Eine Erfahrung, aber keine Beziehung auf Dauer...
Gut am Arbeitgeber finde ich
Zahlreiche Themengebiete, pünktliche Gehaltszahlung
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Spätestens seit der Umwandlung in eine AG rückte der Genossenschaftsgedanke in weite Ferne - jetzt geht es um die Zahlen und nichts als die Zahlen.
Verbesserungsvorschläge
Immer mehr Vorgesetzte werden durch externe, neue Vorgesetzte "erneuert", was endlich frischen Wind bringt und oft auch Verbesserungen. Ein Rundumschlag sollte mal in der ganzen Zentrale erfolgen, damit die Kündigungswellen endlich gestoppt werden und Kollegen, die sich mit schlechten Leistungen auf der Motivation von anderen Kollegen ausruhen, sollten in ihrem Verhalten endlich strenger geahndet werden oder auch Themen wie Abwesenheit im Home Office (manche Kollegen sind dann überall zugegen, nur nicht am Laptop) sollten endlich "sanktioniert" werden. Auch in Sachen Work-Life-Balancen sollten wieder klare Regelungen angewendet und das Gießkannenprinzip abgeschafft werden. Wir schreiben das Jahr 2024, es ist nicht mehr zeitgemäß, die Leute am liebsten fünfmal wöchentlich ins Büro zu holen. Werdet doch bitte endlich flexibel, die Mitarbeiter sollen es doch auch sein und müssen es auch!
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist durch hohe Arbeitsbelastung sehr angespannt, die unfairen Regelungen zu Home Office tun ihr Übriges dazu (manche Abteilungen müssen nur einmal wöchentlich in Präsenz arbeiten, andere dürfen nur an einem Tag in der Woche im Home Office arbeiten). Vertrauen findet hier nur schwer fruchtbaren Boden, man muss darunter leiden, dass gegen die, die im Home Office lieber alles andere tun als arbeiten, nichts unternommen wird und man die Schlechtleistung der 'Das haben wir schon immer so gemacht'-Kollegen nicht selten mit auffangen muss, ohne irgendeine Form der Wertschätzung zu erhalten. Gute Leistungen werden hier schnell als selbstverständlich betrachtet, Schlechtleistende jedoch belohnt. Reihenweise reichen die guten Mitarbeiter Kündigungen ein, zum Umdenken bewegt das hier jedoch kaum jemanden.
Kommunikation
Monatlich gibt es eine Mitarbeiter-Info, mehrmals jährlich auch eine abendliche Infoveranstaltung zu den derzeitigen Entwicklungen, Zahlen und Zielen. Die Kommunikation im Tagesgeschäft findet indes einfach nicht statt oder muss hart erkämpft werden.
Kollegenzusammenhalt
Viele Kollegen halten zusammen. Tolle, kreative, motivierte Kollegen, ohne die man es nur schwer durchhalten würde.
Work-Life-Balance
Eines der schwierigsten Themen überhaupt. Trotz einer Betriebsvereinbarung zum Thema Home Office wird es sehr unterschiedlich gehandhabt und angewendet, wie bereits an anderer Stelle angesprochen. Eingestellt wird man mit dem Verweis auf flexible Arbeitszeiten, um hinterher schon am ersten Tag festzustellen, dass die flexiblen Arbeitszeiten sich zu Kernarbeitszeiten von 9 bis 17 Uhr entpuppen. Gerüchten zufolge gibt es zum Thema (flexible) Arbeitszeiten auch Anweisungen, niemand kann sie jedoch vorlegen. Und während manche Abteilungen ihre Gleitzeit auch wie Gleitzeit handhaben, müssen zahlreiche Kollegen bis mindestens 16 oder 17 Uhr im Büro hängen. Es ist mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar und die ständigen Diskussionen innerhalb der Teams zu dem Thema sind kräftezehrend und müßig. Gleichberechtigung lautet das Stichwort, aber an das Thema geht auch der Betriebsrat nicht ran.
Vorgesetztenverhalten
Heute Hüh, morgen Hott. Man weiß oft nicht, woran man ist, das lässt kein Vertrauen zu und man ist immer wieder aufs Neue irritiert. Die Wertschätzung ist hier selten gegeben, Problemen geht man so lange aus dem Weg, bis sich der Mitarbeiter selbst darum gekümmert hat. Das Vorgesetztenverhalten ist der Grund für einige Kündigungen und auch diesem Problem aus dem Weg gehen, löst es nicht. Ganz im Gegenteil.
Interessante Aufgaben
Vorweg: Die Arbeitsbelastung ist nicht gerecht aufgeteilt, weil man die schlechtleistenden Kollegen mit auffangen muss. Dennoch handelt es sich um einen spannenden Arbeitgeber und wer Lust hat, sich mit der Branche auseinander zu setzen, wird definitiv spannende Aufgaben erhalten.
Arbeitsbedingungen
Die Einrichtung ist veraltet, genauso wie die EDV. Mit dem Umzug des Standortes Köln in ein neues Gebäude wird sich zumindest an der Ausstattung einiges ins Positive ändern.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Viiiel zu viiiel Papierverschwendung, weil man sich mit der Digitalisierung hier schwer tut. Leider spielen die bereits angesprochenen 'Das haben wir schon immer so gemacht'-Kollegen dabei leider eine große Rolle.
Gehalt/Sozialleistungen
Ich bekam das Gehalt, das ich als Wunsch angab und kann diesbezüglich nichts negatives erwähnen. Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Inflationsprämien. Man hört jedoch in den Gesprächen mit den Kollegen, dass die Höhe der Gehälter teilweise doch nicht nachvollziehbar stark schwankt.
Image
Das Image bröckelt. Ab dem ersten Tag Verzugszinsen vom Kunden kassieren, selbst jedoch die Rechnungen mit Zahlungsverzügen von drei Monaten und mehr zahlen, kommt nicht gut und ist peinlich. Der Eindruck, dass man dieses Problem nicht lösen möchte, belastet die Beziehungen zusätzlich. Auch die abnehmende Arbeitsqualität (die durch mangelnde Einarbeitung und Überlastung entsteht) spricht sich herum und treibt Kunden immer öfter zu Mitbewerbern.