Reflexion über meine Zeit bei RB (RHB)
Verbesserungsvorschläge
- Es ist wichtig, mehr auf die Mitarbeiter zu achten. Die Veränderungen in der Unternehmensstruktur führen zu einem Verlust des Zusammenhalts.
- Die Gehälter müssen dringend angepasst werden. Die bestehenden Gehaltsunterschiede (auch wenn sie nicht öffentlich sind) sprechen sich herum und tragen zur fehlenden Wertschätzung bei.
- Wenn keine neuen Büroflächen angemietet werden können, sollte zumindest dafür gesorgt werden, dass Meetings in Ruhe geführt werden können. Beispielsweise könnten hochwertige Headsets angeschafft werden, um den Lärm zu minimieren.
- Während nach außen hin ein tolles Image bewahrt werden soll, gibt es intern immer mehr Unstimmigkeiten. Es entsteht der Eindruck, dass an allen Ecken und Enden gespart werden muss, vor allem auch bei Mitarbeitern selbst.
- Ich empfehle, bei der nächsten "Umfirmierung" das neue Logo von Profis designen zu lassen, um ein ansprechendes und professionelles Erscheinungsbild zu gewährleisten. ;)
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war anfangs sehr angenehm und kollegial. Leider hat sich dies in den letzten Monaten verschlechtert. Durch einige Entscheidungen des Managements und die aktuell laufenden Umstrukturierungen fühlt man sich zunehmend unwohler und unsicher in der täglichen Arbeit. In meiner Abteilung war die Atmosphäre meist sehr gut, was vor allem dem Engagement meiner direkten Vorgesetzten zu verdanken war. Insgesamt hat sich jedoch das Gefühl verstärkt, dass das Arbeitsumfeld unpersönlicher wird und wenig auf die Bedürfnisse der Abteilungen eingegangen wird.
Kommunikation
Es finden regelmäßige Meetings sowohl auf Firmen- als auch auf Abteilungsebene statt, wodurch man stets gut informiert bleibt. Allerdings werden wichtige oder schwierigere Themen oft nicht ausreichend angesprochen. Die Kommunikation unter den Kollegen war hingegen immer sehr gut und verlief auch zwischen den Abteilungen größtenteils reibungslos.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen war für mich immer einer der größten Pluspunkte und hat mich auch lange im Unternehmen gehalten. Leider habe ich den Eindruck, dass sich dieser durch die Umstrukturierungen zunehmend verschlechtert. Kommunikationswege werden komplizierter, und manche Kollegen sieht man kaum noch. Trotzdem bleibt der Kollegenzusammenhalt im Großen und Ganzen sehr positiv, und die Zusammenarbeit war immer eine große Stärke des Unternehmens.
Work-Life-Balance
Das Unternehmen bietet grundsätzlich sehr gute Konzepte, einschließlich der Möglichkeit zum mobilen Arbeiten. Allerdings hängt die tatsächliche Umsetzung stark von der jeweiligen Abteilung ab
Vorgesetztenverhalten
Meine Teamleitung war immer sehr engagiert und motiviert, regelmäßig im Austausch zu bleiben. Probleme konnten offen angesprochen und gemeinsam gelöst werden, wodurch die Arbeit im Team stets angenehm war – dafür würde ich eigentlich 5 Sterne vergeben. Allerdings gibt es 2 Sterne Abzug, da das Vorgesetztenverhalten weiter oben nachlässt. Man bekommt das Gefühl, leicht ersetzbar zu sein, und es fehlt an einer gewissen Wertschätzung von höherer Ebene.
Interessante Aufgaben
Die Entwicklungsprojekte haben mir immer großen Spaß gemacht, da ich die Möglichkeit hatte, mich aktiv einzubringen und weiterzuentwickeln. Besonders geschätzt habe ich, dass in meinem Team neue Methoden unkompliziert getestet und etabliert werden konnten. Allerdings hatten die Entwicklungsprojekte nur einen geringen Anteil an meiner eigentlichen Arbeit und sollen demnächst wohl komplett eingestellt werden. Übrig bleiben vor allem Routineaufgaben, zu denen ich keinen wirklichen Bezug habe. Es wird hier demnächst wohl auch nur noch verlangt, diese abzuarbeiten. Ergänzt wird dies durch zusätzliche Verantwortlichkeiten wie die Betreuung von Geräten oder organisatorische Tätigkeiten.
