Mehr Schein als Sein
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gleitzeit
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Gehalt, Karriere, Vorgesetztenverhalten
Arbeitsatmosphäre
Lockere Atmosphäre unter den Kollegen. Vorgesetzte bemühen sich, Mitarbeiter mit einer Duz-Kultur und Wanderausflügen ans Unternehmen zu binden. Wer's mag. Wenn die grundsätzlichen Belange der Angestellten aber nicht erfüllt werden, bringt das auch nichts. Genau deshalb sind einige langjährige Kollegen auch sehr verbittert wenn man über die eigenen Zukunft im Unternehmen spricht.
Kommunikation
Aktuelle Umsatzzahlen werden monatlich kommuniziert. Entscheidungen, die Mitarbeiter tatsächlich betreffen, werden lange vorenthalten. Die Entscheidung, uns von 1 Tag nun min. 3 Tage ins Büro zu holen wurde ohne Rücksprache mit den Angestellten getroffen.
Work-Life-Balance
Großzügige Gleitzeit von 7 bis 9 Uhr. Nur noch 2 Tage Homeoffice sind aufgrund der abgelegenen Lage des Büros in Hirschau aber deutlich zu wenig, v. a. bei der miserablen Bezahlung. Pendelzeiten von 1,5 Std. am Tag lassen daher kaum Raum für Freizeit.
Vorgesetztenverhalten
Hier liegt der Hund begraben. Auf unterster Ebene akzeptabel. Alles darüber ist eine Zumutung. Mitarbeiter und Teamleiter werden an der kurzen Leine gehalten. Probleme werden ignoriert, es wird weitgehend kein Gespräch gesucht. Mitarbeiter, die Kritik äußern oder von denen bekannt ist, dass sie gehen, werden vom Chef wie Luft behandelt. Es werden in Gehaltsverhandlungen keine Kompromisse angeboten, der einzelne Mitarbeiter ist diesem Arbeitgeber egal.
Interessante Aufgaben
Eintönige Routinearbeit.
Arbeitsbedingungen
Altbau Großraumbüro. Staubiger Teppich, Gebäude im Winter zu kalt, im Sommer zu heiß. Während Corona wurde ich hier mehrfach von Kollegen angesteckt, weil man sich nicht aus dem Weg gehen kann. Computer ca. 8 Jahre alt, ich habe seit Jahren Probleme mit der Hardware. Mittlerweile wurde in neue Stühle investiert, obwohl die alten noch gut waren. Das Problem liegt am Gebäude. Wäre alles kein großes Problem, wenn man uns nicht zwingen würde, 3 mal die Woche vor Ort zu arbeiten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Erzwungene 60 % Anwesenheitspflicht = hoher CO2-Abdruck. Es wird außerdem ungefragt massiv Postwerbung verschickt, weil man durch eine kleingedruckte AGB-Klausel als Kunde automatisch zu Werbesendungen angemeldet wird. Der Versand von Bestellungen erfolgt über das Lager des Mutterkonzerns Cobrad Electronic. Da dort viele Prozesse automatisiert wurden, um Personalkosten zu sparen, werden Kleinteile oft in gigantischen Kartons verschickt. Eine Änderung ist seit Jahren nicht in Sicht, da man dann ja Geld in Peozessoptimierung investieren müsste.
Gehalt/Sozialleistungen
Als Fachkraft mit jahrelanger Berufserfahrung unter 15 € die Stunde zu verdienen ist hart. Gesagt zu bekommen, dass man keine Gehaltserhöhung kriegt, weil man dann ja so viel verdient wie die Teamleitung ist noch härter.
Image
Kaum vorhanden. Die Firma lebt von Kunden, die über Marktplätze und Preisvergleichsportale bestellen. Trotz mittlerweile einjähriger Social Media Kampagne inklusive angeheuerter Influencer kennt diese Firma kaum jemand. Wenn mich jemand fragt wo ich arbeite, antworte ich mit Conrad Electronic, die kennt man zumindest hier in der Region. Im besten Fall assoziiert man die Firma also mit dem Mutterkonzern. Dessen Image ist aber katastrophal. Wenn sich doch jemand auf einen der Onlineshops verirrt, hört man meistens nur, dass die Webseite zu langsam ist und eine Bestellung daher unmöglich ist.
Karriere/Weiterbildung
Nach 7 Jahren im Konzern wurde mir gesagt, dass es weder Aufstiegsmöglichkeiten noch Weiterbildungen gibt. Man hat mir angeboten, dass ich über Conrad einen 50% Gutschein für Babbel verwenden soll, um eine Fremdsprache für die Kundenkommunikation zu lernen. Hätte mich dann im Jahr 300 Euro gekostet. Danke für nichts.