdwort bei der Polizei.