Dynamisches Umfeld
Gut am Arbeitgeber finde ich
Mitarbeiterrabatte
die lösungsorientierten und sehr netten Kollegen der untersten Ebene
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
technische Inkompetenz der obersten Ebenen
das Bedürfnis der Selbstdarstellung wird gefördert
völlig fehlgeschlagene agile Umstrukturierung
Verbesserungsvorschläge
Teams müssen bei Erreichen von 8 Leuten geteilt werden, sonst ist es nicht agil.
Da jetzt in den Bewerbungsverfahren auch Escape Rooms genutzt werden, bitte nur die einstellen, die es nicht rausschaffen. Das senkt die Fluktuation.
Mobbing nicht mehr schönreden mit "Ach, der war vor 20 Jahren viel schlimmer. Ist das nicht toll, wie der sich persönlich weiterentwickelt hat."
Wenn man ein Haus baut, baut man zuerst den Keller und danach das Dach. Das ist in der IT nicht anders, auch bei Technikumbauten nicht.
Kommunikation
Kommunikation ist sehr wichtig im Unternehmen. In den vielen Meetings bespricht man, was man in Zukunft tun soll/würde, wenn man außerhalb von Meetings noch Zeit zum Arbeiten hätte.
Man lernt ganz viel über Kommunikation dazu, z.B. "wie rede ich mit Psychopaten", "wie rede ich mit Kollegen, die schon mindestens einen Burn out hatten" (erstere Kollegen waren der Existenzgrund für die, häufiger vorkommenden, zweiteren), "was mache ich, wenn in Meetings alle Kunden schreien, um gehört zu werden" oder "wie gehe ich damit um, beleidigt zu werden".
Kollegenzusammenhalt
Je nachdem, in welcher Stufe der Pyramide man steht, alles ist hochpolitisch.
Unten ist der Zusammenhalt überlebensnotwendig, da die Kollegen sonst öfter mal gegeneinander ausgespielt werden (Stichworte "Schwarzer Peter" und "Beamtenmikado").
Über der untersten Ebene wird es interessanter, Allianzen bilden, feindliche Übernahmen, Abwälzung von Aufgaben oder An-sich-ziehen prestigeträchtiger Aufgaben sind möglich, das kann richtig Spaß machen.
Pluspunkt: Man lernt jeden Tag neue, sehr nette, motivierte und kompetente Kollegen kennen (weil die Fluktuation sehr hoch ist).
Work-Life-Balance
Theoretisch ganz gut, man braucht mit der Zeit aber immer mehr Feierabendbier, um von Work zu Life überzugehen.
Vorgesetztenverhalten
Dank Umstrukturierung gibt es ein interessantes Phänomen: disziplinarische Vorgesetzte können nichts machen und diejenigen, die fachlich leiten, sind nicht kontrollierbar, weil sie keine disziplinarische Verantwortung haben.
Die disziplinarischen Vorgesetzten werden nur noch als Personalbeschaffer gesehen, da sie, ohne Ersatz zu beschaffen, niemanden mehr "rausholen" können. (Und das neubeschaffte Personal hat danach dieselben Probleme.)
Fachlich ist man also völlig frei, sich endlich nach oben zu mobben.
Neuen Kollegen werden gern unlösbare Aufgaben gegeben oder nicht alle Infos für die Lösung. Deren Selbstbewußtsein muss erstmal gebrochen werden, bevor sie eines entwickeln dürfen - dann spielt der obengenannte Kollegenzusammenhalt bzw. die Fähigkeit Allianzen zu bilden eine entscheidende Rolle.
Interessante Aufgaben
Fachlich gab es immer neue, wirklich interessante Aufgaben. Leider liefen die alten Aufgaben immer weiter - wer sich klonen kann, ist klar im Vorteil.
Gleichberechtigung
Verheizen und/oder verheizt werden gilt für alle. Hier gibt es tatsächlich keine Unterschiede.
Umgang mit älteren Kollegen
Man zeigt großes Verständnis, wenn die älteren Kollegen ihre sicheren Refugien nicht mehr verlassen möchten.
Arbeitsbedingungen
Endlich agil: bis zu 20 Leute im Team.
Man darf im Monat 2 Tage Überstunden abbauen, der Rest ist ungeklärt.
Teilweise hat man in einer Funktionalität die Technik von gestern bis morgen, die Ressourcen fürs Housekeeping versprechen kein Prestige.
"Dokumentation" wird großgeschrieben, aber das ist nur eine Rechtschreibregel.
Wenn man sich an den neudefinierten Unternehmenswert "Wertschätzung" hält, ist man verdächtig, schließlich muss es ein persönliches Profitieren geben.
Remote-Arbeit rechtfertigt die 3 Sterne, der eigene Kaffee schmeckt am besten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Da kümmert man sich tatsächlich sehr gut, ist auch gut fürs Marketing.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt könnte höher sein, ist aber ok.
Image
Wird geprägt durch die Märkte und die arbeiten top.
Karriere/Weiterbildung
Die Schulungsabteilung wurde aufgelöst. (Das machen jetzt die Kollegen der untersten Ebene.)
Es dominierten Weiterbildungen zu Softskills und Agilität.
Karriere kann man machen. Das bedeutet viel mehr Aufgaben, kaum Gehaltsplus. Schönes Sprungbrett.