Viel Arbeit, wenig Geld, keine Wertschätzung - Angestellte als austauschbare Ressource
Verbesserungsvorschläge
Mehr Kommunikation mit den Mitarbeitern. Bindet sie die Kommunikation mit ein und stellt sie nicht vor vollendete Tatsachen.
Mehr Gehalt für die Mitarbeiter. Die Lebenshaltungskosten in München sind sehr hoch, selbst wenn ein Mitarbeiter gerne dort arbeitet kann er es sich auf lange Sicht nicht leisten.
Langfristiger mit Mitarbeitern planen. Der ständige Wechsel im Personal Schafft nur Konstant Probleme.
Den Mitarbeitern auch ihren Freiraum lassen. Auf biegen und brechen alle hinter ihren Schreibtisch Zwängen Von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr und Überstunden gezielt vergessen, schafft keine langfristige Bindung.
Junge Leute haben gute und kreative Ideen - hört auf sie und setzt sie um.
Arbeitsatmosphäre
Lob gibt es eigentlich nie. Man fühlt sich ständig unter Druck gesetzt. Regelmäßige Projekt Besprechungen gleichen einer Prüfung für die man sich nicht vorbereiten kann. Diese Anspannung sieht man jedem Mitarbeiter an.
Lediglich der gute Kollegen Zusammenhalt macht die angespannte Atmosphäre ein bisschen erträglicher.
Kommunikation
Ist quasi nicht vorhanden. Viele Informationen werden vor Mitarbeitern regelrecht geheim gehalten. Das hat nicht selten zu Problemen, vergessenen Terminen und unbesetzten Schichten geführt.
Am Ende mussten die Mitarbeiter alles ausbaden und sehr kurzfristig ihre privaten Angelegenheiten absagen. Unter Umständen musste mit wenigen Stunden Vorlauf, mehrere Tage durch Deutschland getourt werden. Auch hier sind alle Informationen erst Stück für Stück kommuniziert worden, so dass Dienstreisen oft doppelt so lang wurden wie anfangs geplant.
Die Verantwortung für entstandene Probleme aufgrund mangelnder Kommunikation der Geschäftsführung, lag in den Augen der Geschäftsführung immer beim Mitarbeiter. „Hätte er früher Fragen müssen“.
Kollegenzusammenhalt
Das Motto „wir sitzen alle in einem Boot“ hat die Kollegen wirklich sehr zusammengeschweißt. Man hilft sich gegenseitig auch wenn eigentlich keine Zeit dafür ist. So sind auch bei flüssiger Stressbewältigung viele Freundschaften entstanden.
Work-Life-Balance
Was ist das? Die strikte Kernarbeitszeit von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr (auch freitags) lässt kaum ein „Life“ übrig. Wer 10 Minuten zu spät kommt soll sich bei der Geschäftsführung melden. Früher Feierabend, auch wenn es nur um 1 Stunde geht, gibt es nicht und danach zu Fragen wird nicht gern gesehen. Das hat zur Folge, dass alle Mitarbeiter (Auch wenn gerade nichts zu tun ist) bis 18:00 Uhr die Zeit absitzen.
Home-Office ist und war auch während der Home-Office Pflicht in den Augen der Geschäftsführung schlicht „… Nicht möglich“.
Überstunden und Wochenendarbeit sind in dieser Branche sicherlich keine Seltenheit. Allerdings werden sie hier unter den Tisch gekehrt und man muss für entsprechende Ausgleichstage regelrecht kämpfen. Meist heißt es dann, dass es aktuell zeitlich nicht möglich ist und man in ein paar Wochen noch mal fragen soll. Dieses Spiel wird dann so lange getrieben bis der Mitarbeiter vergisst, dass er ja eigentlich noch Überstunden hat. Ein entsprechendes Tool zur Arbeitszeiterfassung gibt es zwar allerdings wurde nie der Umgang damit gelehrt. Somit gibt es keine genaue Erfassung der Überstunden.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt hier zwei klare Hierarchien: die Geschäftsführung und alle anderen.
