Es ist nicht alles Gold was glänzt - aber auch nicht alles Staub und Asche.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kostenfreies Obst und Wasser sowie Kaffee. Zuschüsse zur Arbeitsplatz-Brille. Gleitzeitregelung für Verwaltung.
Ich fühle mich - auch mit den negativen Aspekten immer noch wohl. Das liegt in der Hauptsache daran, dass mein persönlicher Arbeitsbereich interessant und abwechslungsreich ist. Die Aufgaben sind spannend und verändern sich von Zeit zu Zeit immer wieder - langweilig wird's nicht.
Und nicht zuletzt viele tolle und nach wie vor engagierte Kollegen, die ihren Job einfach gerne machen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Wenig kritikfähig. Wer Kritik äußert, wird als Störenfried abgetan und nicht als engagierter Mitarbeiter, der das Umfeld verbessern und den AG attraktiver machen möchte.
Einige haben daher die innere Kündigung bereits vollzogen - viele andere gehen direkt. Diese Entwicklung wird, so wirkt es zumindest, vom AG nicht ernst genommen und es wird daher wenig bis überhaupt nichts getan, um das zu ändern.
Verbesserungsvorschläge
Wer sehr privilegiert lebt, der verliert naturgemäß schon mal den Blick für die Basis.
Es wäre schön, wenn der AG sich mal wieder überlegt, was er für seine Mitarbeiter tun könnte und nicht, was man an Leistung noch aus dem Mitarbeiter herauspressen kann.
Job-Bike Leasing wäre ein Anfang, angenehmere und gemütlichere Pausen- und Aufenthaltsräume. Stempeln der Pausen & Arbeitszeiten nicht am Arbeitsplatz sondern an den zentral zur Verfügung stehenden Stempeluhren, eine vernünftige Fahrradgarage in allen Betriebsteilen,... vielleicht gäbe es sogar die Möglichkeit die Kantinen durch einen externen Caterer wiederzubeleben?
Arbeitsatmosphäre
Die gesamte Atmosphäre im Unternehmen hat in den letzten Jahren stark gelitten. Das könnte daran liegen, dass sich viele Kollegen nicht mehr ausreichend wertgeschätzt fühlen. Gehaltsanpassungen werden leider nur marginal für die Belegschaft alle paar Jahre durchgeführt - allerdings weitab und völlig unter der inflationären Entwicklung.
Viele Benefits der vergangenen Jahre, wie zum Beispiel steuerfreie Zuwendungen in Form von Edenred-Guthaben, brauchtumsfreier Rosenmontag, Kantine, Jubiläumsfeier,... wurden ersatzlos gestrichen. Und das trotz Rekord-Umsätzen. Die Kollegen sehen, was woanders möglich ist und viele verlassen das Unternehmen daher aktuell.
Kommunikation
Die Unternehmensleitung scheint bemüht, die Kommunikation zu verbessern - allerdings hat man als Mitarbeiter den Eindruck, dass dies manchmal nur unwillig geschieht. Belastend sind aktuelle Rechtsstreitigkeiten zwischen dem Betriebsrat und der Unternehmensleitung, bei der viele Mitarbeiter das Gefühl haben, diese würden auf ihrem Rücken ausgetragen werden.
Die Kommunikation innerhalb der einzelnen Bereiche hängt sehr stark von den jeweiligen Kollegen & Vorgesetzten ab. In manchen Bereichen fast perfekt - in anderen leider katastrophal und quasi nicht vorhanden.
Kollegenzusammenhalt
Nach wie vor immer noch recht hoch. Fast alle Kollegen pflegen ein vernünftiges Miteinander und begegnen sich auf Augenhöhe. Ausnahmen gibt es hier wie überall.
Von Unternehmensseite leider nur noch ein Adventsfeuer mit Glühwein pro Jahr als Firmenevent. Allerdings eine Betriebssportgemeinschaft, die ein Grillfest ausrichtet, regelmäßige Sportangebote unterbreitet und tolle Ausflüge plant, an denen jeder unabhängig von einer Mitgliedschaft teilnehmen kann.
Es gibt sie also, die engagierten Kollegen.
Work-Life-Balance
Sehr abhängig vom Bereich in dem man arbeitet. Im gewerblichen Bereich wohl eher weniger Sterne, als im Verwaltungsbereich. Hier hängt viel vom eigenen Engagement ab und ob man als Mitarbeiter in der Lage ist, seinem Vorgesetzten klare Grenzen zu kommunizieren. Es gibt Vorgesetzte, die bürden Arbeit auf, bis die Leute nicht mehr wissen wo vorne und hinten ist - andere haben sich ihre Komfortzone eingerichtet und verlassen diese auch nicht.
Vorgesetztenverhalten
Extrem unterschiedlich. Es gibt sehr engagierte und interessierte Vorgesetzte, die ein offenes Ohr für ihre Mitarbeiter haben, sie fordern und fördern. Manchmal werden ihnen dabei die Hände durch Bereichsleitung oder Unternehmensleitung gebunden.
Allerdings gibt es auch Vorgesetzte die nach oben buckeln und nach unten treten. Sehr zum Leidwesen der betreffenden Mitarbeiter.
Interessante Aufgaben
Ich persönlich kann mich nicht beklagen, mein Job ist vielfältig und sehr abwechslungsreich. Aber auch hier ist es sehr abhängig vom Bereich in dem man arbeitet. Es gibt Bereiche mit recht eintöniger und manchmal stupider Arbeit. Welche Möglichkeiten man hat, hängt stark vom Vertrauen des jeweiligen Vorgesetzten in den Mitarbeiter und dessen persönlichem Engagement ab.
