Es war nicht alles schlecht...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Vision und die Idee des Gründers, die leider scheinbar nur für Marketingzwecke entwickelt wurde.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Kompetenz und Qualifikation von Führungskräften, Kommunikation und Umgang mit den Mitarbeitenden, Umgang mit Kunden
Verbesserungsvorschläge
Sich schonungslos mit den eigenen Ressourcen und Kernkompetenzen befassen. powercloud ist nicht Google, Meta oder ein Big Tech Unternehmen. Powercloud kämpft mit dem Mangel gut ausgebildeter Fachkräfte in IT und Digitalisierung, wie der Rest des Landes. Da hilft es nicht, den Mitarbeitenden etwas anderes zu suggerieren.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war schon weit vor dem Einstieg Hansens geprägt von großem Dissens innerhalb der Unternehmensführung und hieraus resultierend fehlender Strategie. Dies wirkte sich stark auf die Arbeitsatmosphäre derer aus, die nicht mit Scheuklappen ausgestattet waren. Die derzeitige Entwicklung konnte man mit gewisser Weitsicht schon vor ein paar Monaten absehen, da kannte ich den Namen Hansen noch gar nicht.
Kommunikation
Trotz eines gewaltigen Overheads an Community/Communication-Management war die Kommunikation in die powercloud weitestgehend desolat. Der Flurfunk war die "beste" Kommunikationsquelle.
Kollegenzusammenhalt
Zuletzt aufgrund schlechter Führungskräfte auch innerhalb der Teams/Org.-Einheiten eher schlecht, innerhalb der Projektteams wurde allerdings versucht, so gut es geht zusammenzuhalten. Hemdsärmelige Transformationen und Reorganisationen taten ihr Übriges zu einem immer schlechteren Zusammenhalt bei.
Work-Life-Balance
Aufgrund völlig falsch gesetzter Steuerungsanreize (wenn überhaupt vorhanden) war das ganze Unterfangen zumindest für diejenigen ein voller Erfolg, die sich den schwarzen Gürtel im Arbeitszeitbetrug verdienen wollten. Auch sonst war Home Office oder Arbeiten aus dem Ausland möglich.
Vorgesetztenverhalten
Grundsätzlich sollte man von den powercloud Führungskräften nicht zu viel erwarten. Ein beachtlicher Teil war neu in der Rolle und mit einem völlig desolaten Management/Unternehmensführung konfrontiert. Dies führte bisweilen zu einer Überforderung die negative Auswirkungen auf die Mitarbeitenden hatte. Aufgrund ständig neuer Strukturen kamen Titeljäger bei der powercloud auch voll auf ihre Kosten.
Interessante Aufgaben
In der Theorie interessante und spannende Aufgaben, die wirklich drängende Probleme lösen sollten. Theoretisch. Praktisch wurden einfach sämtliche "Bedenkenträger" zum Wohle des Wachstums ignoriert. Hier ging es nicht um die Lösung eines Problems, das "enablen der Energiewende", sondern um Wachstumsbestrebungen gieriger Investoren, die den Energiemarkt leider null kennen und einschätzen konnten.
Gleichberechtigung
Im oberen Management und der GF waren keine Frauen. Echte Gleichberechtigung ist insbesondere dort nie gelebt worden. Ansonsten jedoch das Gefühl, ein für deutsche Verhältnisse sehr diverses Unternehmen gewesen zu sein. Eine "echte Gleichberechtigung" braucht keine Pool-Partys.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier habe ich keine negativen Aspekte mitbekommen können, kann mir aber vorstellen im powercloud Kindergarten manchmal genervt zu sein, von jüngeren Wichtigtuern.
Arbeitsbedingungen
Mäßige IT-Ausstattung, aber mit Bring your Device, falls man das teure MacBook privat anschaffen möchte. Büros und sonstige Ausstattungen ließen aus meiner Sicht aber keine Wünsche offen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Greenwashing, aber Bahn-Reisen waren die Regel, nicht die Ausnahme. Der ehemalige Owner sammelt jedoch Sportwagen. Muss sich jeder überlegen, wie ernst das grüne Bewusstsein und DNA der powercloud ist und war.
Gehalt/Sozialleistungen
Insgesamt denke ich in Ordnung, wer will und kann, bekommt in der IT aber sicherlich ein höheres Gehalt.
Image
Ich lese hier sehr häufig Hansen Technologies als Sündenbock. Das schlechte Image liegt aber begründet in Produkt- und letztlich Managemententscheidungen in der Vergangenheit, durch alte Führungskräfte und C-Level. Hier wurden die Weichen gelegt, über die Hansen Technologies nun fahren muss.
Ich glaube das Image des Unternehmens powercloud (insbesondere durch haltlose und realitätsferne Zusagen) genießt inzwischen einen zweifelhaft-schlechten Ruf. Das Core-Produkt ist bei größeren Versorgern durchaus beliebt und wird differenziert bewertet. Die Entscheidung einen zweiten Core zu etablieren und entwickeln zu wollen, hat Verunsicherungen verstärkt und (das Unternehmen bedrohende) Imageschäden mit sich gebracht.
Karriere/Weiterbildung
Keine klaren Kriterien oder messbaren Ziele für den Aufstieg, kein breites Programm an Weiterbildungen oder gar die Aufforderung, sich weiterzubilden. In Anbetracht der Potenziale absolut fahrlässig.