Für neue Kolleg:innen passt es sicherlich besser als für mich.
Verbesserungsvorschläge
Ich habe zahlreiche Vorschläge über meinen direkten Vorgesetzten eingebracht, jedoch war es bisher nicht möglich, diese umzusetzen. Trotz mehrerer Versuche hat sich an der Situation nichts geändert, weshalb ich mich entschieden habe, diesen Weg aufzugeben. Aktuell plane ich, das Unternehmen zu verlassen. Es wäre wünschenswert, dass zukünftige Mitarbeiter:innen auf eine offene Kommunikation und eine effektive Umsetzung von Verbesserungsvorschlägen setzen können.
Arbeitsatmosphäre
Im Zuge der Integration von fünf verschiedenen Unternehmen in die Public Cloud Gruppe gewinnen Kennzahlen zur Produktivität, Auslastung und Abrechenbarkeit an zunehmender Bedeutung und prägen unseren Arbeitsalltag. Diese Entwicklung ist verständlich, da der Investor einen positiven Return on Investment anstrebt. Bedauerlicherweise geht mit diesem Fokus jedoch ein Verlust der Arbeitskulturen der einzelnen Unternehmen einher und es wird stattdessen versucht, eine neue, moderne und produktivitätsorientierte Kultur zu etablieren.
Die Arbeitsatmosphäre variiert erheblich in den verschiedenen Teams. Es gibt Teams, in denen die Atmosphäre als herausragend empfunden wird, während es in anderen Teams genau das Gegenteil ist. In meinem Bereich würde ich die Arbeitsatmosphäre als "okay" beschreiben. Es besteht zweifellos Raum für Verbesserungen, doch dies bleibt auch eine subjektive Einschätzung.
Kommunikation
Im Unternehmen existiert ein Intranet auf dem regelmäßig neue Beiträge veröffentlicht werden und Unternehmensinformationen zugänglich sind. Anfangs gab es eine intensive Informationsflut, die sich jedoch mittlerweile auf ein angemessenes Maß eingependelt hat. Es stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, um mit Kolleg:innen und anderen Teams zu interagieren (z.B. Chat). Die Geschäftsleitung und Business Unit Leiter halten in regelmäßigen Meetings Mitarbeiter:innen über aktuelle Geschehnisse im Unternehmen auf dem Laufenden.
Persönlich empfinde ich es komisch Erfolge im Unternehmenschat mit einem regelrechten Emoji-Feierritual zu zelebrieren. Sobald jemand einen Erfolg verkündet, z.B. ("Hurra, Nagel in die Wand geschlagen"), regnet es förmlich Emojis in allen Farben, Formen und Größen. Diese Art der Anerkennung hat für mich eine leicht "amerikanische" Note.
Kollegenzusammenhalt
Die Arbeitsatmosphäre variiert innerhalb des Unternehmens stark von Team zu Team. Persönlich habe ich das Glück, in meinen Projekten mit tollen Kollegen zu arbeiten, was die Arbeit angenehm gestaltet und den Zusammenhalt spürbar macht.
In einem breiteren Kontext betrachtet hat das Unternehmen in den letzten Monaten jedoch eine rasche und deutliche Expansion erlebt. Dies führte dazu, dass man einige Kollegen nicht mehr kennt und aufgrund verschiedener Projekte sowie unterschiedlichen Hyperscaler kaum noch in den Austausch kommt.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance in diesem Unternehmen ist unterschiedlich:
Es gibt Kollegen, die in ihrer Arbeit förmlich versinken, mit Auslastungszahlen die extrem hoch sind.
Andererseits gibt es auch Mitarbeiter, die pünktlich um 17 Uhr ihren Stift fallen lassen und eine ausgeprägte Work-Life-Balance pflegen.
Ich denke, die Loyalität zur neuen Public Cloud Gruppe spielt hierbei eine entscheidende Rolle, ebenso wie das Verhalten der Vorgesetzten, die Unternehmensstrategien und -ziele sowie die aktuelle Projektsituation. Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Business-Units und den einzelnen Teams in dieser Hinsicht.
Vorgesetztenverhalten
Einige Vorgesetzte scheinen aus meiner Sicht nicht optimal auf die Anforderungen seiner Rolle abgestimmt zu sein. Ihr Verhalten führt im Team zu einigen Problemen, da u.a. Aufgaben, die eigentlich in Ihren Verantwortungsbereichen liegen, von Kollegen übernommen werden. Leider fehlt es einigen Vorgesetzten an Verständnis für unsere Tätigkeiten, und es scheint Sie wenig zu interessieren- für Sie zählen nur die Zahlen.
Es gibt zwar regelmäßige 1:1-Gespräche und ein jährliches gegenseitiges Feedbackgespräch, bei dem die Rückmeldungen auch an die HR-Abteilung und das Management weitergeleitet werden.
Interessante Aufgaben
Nach der Corona-Pandemie hat sich unser Geschäft erheblich transformiert, was wiederum zu einer Anpassung der täglichen Aufgaben geführt hat. Ein Großteil der Interaktionen findet nun über Videokonferenzen statt und die persönliche Präsenz beim Kunden vor Ort ist weniger häufig erforderlich. Stattdessen werden viele Angelegenheiten direkt vom Schreibtisch aus geregelt.
Trotz dieser Veränderungen besteht nach wie vor die Möglichkeit für jeden, sich aktiv einzubringen und sich in seinen spezifischen Bereich oder Lieblingsthemen einzuarbeiten.