Gleichberechtigung
Hoher Prozentsatz weiblicher Beschäftigter - befördert werden allerdings in erster Linie männliche Kollegen. Männliche Kollegen verdienen im Schnitt bei gleicher Leistung mehr als weibliche Kollegen.
Umgang mit älteren Kollegen
Könnte besser sein. Langgediente, ältere Kollegen werden gefühlt zurzeit als Belastung für das Unternehmen angesehen. Denn die wissen noch um verlorene Benefits wie zum Beispiel eine 37,5 Stunden Woche. Sie werden als Nörgler und Störenfriede abgetan. Vorschläge oder Ideen, die sie unterbreiten sind Humbug - kommt ein Kollege mit Mitte 20 mit derselben Idee, wird er als innovativ gefeiert.
Erfahrungswerte und Professionalität sind nicht mehr erste Priorität. Man wünscht sich "frischen Wind" und schiebt die "Alten" aufs Abstellgleis.
Sehr schade - da ist viel ungehörtes Wissen und Potential das Brach liegt.
Arbeitsbedingungen
In den Büroräumen vernünftig und auch solide ausgestattet. Durch Einführung von Mobiler Arbeit wurden viele neue Laptops angeschafft. Damit wurde ein Quantensprung in der technischen Ausstattung vollzogen, denn viele Rechner waren bis dahin 15 und mehr Jahre alt.
Der gewerbliche Teil, in dem Lager und Versand zurzeit untergebracht sind ist marode, dreckig und abrissreif.
Vernünftige Pausenräume gibt es in den Betriebsteilen in Aachen nicht. Für die Verwaltung eine leerstehende, schlecht geheizte und dunkle Kantine - für den gewerblichen Bereich noch nicht mal das.
Vor ca. einem Jahr wurde begonnen neue Lager- und Versandräume an einem weiteren Standort zu schaffen, um die Missstände im gewerblichen Bereich angehen zu können.
Seit einiger Zeit wird kostenlos Obst und Kaffee im Bereich der Kantine angeboten. Sprudel und stilles Wasser steht kostenfrei auf den Etagen zur freien Verfügung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine Förderung von Job-Bike. Papier und Restmüll werden getrennt gesammelt.
Notizzettel werden aus bereits benutztem Papier hergestellt. Der Anfang ist gemacht - viele andere sind da schon weiter.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Einstiegsgehalt ist stark abhängig von dem Einstieg ins Unternehmen. Wer nach der Ausbildung bleibt, der bleibt auf einer eher geringen Entlohnung hängen. Wer von extern kommt und verhandlungssicher ist, der kann was rausschlagen.
Fragt man nach einigen Jahren nach einer außerordentlichen Gehaltserhöhung aufgrund anhaltend sehr guter erbrachter Leistungen, bekommt man diese nur, wenn man aus Sicht der Personal-Leitung unter dem Branchen-Durchschnitt liegt. Als Richtwert gilt der Beruf Sachbearbeiter. Wo diese Werte erfragt werden, wird dem AN nicht mitgeteilt. Sonst ist eine Gehaltserhöhung nur möglich (allerdings noch lange nicht garantiert), wenn man sich verpflichtet, zusätzlich zu den bestehenden Aufgaben weitere Aufgaben oder Arbeitsbereiche zu übernehmen.
Bei Fragen nach Gehaltserhöhungen wird gerne auf "später" vertröstet. Leider stellt sich nach vielen Jahren heraus, dass "später" eigentlich "nie" bedeutet.
Es wird eine Altersvorsorge/Rentenversicherung angeboten, an der sich der AG in Höhe der VWL beteiligt - Extras sind für einfache Angestellte nicht drin. In höheren Positionen werden regelmäßig Gewinnbeteiligungen und andere Boni ausgeschüttet.
Image
Es war mal besser. Es gab Zeiten, da war es ein Privileg bei Pro Idee oder Junghans Wolle zu Arbeiten. Heute ist das nicht mehr so, wie man ja auch an vielen negativen Bewertungen hier sieht.
Aber immer noch ein sehr solides, familiengeführtes Unternehmen mit sicherem Arbeitsplatz und pünktlicher Gehaltszahlung. Doch die Zeiten auf dem Arbeitsmarkt haben sich geändert - sehr zugunsten der AN, das scheint der Unternehmensleitung allerdings (noch) nicht aufgefallen zu sein, oder man will es ignorieren.
Karriere/Weiterbildung
Nicht erste Priorität. Wer sich weiterbilden will, der sollte das in seiner Freizeit und auf eigene Kosten machen, denn in erster Linie profitiert man ja selbst von der Weiterbildung und nicht das Unternehmen - so das etwas krude Credo der Unternehmensleitung. Hin und wieder gibt es für einzelne Mitarbeiter ein Seminar. Allerdings maximal Tagesseminare und mit der Auflage im Anschluss das Seminar bzw. die Inhalte 1:1 an die Kollegen weiterzugeben.
Selten wird jungen Kollegen ein Studium ermöglicht bzw. teilfinanziert. Im Gegenzug dazu müssen diese sich dann aber für mehrere Jahre verpflichten im Unternehmen zu bleiben und sie müssen neben dem Studium viele Extra-Aufgaben bewältigen.