Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Kanzlei ist hervorragend als erste Tätigkeit nach der Juristenausbildung geeignet. Hier lernt man sich im Geschäftsverkehr zurechtzufinden und erkennt, welche Ansprüche man an die Arbeitswelt und den eigenen Job hat.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Veränderungsvorschläge werden selten gehört und nicht umgesetzt.
- Strukturen in der Kanzlei sind festgefahren. Es wird mehr Zeit in die Löschung von negativen Bewertungen investiert, als den Grund für diese zu erforschen oder zu beseitigen.
- Die Abgabe teilweise unrichtiger (Kununu) Bewertungen durch die Führungsebene zur Verbesserung des Images.
- Als Beschäftigter hat man das Gefühl, Benefits werden mit der Zeit eher weniger, als mehr.
Verbesserungsvorschläge
Die Probleme der Beschäftigten sollten ernst genommen werden. Oberflächliches Lob hat keinen Effekt, wenn es im nächsten Satz oder hinter dem Rücken relativiert wird. Als Kanzlei für Datenschutz, sollte der eigene Datenschutz ernster genommen werden. Negative Kununu Bewertungen sollten nicht durch unlautere Mittel, wie vorgetäuschtes Weinen am Telefon, gelöscht werden - Kritik sollte ernst genommen, damit derartige Missstände beseitigt werden können. Dann klappt möglicherweise auch eine langjährige Bindung von Mitarbeitenden.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre unter den Kolleg*innen ist in der Regel gut. Durch einige, in der Vergangenheit liegenden Ereignisse, wird eine Harmonie in der Kanzlei jedoch von einer Instanz verhindert.
Kommunikation
Die Kommunikation gelingt durch die überschaubare Größe der Kanzlei gut. Vorschläge seitens der Juristen, einen regelmäßigen Austausch im Rahmen von Jour-fixe einzurichten, werden jedoch nicht angenommen.
Kollegenzusammenhalt
Aufgrund der Kluft zwischen Führungsebene und dem Rest der Kanzlei, halten die Kolleg*innen sehr gut zusammen.
Work-Life-Balance
Es wird zwar mit Gleitzeit geworben, jedoch führt Arbeit mit Mandanten zu einer ausgeprägten Kernarbeitszeit, die jedoch für den Bereich notwendig ist. Neuerdings besteht ebenfalls die Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten
Vorgesetztenverhalten
Probleme werden zwar oberflächlich angesprochen, gelöst werden sie aber in der Regel nicht oder erst, nachdem personelle Veränderungen vorgenommen wurden. Entscheidungen werden häufig emotional und nicht rational getroffen. Es macht den Anschein, dass private Probleme der Vorgesetzten wichtiger und präsenter sind, als die strukturellen und festgefahrenen Probleme der Kanzlei und den Mitarbeitenden.
Interessante Aufgaben
Die Tätigkeit im Bereich des Datenschutzes ist vielseitig und durch stetige Gesetzesänderungen wird sie auch nicht langweilig. Durch die Arbeit mit verschiedenen Mandanten, gibt es jeden Tag etwas neues.
Gleichberechtigung
Es wird auf Gleichberechtigung geachtet.
Arbeitsbedingungen
Der Arbeitsplatz ist sehr geräumig, gut ausgestattet und gut angebunden. Die EDV Ausstattung ist in der Regel ausreichend und entspricht den Aufgaben.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Papierloses/Digitales Büro ist in dieser Kanzlei ein Fremdwort. Zwar existiert ein digitales Ablagesystem, dennoch muss jeder Vorgang ausgedruckt und in Akten einsortiert werden. Dies sorgt nicht nur für Mehrkosten und Zeitaufwand, es ist auch antiquiert.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Juristengehalt ist weit unter Durchschnitt vergleichbarer Tätigkeiten und nicht angemessen. Im Bewerbungsgespräch zugesagte Boni werden nicht ausgezahlt und auf die Pandemie geschoben.
Image
In der Kanzlei wird sehr viel Wert auf Außenwirkung gelegt. Die hohe Fluktuation an Beschäftigten trügt das Bild nach außen auch gegenüber Geschäftspartnern und Mandanten. Diese Entwicklung sorgt auch in Anbetracht der Außenwirkung für Fragen.
Karriere/Weiterbildung
Es wird mit der Weiterbildung zum Datenschutzbeauftragten geworben, jedoch darf diese Prüfung erst nach mehrjähriger Kanzleizugehörigkeit abgelegt werden.