Gleichberechtigung
Es wird in unserem Unternehmen eine gute Gleichberechtigung (Mann / Frau / Divers / Schwerbehindert) erzielt, hier sind wir definitiv Vorreiter im IT-Consulting.
Unser Trainee-Programm für Student:innen ist inzwischen sehr begehrt, leider bilden wir noch nicht im klassichen Sinne aus (obwohl wir genügen Ausbilder haben).
Umgang mit älteren Kollegen
Es ist toll mit mehreren älteren Kollegen (50+) zusammenzuarbeiten, und ich schätze die Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Tatsächlich finde ich die Erfahrung und das Wissen dieser Kollegen wertvoll.
Es wäre für mich wünschenswert, noch mehr erfahrene Kolleginnen und Kollegen in unserem Team zu haben. Besonders, um eine ausgewogene Mischung zu schaffen und die Energie und Kreativität der jüngeren Kolleg:innen zu ergänzen sowie eine gewisse Ausgeglichenheit im Team zu bewahren.
Arbeitsbedingungen
Die Firma ist als "remote first" Unternehmen konzipiert, was bedeutet, dass die Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen im Home-Office arbeitet. Es gibt landesweit mehr als 10 Büros sowie Mitgliedschaften in We-Work, die als zusätzliche Arbeitsorte genutzt werden können.
Die Büros sind gut ausgestattet und bieten sowohl flexible Arbeitsplätze als auch feste Tische für diejenigen, die regelmäßig im Büro arbeiten. Die Firma lädt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alle 14 Tage zu den sogenannten PCG Office Days ein, bei denen ein Mittagessen bereitgestellt wird.
Zur Ausstattung des Arbeitsplatzes im Home-Office oder im Büro steht jedem Mitarbeiter ein Budget zur Verfügung. Diese Flexibilität in Bezug auf den Arbeitsort sowie die Unterstützung bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes unterstreichen das Bestreben des Unternehmens, eine moderne und angenehme Arbeitsumgebung zu
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Seit einigen Monaten gibt es in unserem Unternehmen eine Sustainability-Verantwortliche-Rolle, die sich jedoch noch in der Einführungsphase befindet. Bisher gibt es in den verschiedenen Büros, beispielsweise im Bereich Recycling, noch wenig Umsetzung. Die Firma unterstützt einen lokalen Sportverein, was jedoch für Kolleginnen und Kollegen außerhalb der Region Süddeutschland möglicherweise weniger relevant ist. Über weitere soziale Engagements ist mir derzeit nichts bekannt.
Gehalt/Sozialleistungen
Im Unternehmen besteht ein deutliches Gehaltsgefälle, was wahrscheinlich auf die unterschiedlichen Gehaltsstrukturen der verschiedenen fusionierten Unternehmen zurückzuführen ist. Es wird eine Vielzahl von Sozialleistungen angeboten, darunter ein Mitarbeiter-Rabattportal, e-Bike Leasing, Unfallversicherung, Tankgutschein und Car-Allowance. In meinem Bereich bin ich mir bewusst, dass ich bei anderen Arbeitgebern bis zu 30.000 €/Jahr mehr verdienen könnte, obwohl ich bereits zu den besser vergüteten Positionen im Unternehmen gehöre. Es gibt derzeit weder Urlaubs- noch Weihnachtsgeld, auch Boni werden nicht ausgezahlt.
Image
Nach meiner Einschätzung entwickelt sich die Public Cloud Group in Richtung eines klassischen Beratungs- und Systemhauses. Bedauerlicherweise scheint das Unternehmen das Momentum verpasst zu haben, etwas wirklich Neues und Einzigartiges zu schaffen. Es deutet darauf hin, dass wir letztendlich als Hyperscaler am Markt agieren werden, vergleichbar mit Unternehmen wie Cancom, Bechtle, Accenture und anderen. Bezüglich der neuen Marke "Public Cloud Group" kann ich bisher nichts zur Wahrnehmung am Markt sagen. Es gab bereits mehrere Medienberichte, und auch die Marktbegleiter verfolgen aufmerksam unsere Strategie. Die Reaktion der Hyperscaler wie Microsoft, Google und AWS auf den Zusammenschluss wurde positiv wahrgenommen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklung weiter fortsetzt und welchen Platz die Public Cloud Group am Markt einnehmen wird.
Karriere/Weiterbildung
Es wurde kürzlich von einem neuen Karrieremodell gesprochen, das sich jedoch als äußerst komplex herausgestellt hat. Dabei werden aus den vorhandenen Fähigkeiten Punkte abgeleitet, die wiederum die Karrierepfade bestimmen. Bislang ist mir nicht klar, welche Rolle und welchen Karrierepfad ich konkret verfolge. Die Komplexität hätte meiner Meinung nach reduziert werden können, um eine transparentere Umsetzung zu gewährleisten.
Grundsätzlich besteht für jeden Mitarbeiter die Möglichkeit zur Weiterbildung, sei es durch Kurse bei den Hyperscalern oder externe Anbieter wie Sprachkurse. In diesem Bereich wird einiges angeboten. Persönlich empfinde ich jedoch, dass das neue Karrieremodell meine Bedürfnisse nicht optimal berücksichtigt, und für mich steht fest: Wenn ich eine bestimmte Karrierestufe nicht erreiche, werde ich das Unternehmen verlassen.