Gibt schlimmeres
Gut am Arbeitgeber finde ich
Unterm Strich ist es hier dennoch ein entspanntes und sinnstiftendes Arbeiten, wenn man gelernt hat sich auf das Wesentliche, nämlich die Teilnehmenden, zu konzentrieren. Der Verdienst ist für den Aufwand mehr als fair.
Verbesserungsvorschläge
Wo soll man da anfangen!?
Führung als Unterstützung und Rückendeckung der Belegschaft begreifen und auch entsprechende Maßnahmen umsetzen.
Kommunikation transparent und offen, statt versteckt hinter pädagogisch wertvollen Floskeln. Spielräume für Gerüchte müssen ausgeräumt werden.
Kollegen müssen wieder eingebunden werden anstatt die einzelnen Teams in ihrer Arbeit zu isolieren.
Mehr Rückgrat gegenüber dem Jobcenter und mehr finanziellen und personellen Spielraum aushandeln, damit nicht permanent alles auf Kante genäht ist und nicht komplett alles vor die Wand fährt, wenn mehr als ein Kollege ausfällt.
Arbeitsatmosphäre
Ist in meinem Team echt okay. Andere Teams untereinander laufen nach meiner Wahrnehmung ebenfalls in der Regel harmonisch. Zwischen den Teams gibt es häufiger Missverständnisse, die ich aber meistens weglächle.
Kommunikation
Meetings gibt es, aber ganz ehrlich: In den meisten Fällen hätte es auch eine Rundmail getan. Ich muss regelmäßig dagegen ankämpfen nicht dabei einzuschlafen. Ansonsten gibt es immer viel Buschfunk, der, bis es aktuell wird, sowieso noch drei mal über den Haufen geworfen wird. Tatsachen gelten für mich erst, wenn es wirklich eintrifft. Tatsächlich wichtige Infos bleiben dafür häufig im mittleren Management hängen oder werden falsch weitergegeben.
Kollegenzusammenhalt
Im allgemeinen gut, aber manche glauben, dass sie tatsächlich die einzigen sind, die hier auch wirklich arbeiten und sprechen das auch ganz deutlich so aus. Da kann ich dann auch nur lächelnd mit den Schultern zucken. Mit den alermeisten komme ich aber tatsächlich sehr gut klar und finde immer Gehör und Hilfe, wenn benötigt.
Work-Life-Balance
Der einzig wirklich gute Punkt. Man kann sich seine Zeit komplett frei einteilen, solange am Ende des Jahres die Formalien eingehalten wurden und natürlich nichts liegen bleibt. Teilzeit ist unter den Kollegen eher die Regel. Aufgeforderte Überstunden kenne ich nicht. Man arbeitet höchstens länger um an anderen Tagen mal früher gehen zu können.
Vorgesetztenverhalten
Absolute Fehlbesetzung bishin zur Geschäftsführung. Das mögen vielleicht fachlich alles gute Pädagogen sein (kann ich nicht beurteilen), und privat und menschlich auch wirklich keine schlechten Menschen, aber Führung ist eben dann doch etwas anderes und man merkt ganz deutlich, dass, bis vielleicht auf eine Ausnahme, alle mindestens eine Stufe zu hoch gefallen sind. Das Peter-Prinzip lässt grüßen.
Informationen werden zurückgehalten, und ich glaube nicht mal vorsätzlich, sondern mehrfach offensichtlich einfach aus Unvermögen. Entscheidungen werden oft nicht getroffen. Man hat den Eindruck, dass die Teams absichtlich sich selbst überlassen werden um möglichst wenig Arbeit zu haben. Lässt man es dann drauf ankommen, Stichwort Urlaubs-/Krankheitsvertretung, heißt es dann oft "Wieso habt ihr euch denn nicht abgesprochen?!"
Insgesamt haben wir dennoch ein gutes und entspanntes Verhältnis, aber eher auf menschlicher Ebene. Kompetente Führung erwarte ich schon lange nicht mehr.
Interessante Aufgaben
Es kommt halt drauf an, was man aus seinem Tag macht. Jeder Fall ist anders und man muss sich immer wieder neu auf die verschiedenen Menschen einstellen, sie kennenlernen, hinter die Maske schauen, mit dem arbeiten, was die Menschen mit- und einbringen und eben selbst entscheiden, wie viel Engagement man jeweils investiert. Das macht den Alltag schon recht abwechslungsreich und interessant, manchmal fordernd, manchmal einfach nur zum Kopfschütteln. Man hat eben es tagtäglich mit allen Facetten und Abgründen der Menschlichkeit zu tun. Im Großen und Ganzen macht mir die Arbeit viel Spaß.
Gleichberechtigung
Würde ich schon als gut bezeichnen. Der Frauenanteil ist deutlich höher, allerdings nicht bei den Führungskräften. Ob sich die Führungsqualität merklich bessern würde, will ich mal bezweifeln. Von daher ist das Geschlecht eigentlich auch egal. Grundsätzlich würde ich aber schon sagen, dass das Geschlecht mal absolut keine Rolle spielt.
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr gut. Der Großteil der Kollegen geht straff auf die Rente zu. Nur wenige sind jünger als 40. Aber wie beim Geschlecht würde ich nicht sagen, dass das Alter, zumindest unter aktueller Führung, jemals eine Rolle gespielt hat.
Arbeitsbedingungen
Das Gebäude ist marode und eine Dauerbaustelle.
Sanitäre Einrichtungen notdürfig, die Büros in die Jahre gekommen.
Unterrichtsräume am unteren Minimum. Im Winter zu kalt, im Sommer zu heiß und die Akustik ist am Rande des Erträglichen.
IT ist für die Aufgaben ausreichend und funktioniert meistens sogar, wie sie soll.
Grundsätzlich könnte man so viel mehr mit den Teilnehmern machen, wenn man nicht permarnent aus einem leeren Eimer schöpfen müsste.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gewollt ist nicht gekonnt. Dafür bräuchte es mehr Gelder und konsequente Führung. Mülltrennung ist eher Formsache. Natürlich sind wir nach außen hin ein soziales Unternehmen, wollen ja eigentlich den Menschen wirklich auch helfen, aber aufgrund der begrenzten Mittel bleibt eben genau das am Ende zu sehr auf der Strecke.
Gehalt/Sozialleistungen
Tätsächlich richtig gut im Vergleich zu anderen Bildungsträgern, Tarifvertrag sei Dank. Darüber hinaus darf man allerdings auch nicht erwarten.
Image
Ist quasi nicht vorhanden, außer bei denen die schon mal hier waren und dann hängt es immer von den jeweiligen Erfahrungen ab. Ich hoffe es gibt hier und da positive Stimmen, kann es aber auch verstehen, dass die meisten wohl mit einem getrübten Bild die Maßnahme verlassen.
Karriere/Weiterbildung
Gibt es hier und da, aber der Mehrwert einzelner Seminare ist gering. Konkrete Weiterbildungen mit anerkanntem Abschluss bleiben Privatsache.