Das kriegen Mitarbeiter auch immer wieder zu spüren.
Unterschiedliche Meinungen dieser zwei Parteien werden weder mit einem Kompromiss noch mit einem Entgegenkommen der Geschäftsführung beseitigt. Am Ende zählt nur der Wille der Geschäftsführung.
Interessante Aufgaben
Ich würde hier gerne mehr Punkte geben, da die Aufgaben, Partner und Projekte anfangs von der Geschäftsführung immer sehr spannend vermittelt werden. Sehr schnell stellt sich aber dann heraus, dass man wieder einfach nur von A nach B fährt, irgendetwas abholt und das dann wieder aufbaut. Handelt es sich um kreative Aufgaben sind wir wieder beim oben aufgeführten Punkt - es wird so gemacht wie die Geschäftsführung es möchte.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung beim Aufstieg ja. Sowohl Männer als auch Frauen haben gleich schlechte Aufstiegschancen.
Auffallend ist jedoch, dass ausschließlich männliche Mitarbeiter Lagerarbeiten und Auf- und Abbautätigkeiten ausführen müssen da weibliche Mitarbeiter „…das ja garnicht können“.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann nicht bewertet werden. Kein Mitarbeiter ist bei dieser Firma länger als zwei bis drei Jahre somit gibt es keine älteren Kollegen.
Man wird auch das Gefühl nicht los, dass das zur Personalstrategie der Geschäftsführung gehört.
Arbeitsbedingungen
Das Loft Büro im Herzen von München bietet tatsächlich viel Platz und ist modern. Jeder Mitarbeiter arbeitet mit einem MacBook und hat einen eigenen großen Schreibtisch.
Die Büroküche ist gut ausgestattet und bietet für jeden die Möglichkeit sein Mittagessen vorzubereiten.
Großer Nachteil allerdings ist, dass keiner ein Diensthandy bekommt und somit jeder mit seinem privaten Handy arbeiten muss.
Kunden und Promoter melden sich darauf hin zu jeder Tages und Nacht Zeit zu sowie am Wochenenden und im Urlaub. Mental abschalten ist für Projektleiter unmöglich. Auch die Geschäftsführung nutzt das und meldet sich während dem Urlaub bei Angestellten.
Die Lagersituation ist eine Katastrophe! Abgelegen, schlecht zugänglich und viel zu klein. Das vorbereiten von Veranstaltungen ist hier nicht nur extrem kräftezehrend sondern auch noch sehr gefährlich.
Der teure Firmenwagen, der überwiegend von der Geschäftsführung als Dienstwagen genutzt wird, ist ungeeignet um Materialien von A nach B zu bringen. Somit muss über Mietfirmen Jedes Mal ein Transporter gemietet werden. Wird mal wieder zu spät kommuniziert gibt es keinen Transporter und schuld ist der Mitarbeiter.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier zu möchte ich kein Kommentar abgeben.
Gehalt/Sozialleistungen
Erzählt wird den Mitarbeitern, dass das Gehalt über dem Durchschnitt liegt und man „… Dankbar sein soll“.
Die Realität zeigt, dass man vor allem in München mit diesem Gehalt an der untersten Grenze ist.
Image
Der Unmut der Mitarbeiter ist kein Geheimnis aber auch nicht basierend auf einem schlechten Erlebnis eines Mitarbeiters. Jeder Mitarbeiter hat über seine Zeit hinweg viele schlechte Erfahrungen gemacht in vielen verschiedenen Situationen. Die Arbeit wird erledigt weil es erledigt werden muss, keiner macht etwas, weil er stolz ist oder es gerne für diese Firma macht.
Karriere/Weiterbildung
Weiterbildungen wurden einmalig angesprochen, aber die Realität zeigt, dass die Arbeitsmenge dies nicht zulässt.
Eine „Karriere“ gibt es hier nicht. Da keiner länger als 2-3 Jahre bleibt kommt es auch nie zu Karrieregesprächen. Gespräche über Beförderungen werden immer wieder verschoben mit der Hoffnung, dass der Mitarbeiter es vergisst.