Titanic 2.0: Diskussionsexperten im Regelterminchaos, Entscheidungs-Ping-Pong & strategisch orientierungslos
Arbeitsatmosphäre
Viele Kolleg:innen sind hoch engagiert, doch entscheidende Fragen landen oft mit einem „Wie würdest du es denn jetzt machen?“ wieder bei den Linien-Einheiten, anstatt dass klare und nachvollziehbare Entscheidungen in den oberen Führungsebenen (1. und 2. Ebene) getroffen werden.
Kommunikation
Die Kommunikation funktioniert gut – zumindest, wenn es darum geht, Informationen gezielt an die gewünschten Stellen zu bringen. Doch viel entscheidender ist: Wie viel Vitamin B hat man, um überhaupt an diese Informationen zu kommen? Kritische Kennzahlen, die nicht gut aussehen, werden oft geschickt kaschiert, um die Belegschaft zu beruhigen. Schade, dass hier zu wenig hinterfragt wird. Wenn es darum geht, der Muttergesellschaft Ergebnisse zu präsentieren, werden gerne Hochglanzfolien mit den „besten“ Informationen gezeigt.
Kollegenzusammenhalt
Von gut über mittelmäßig bis hin zu stark toxisch. Im eigenen Team funktioniert alles reibungslos, doch sobald es bereichsübergreifend wird, gerät man schnell in langjährige Konflikte zwischen den Abteilungen. Transparenz führt oft zu toxischem Verhalten, bis hin zu gezielter Ausgrenzung.
Work-Life-Balance
Wenn regelmäßig ein Teil der Belegschaft krankheitsbedingt ausfällt, kann man nicht von einer echten Balance sprechen. Während gängige „Rückenschmerz“-Symptome durch Mitarbeiterbefragungen noch Beachtung finden, wird für alles andere lediglich mit ausreichend Obst gesorgt ;-)
Vorgesetztenverhalten
Deutlich schlechter geworden, inkl. rückgewandter Führungskultur. Der Regenbogen im Logo ist mehr schein als sein.
Interessante Aufgaben
Das Aufgabenfeld bei Prosoz bleibt spannend – die Marktanforderungen sind interessant, und die Herausforderungen machen durchaus Spaß. Auch die Ausrichtung der neuen Softwaregeneration geht in die richtige Richtung, jedoch wird sie derzeit von der falschen Besetzung gesteuert.
Gleichberechtigung
Es wird sich darum gekümmert
Umgang mit älteren Kollegen
Überdurchschnittlich gut
Arbeitsbedingungen
Für ein Softwareunternehmen enttäuschend! Extreme Abhängigkeit bei der Ausstattung, verstärkt durch hausgemachte Bürokratie.
Gehalt/Sozialleistungen
Wer gut verhandelt, erhält ein marktgerechtes Gehalt. Nachträgliche Erhöhungen oder Incentives sind möglich, aber schwer zu bekommen. Das jährliche Gehaltserhöhungsprinzip folgt dem Gießkannenprinzip: Alle erhalten prozentual die gleiche Erhöhung – was bedeutet, dass die mit niedrigem Gehalt „wenig“ und die mit höherem Gehalt „mehr“ bekommen.
Image
In der Branche bekannt, zeichnen sich die Kunden durch Geduld und Belastbarkeit aus. Außerhalb bleibt Prosoz jedoch weitgehend unbekannt und sieht sich selbst gerne als „Hidden Champion“.
Karriere/Weiterbildung
Leider fehlt es an individueller Förderung. Es gibt weder eine Expertenlaufbahn noch ein solides Führungskräfte-Entwicklungsprogramm. Positiv hervorzuheben sind jedoch die zwei bisherigen Lern-Veranstaltungen mit Keynote-Speakern und der gelungenen Wissensvermittlung.