veraltete Gebäude und Betriebsführungsstrategie - ungünstige Lage in Bremen-Hemelingen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die technische Ausstattung ist auf hohem Niveau. Die Militärs haben Geld. Sehr positiv ist das Essen in der Kantine. Die ist sauber und gut gepflegt. Allerdings ist die Auswahl mit nur 2+1 Essen sehr gering und die Kantine selbst ist viel zu klein. Man muss oft lange warten und erweiterten Mittag einplanen, oder sehr spät essen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Schlimmste ist der Gestank wie oben schon beschrieben. Dazu kommt, dass es ein reiner Industriekomplex ist. Niemand kann und will dort wohnen. Es gibt keine Wohnungen, Unterkünfte sind alt, marode und teuer. Man muss weit weg wohnen und kommt morgens kaum durch die Stadt. Hat man den Arbeitsort erreicht, muss man nochmals weit laufen, weil der AG keinen eigenen Parkplatz hat. Es gibt nur wenige Parkplätze bei der benachbarten ATLAS und die sind meistens belegt oder gar nicht zugänglich. Viele Mitarbeiter kommen mit dem Rad oder der Bahn, weil es gar nicht anders geht. Man verliert sehr viel Zeit!
Verbesserungsvorschläge
Umziehen! Der Stadtteil Hemelingen ist total runtergekommen. Parkplätze schaffen! Auf das Gelände neben der Atlas gehört ein Parkhaus hin, das von allen befahren werden kann. Kantine vergrössern! Es kann nicht sein, dass von 1000 MA gerade 300 in 3 Schichten Essen können.
Arbeitsatmosphäre
Insgesamt wenig auszusetzen. Freundlich, wie man es erwarten kann. Es gab aber einzelne schräge Vögel, wie man so sagt, von denen man sich besser fern hält. Einige Rheinmetaller halten extrem viel von sich und benehmen sich arrogant. Die jüngeren Mitarbeiter, mit denen ich zu tun hatte, waren aber alle ok.
Kommunikation
Leider ist die Kommunikation etwas ambivalent. Es gibt zu viele Personen, die einem Arbeit geben wollen und keine Koordination, wer nun letztlich zuständig ist. Die Teamleitung funktioniert nicht optimal und es herrscht Personalmangel
Kollegenzusammenhalt
Die, die sich kennen, halten zusammen. Als Neuer kommt man da aber nicht gut rein. Mittagessen ist eine Sache der Stammtische.
Work-Life-Balance
Das muss jeder selber regeln. Bremen bietet durchaus Ansatzpunkte, z.B. die Sportanlagen an der Weser. Hemelingen, wo RME sitzt, ist allerdings ist zum Leben eher trist! Es ist auch nicht die beste Umgebung.
Vorgesetztenverhalten
Nichts Aussergewöhnliches zu berichten. Etwas wenig Kontakt. Läuft stark über Hierarchien. Den Abteilungsleiter habe ich so gut wie nie zu Gesicht bekommen. Die Teamleitung klappt so halb, sage ich mal. Man muss auch berufliches von privatem trennen - einige bremische Mitarbeiter sind ziemlich grantelig.
Interessante Aufgaben
Teilweise interessant, teilweise Tagesgeschäft. Am Ende muss man tun, was getan werden muss. Das ist dann zuweilen auch einfach die Fehler auszubügeln, die anderen in der Hektik passieren.
Gleichberechtigung
Frauen findet man dort nur sehr wenige und wenn, haben sie kaum etwas zu sagen. Das muss man leider so feststellen.
Umgang mit älteren Kollegen
Dort sind so viele so alt, dass es da keine besondere Behandlung gäbe, die erwähnenswert wäre.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsumgebung in der Firma selbst war ok. Kleine Büros mit genügend Platz. Allerdings alles sehr runtergekommen. Modern geht anders. Unerträglich war der Gestank, der zeitweise um das Gebäude zieht und in die Fenster eindringt. Man kann im Sommer nicht lüften, weil es von der Kafferösterei in der Nachbarschaft faulig und übel riecht. Auch eine Abfallsortieranlage tut ihr Übriges. Die Anwohner beklagen es seit Jahren, es passiert aber nichts. Der Gestank ist oft so ekelhaft, dass man fast Erbrechen muss. Besoders schlimm ist es auf der Brücke neben der Atlas.
Die Anforderungen sind insgesamt stressig, weil Personal fehlt. Es gibt dabei einen Punkt, der erwähnt werden muss: Der AG bot während meiner Zeit ein Seminar zur Stressbewältigung an, sowie eine Kampagne um Arbeitsüberlastungen anzeigen zu können. Das sagt wohl alles.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es wird nur das Nötigste getan. Abfallsammeln passiert nur, soweit unbedingt verpflichtend vorgeschrieben. Das Umweltbewusstsein des Konzerns an sich , ist per se hinterfragenswert, bei den umweltschädlichen Stoffen, die man in den Raketen, Granat und Antrieben verbaut.
Gehalt/Sozialleistungen
Standard-Zeitarbeitersatz, wie man mir versicherte. Aus meiner Sicht für mich ein mittleres Gehalt.
Image
Nicht sonderlich beliebt in den Medien. Nachtrag: Hat sich seit der Ukrainekrise etwas gebessert.
Karriere/Weiterbildung
Nicht für Zeitarbeiter zu empfehlen. Da wird nichts weitergebildet. Wer nicht passt, wird ersetzt. Kann man einerseits verstehen, andererseits weiss jder, wo er dran ist.