Wertschätzung findet in der Bilanz statt
Gut am Arbeitgeber finde ich
Bisher ein unglaublicher Zusammenhalt. Ich hoffe, dass das so bleibt. Außerdem eigentlich tolle Konditionen, was Vergütung, Entwicklung und Arbeitsausstattung angeht.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Unehrlichkeit oder Unfähigkeit, die ich zuletzt wahrgenommen habe. Das zerstört auf weiter Flur eine starke Mannschaft, weil man an die entscheidenden Stellen - anders als in der Vergangenheit - nicht mehr glauben kann.
Verbesserungsvorschläge
Themen auch einmal abschließen, sich nicht ständig überschlagen. Oder gezielt Themen zurückstellen und das - gefühlt kleiner werdende Personal - auch einmal verschnaufen lassen. Ach ja, die tatsächlichen Arbeitszeiten könnte man sich auch einmal ansehen.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verschlechtert. Sarkasmus regiert und nach einiger Zeit konnte ich es den Menschen nicht einmal mehr verübeln.
Kommunikation
Ja, Informationen fließen. Das ist etabliert und - im Vergleich zu meinen früheren Arbeitgebern - ein toller Prozess. Sicherlich ist die Qualität auch von Führungskräften abhängig. Mit dem letzten Wechsel an der Führungsspitze vor einigen Jahren hat meiner Wahrnehmung nach aber vor allem die "von oben" kommende Qualität der Informationen und noch mehr die Verlässlichkeit der Aussagen unterirdische Ausmaße angenommen. Die Frage ist: Wissen sie es nicht besser - oder wollen sie es nicht kommunizieren? Und ich weiß nicht, welche Antwort schlimmer wäre.
Kollegenzusammenhalt
Nach einigen Arbeitgebern und somit auch einigen Teams, die ich bereits erlebt habe, bin ich hier vor einigen Jahren in ein bunt gemischtes Team gekommen. Langjährige, ältere Mitarbeiter, relativ unerfahrene und jüngere Kollegen und Kolleginnen - hier war alles vertreten. Und sowohl im eigenen Team, wie auch in der gesamten Abteilung herrschte ein Zusammenhalt, wie ich ihn noch nicht erlebt habe. Natürlich war nicht alles "rosa", aber hier konnte man sich auch in schwierigen Zeiten aufeinander verlassen - selbst als "der Neue". Der Kollegenkreis machte es schwer, den Job aufzugeben.
Work-Life-Balance
Habe ich hier nicht erlebt. Zunächst dachte ich, dass es an der aktuellen Situation liegt. Dann hätte es die darauf folgende Situation sein können. Oder ich selbst war schuld. Aber über die Jahre habe ich beinahe niemanden kennengelernt, der/die nicht hoffnungslos ausgebrannt war. Das Motto ist hier: Gearbeitet wird, solange es Arbeit gibt. Und bei REHAU gibt es immer Arbeit. Und Termine. Also Deadlines. Gerne auch spontan. Und sollte man ansatzweise einmal ein klein wenig Zeit zum Luftholen haben, dann gibt es ganz sicher eine (meist sehr wichtige) Person, die einen neuen Grund zum Mit-sich-selbst-beschäftigen findet. Ergebnisse bitte bis gestern - gerne auch früher.
Vorgesetztenverhalten
Nicht jede fachlich versierte Person ist auch als Führungskraft geeignet. Und hier gehen die "echten" Führungskräfte leider aus und von außen kommen sie nicht schnell genug nach (oder sind zu schnell wieder weg). Für meine eigene Situation kann ich aber ganz klar 5 Sterne vergeben.
Interessante Aufgaben
In meinem Team und meiner gesamten Abteilung gab es nicht nur sehr viele, sondern vor allem auch sehr interessante Aufgaben. Für mich persönlich war das v.a. in den fortlaufenden Optimierungs- und Transformationsprozessen begründet, in der sich das Unternehmen befindet. Außerdem waren meine direkten Vorgesetzen sehr zukunftsorientiert veranlagt, wollten aus eigenem Antrieb modernisieren und haben entsprechende Vorhaben auch unterstützt. Schade war, dass eine echte Verbesserung "von oben" zwar nachdrücklich gefordert aber kaum unterstützt wurde. Somit blieb es überwiegend bei einer kontinuierlichen Selbstbeschäftigung. Damit könnte ich natürlich auch Geld verdienen. Aber unerreichbare Erfolge, trotz des ständigen Zwangs "Optimierung" nachzuweisen, machten viele interessante Aufgaben dann für mich halt doch uninterresant. Macht man seine Arbeit gerne und schließt auch einmal gerne Aufgaben ab, sollte man sich das nicht zu lange ansehen.
Gleichberechtigung
Hier kann man sich immer steigern. Als Unternehmen, genauso wie jede/r Einzelne. Das Thema wird aber im Blick behalten.
Umgang mit älteren Kollegen
Wurden in meinem Umfeld immer sehr geschätzt und waren die stabile Komponente. Schade ist nur, dass man sie naturgemäß irgendwann verliert. Selbst manche Know-How-Träger dann aber doch unerwartet schnell.
Arbeitsbedingungen
Sicher kann man hier und da die Bürowelt noch besser ausstatten. Hier hatte REHAU für mich auch einen riesigen Vorsprung, als ich eingestiegen bin. Den sollte man allerdings nicht verlieren. Andere mussten alleine schon durch Corona nachziehen...
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ist im Fokus und es wird gezielt optimiert - zumindest soweit ich es einschätzen konnte.
Gehalt/Sozialleistungen
Hier wird viel gejammert. Möglichkeiten in Form von Konzepten zur angemessenen Bezahlung sind meiner Meinung nach aber gegeben und hatten mich auch vor einigen Jahren zum Wechsel zu REHAU gebracht. Tatsächlich bin ich aber auch der Meinung, dass REHAU stehengeblieben ist. Weder darf in Personal investiert (also in diesem Fall honoriert) werden bzw. wird nur dort investiert, wo man nicht mehr anders kann. Verkauft wird das dann aber um so lauter und länger. Auch hier gilt meiner Meinung nach: Aufpassen, hier hat sich der Markt entwickelt. Und somit wird - meiner Meinung nach - zu Recht gejammert. Das beste Konzept hilft nicht, wenn es nicht zur Anwendung kommt. Ich selbst freue mich inzwischen über eine bessere Leistungen bei einem anderen Arbeitgeber :-)
Image
Hier wird es ganz eng. In meinen Anfangszeiten war oftmals Stolz spürbar, weil man bereits viele Jahre bei REHAU arbeitete oder weil man als junger Mensch einen Job in dem tollen Unternehmen gefunden hat. "Ui, du bist jetzt auch bei REHAU? Toll!" war nicht selten zu hören. Das hat sich erschreckend gedreht. Sehr schade.
Karriere/Weiterbildung
Karriere-Perspektiven gibt es immer wieder, dank der angesprochenen ständigen "Optimierung". Aber Sarkasmus zur Seite: Es wird viel angeboten, teilweise (nur) sehr gezielt umgesetzt. Das betrifft sowohl Karrierechancen, als auch Weiterbildungsmöglichkeiten. Meine Meinung: Will man etwas erreichen, muss man auch von sich aus Chancen nutzen und nicht nur darauf warten, dass einem etwas angeboten wird.