Wenn die ERP-Einführung wichtiger als Menschen ist..
Verbesserungsvorschläge
Ein neues ERP System ist positiv und wichtig! Allerdings besteht die Gefahr, dass ein solches Projekt im Chaos endet, wenn die Belegschaft nicht einbezogen wird. Es ist problematisch, wenn Manager keine Ahnung von den seit Jahren etablierten Prozessen haben und lediglich aus einem der schlauen Handbücher zur Mitarbeiterführung kommunizieren. Entweder sollten sie dann diesen Job nicht machen oder sich professionelle Hilfe holen. Offensichtlich mangelt es hier jedoch an Vertrauen in die Belegschaft, den hier steckt das Know-how. Es ist schade, dass die äußerst negative Atmosphäre unter den Mitarbeitern nicht wahrgenommen wird. Ebenso scheint das Management zu übersehen, dass der Erfolg des Unternehmens von engagierten Angestellten abhängt, welche nun Gefahr laufen, verloren zu gehen.
Arbeitsatmosphäre
Nach einer langen Phase der Einführung des neuen ERP-Systems ist es nun soweit: Das Management verfügt über neue und farbenfrohe Grafiken. Alles andere passt leider nicht mehr zusammen. Prozesse und Aufgaben, die früher nur 5 Minuten gedauert haben, funktionieren entweder gar nicht mehr oder ziehen sich jetzt tagelang hin. Das Management kommuniziert mit den Mitarbeitern wie beim Ping-Pong-Spiel, indem es oberflächliche Floskeln als Antworten gibt, ausweicht und zur Beruhigung neue Espressomaschinen für die Teams bereitstellt. Die Leidtragenden sind die Kollegen oder Kolleginnen, denen es inzwischen unmöglich gemacht wird effektiv zu arbeiten. Und dabei auch einige neue Stellen geschaffen: Aufgabenbereiche, die früher von zwei Personen erledigt wurden, werden jetzt von 8 bis 10 Personen versucht zu bewältigen - meist ohne Kenntnis der Prozesse oder ohne Befugnis zum Entscheiden. Das nennt sich dann “Agil”. Wer kann, sucht momentan nach etwas Neuem ...
Kommunikation
In den Teams findet wohl noch eine effektive Kommunikation statt. Doch hier hören die positiven Aspekte auch schon auf. Die Führungsebene ist nicht erreichbar, vernachlässigt das Beantworten von E-Mails und vermeidet es, Entscheidungen zu treffen oder verweist an eine andere Führungskraft (die dann keine Entscheidung treffen kann oder darf).
Kollegenzusammenhalt
Meines Erachtens ist es in Ordnung.
Vorgesetztenverhalten
E-Mails werden nicht beachtet. Auf einen Chat-Versuch erfolgt größtenteils keine Reaktion. Wenn man versucht, direkt per Telefon zu kommunizieren, führt das oft ins Leere, da entweder die Führungsebene nicht erreichbar ist oder sich gerade nicht um dieses Problem kümmern kann.
Interessante Aufgaben
Es gab mal sehr interessante Aufgaben.
Gleichberechtigung
Ist mir nichts Negatives bekannt.
Umgang mit älteren Kollegen
Ist mir nichts Negatives bekannt.
Arbeitsbedingungen
Es war wirklich angenehm, dass man gelegentlich die Möglichkeit hatte, im Homeoffice zu arbeiten. Die Atmosphäre im Büro in Stuttgart lässt einem regelrecht das kalte Grauen über den Rücken laufen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Überall, wo man hinschaut, gibt es Greenwashing. Aber man bemüht sich.
Image
Die Firma genoss einst einen ausgezeichneten Ruf in der Branche.