Ein super Arbeitgeber mit strukturellen Herausforderungen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Vielfalt an Möglichkeiten zur Entwicklung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Strukturen werden nach persönlichen Befindlichkeiten von manchen Führungskräften geformt.
Verbesserungsvorschläge
Man müsste konsequent gegen Führungskräfte agieren, die bewusst Unternehmensentscheidungen ablehnen und Parallelwelten schaffen, um zu verhindern, dass die guten Fach- & Führungskräfte abhauen. Insbesondere in Raum Westfalen/Ostwestfalen muss was passieren, um "One PreZero" auch zu verwirklichen. Das weiß auch der CEO, aber kann sich nicht durchsetzen.
Arbeitsatmosphäre
Die Firma hat die richtigen Ansätze, um für eine gute Arbeitsatmosphäre zu sorgen. Allerdings gibt es in den Führungsebenen viele politische Themen, was die Arbeitsatmosphäre schlecht beeinflusst. Man möchte Konzernstrukturen aufbauen, was aber durch die Individualität der einzelnen Standorte in der Entsorgungsbranche zu Interessenkonflikten zwischen regionalen und zentralen Führungskräften führt. Folge daraus ist eine schlechte Arbeitsatmosphäre an vielen Standorten.
Kommunikation
Top-Down-Prinzip scheitert jedes Mal, weil manche Führungskräfte Informationen weitergeben, die noch nicht offiziell sind oder andersherum sie versäumen offizielle Informationen rechtzeitig weiterzugeben.
Kollegenzusammenhalt
Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung haben mehr Fokus auf Unternehmensinteressen als manche GF. In der Führungsebene geht es eher um persönliche Ziele und Interessen und es gibt Führungskräfte, die bewusst Unternehmensentscheidungen nicht akzeptieren und teilweise sogar sabotieren, weil sie ohne Konsequenzen davon kommen. Weil es geduldet wird, gehen diese FK auch nicht weg.
Work-Life-Balance
Da kann wirklich keiner meckern. Mobiles Arbeiten ist grundsätzlich an 2 Tagen je Woche möglich und es gibt eine Gleitzeitregelung. In besonderen Situationen ist man aber auch kulant und findet zufriedenstellende Lösungen.
Vorgesetztenverhalten
Die Führungskräfte aus der mittleren Ebene sind meist sehr nah an den Mitarbeitern und auch meist sehr motiviert. Die vorhandenen Sterne gehen an die Team- und Abteilungsleiter.
Problematisch sehe ich die Top-Management-Ebene. Bei Entscheidungen geht es nicht darum, was Sinn macht oder was richtig ist, sondern darum, von wem die Entscheidung kommt. Die Top-Manager-Ebene müsste auch quartalsweise die Schulung bzgl. der Unternehmenswerte und Führungsverständnis wiederholen, bis sie das wirklich verinnerlicht haben. Insbesondere das Thema "verbunden" und "wertschätzend" muss stark fokussiert werden.
Es gibt zudem Geschäftsführer, die nach einem Strukturwechsel ihren regionalen Einfluss verloren haben, was zu einer spürbaren Frustration führt. Das Problem: Sie versuchen ihre Vorgesetzten zu sabotieren und schaden dem Unternehmen bewusst. Teilweise werden auch zentrale Mitarbeiter, die dezentral eingesetzt sind, gemobbt, was bekannt ist und leider auch geduldet wird. Das führt zu einer derzeit großen Fluktuation.
Interessante Aufgaben
Dadurch, dass die Firma ständig wächst, entsteht der Bedarf für neue Aufgabenfelder und insbesondere im Vertrieb gibt es sehr viele unterschiedliche, interessante Rollen. Kapazitäten sind grundsätzlich vorhanden, um sich neuen Aufgaben zu widmen.
Ständige Strukturwandel kostet den Mitarbeitern viel Kraft und ein bisschen Beständigkeit wäre dringend notwendig, aber wenn man rein auf die Aufgaben schaut, sind diese interessant und vielfältig.
Gleichberechtigung
Grundsätzlich gibt es relativ viele Frauen in Führungspositionen. Nichtsdestotrotz ist es eine männerdominierte Branche, weshalb auf manchen Positionen sicherlich Männer bevorzugt wurden. In kaufmännischen Bereichen ist es leichter für die Frauen, aber auch da wird bei manchen das Potenzial nicht voll ausgenutzt. Ich fasse es so zusammen: Man(n) ist vorsichtiger, wenn Frauen befördert werden.
Wiedereinstieg nach Elternzeit etc. ist aber sehr bequem und fair möglich.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier gibt es nichts zu beklagen. Man schaut weniger auf das Alter, mehr auf das Können. Grundsätzlich bildet man für sich aus und ist froh, erfahrene Mitarbeiter zu haben, die eine Patenrolle für die jungen Mitarbeiter übernehmen.
Arbeitsbedingungen
Insbesondere in den letzten Jahren wurde viel investiert. Standortbezogen gibt es sicher noch einige Doings, aber grundsätzlich tut man, was möglich ist, um gute Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Als Umweltdienstleister kennt man seine Pflichten.
Gehalt/Sozialleistungen
Es gibt einen Tarifvertrag, der fast für alle Standorte gilt und meist auch sehr faire Bezahlung beinhaltet.
Dadurch, dass manche Positionen überbezahlt werden, entsteht bei manchen Mitarbeitern das Gefühl, dass sie unterbezahlt sind, was aber meist nur eine subjektive Wahrnehmung ist. Wenn man keine Vergleiche kennen würde, wären mehr Mitarbeiter mit ihrem Gehalt zufrieden. Ich denke, dass PreZero da Vorreiter der Branche ist und sich nicht verstecken muss.
Grundsätzlich wären 5 Sterne auch angebracht, aber 1 Punkt Abzug aufgrund fehlender Flexibilität im Tarifvertrag. Es gibt innerhalb der Entgeltgruppe keine Stufen, die auf Leistung oder Erfahrung basiert.
Image
Seit 2019 ist die Firma exponentiell gewachsen und musste mehrmals die Strukturen anpassen. Leider auch mit vielen Fehlentscheidungen und Machtkämpfen verbunden, weshalb die Fluktuation gestiegen ist. Die Mitarbeiter sind generell unzufrieden, aber das kann sich auch schnell ändern, wenn in den oberen Ebenen Ruhe einkehrt.
Um Ruhe und Harmonie zu schaffen, hat die Schwarz-Gruppe Strukturen angepasst (Zentrale entmachtet, Dezentrale gestärkt), was gegen ihre Natur ist. Problem waren aber nicht die Strukturen, sondern die Führungskräfte, die PreZero nicht verinnerlicht haben und weiterhin in der "Suez" oder "Tönsmeier" Welt verweilen. Manche GF und Regionalleiter verhalten sich wie Trojaner und es hilft nichts anderes, als diese zu ersetzen.
Karriere/Weiterbildung
Möglichkeiten ohne Ende... Allerdings werden manche Führungskräfte zu jung und ohne Vorbereitung in die Verantwortung genommen.
Jeder, mit ein bisschen Funken Führungspotential, bekommt früher oder später die Chance auf eine Führungsposition.
Ansonsten gibt es auch viele Schulungsangebote.