Arbeitsbedingungen
Das neue Sitzplatzkonzept empfinde ich nach wie vor als Katastrophe. Abteilungen wurden auseinandergerissen, und die geteilten Arbeitsplätze sind nicht ausreichend für die Anzahl der Mitarbeiter. Oft sitzen Kollegen mit Laptops in der Küche, da es zu wenige Plätze gibt. Die Büros sind in der Regel sehr laut, was Meetings fast unmöglich macht, da man ständig Lärm im Hintergrund hört. Daher habe ich Meetings oft ins Homeoffice verlegt. Auch technisch könnte man viel verbessern – die Ausstattung ist nicht veraltet, aber weit entfernt von modern. In den Pausenräumen und Küchen gibt es zu wenig Platz, und die Kühlschränke sind häufig überfüllt. Obwohl diese Probleme bekannt sind, wird wenig investiert, um sie zu lösen. Stattdessen wird versucht, Kosten einzusparen, was auf Kosten der Mitarbeiter geht.
Ich habe auch viel Zeit im Labor verbracht. Durch die Erweiterung unseres Labors und die Anschaffung neuer Geräte konnte sich dort einiges verbessern, was ich positiv hervorheben möchte. Allerdings sind die Labore für andere Abteilungen oft zu klein.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es scheint, dass nur das Nötigste getan wird, um das Unternehmen in einem einigermaßen positiven Licht darzustellen. Dies beschränkt sich auf jährliche Müllsammelaktionen (sogar auf Kosten der Pausenzeit?!) oder die Gründung einer Gruppe, die sich um Umweltbewusstsein kümmern soll. Im Labor werden Plastik-Verbrauchsmaterialien oft verschwenderisch verwendet, und abgelaufene Materialien werden einfach entsorgt, anstatt sie beispielsweise an Schulen oder andere Einrichtungen zu spenden.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist allgemein unterdurchschnittlich und variiert stark je nach Abteilung und Position. Im Vergleich dazu würde ich im öffentlichen Dienst deutlich besser und meinem Abschluss gerechter bezahlt werden. Gehaltserhöhungen aufgrund besonderer Leistungen oder Betriebszugehörigkeit praktisch ausgeschlossen. Ich erinnere mich an Kommentare, dass meine Gehaltsvorstellungen als "dreist" und in Hamburg unüblich gelten würden, aber ich kenne keine Firma in Hamburg, die für meine Position so wenig zahlen würde.
Das Gehalt scheint ein großes Problem für das Unternehmen zu sein, und für viele Mitarbeiter ist es der ausschlaggebende Punkt, das Unternehmen zu verlassen. Von oben wird versucht, die Mitarbeiter zum Schweigen zu bringen, man dürfe ja nicht über sein Gehalt sprechen. Und das, um zu verhindern, dass die enormen Unterschiede und Ungerechtigkeiten auffallen. Diese miese Bezahlung verstärkt das Gefühl der fehlenden Wertschätzung – man fühlt sich einfach ersetzbar.
Image
Image ist angeblich gut, ich persönlich habe allerdings keinen Bezug dazu, könnte es so aber auch nicht bestätigen.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt absolut keine Karrieremöglichkeiten im Unternehmen. Ein angedachtes Konzept wurde einmal auf einer halbfertigen PowerPoint-Folie in einem Monatsmeeting angesprochen, danach jedoch nicht mehr erwähnt. Vermutlich wäre das Ganze zu kostspielig. Insgesamt hat man das Gefühl, dass eher Geld eingespart werden soll, als die Mitarbeiter zu fördern. Zwar steht angeblich jedem Mitarbeiter eine Fort- oder Weiterbildung zu, diese werden jedoch oft abgelehnt, und es gibt keine Übersicht darüber, welche Möglichkeiten tatsächlich bestehen.