Totale Unterforderung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Ich kann hierzu nur für mich sprechen. Ich fand in meiner Zeit bei RID gut, dass ich viel Zeit hatte und an keinem einzigen Tag überfordert war.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Frauen weniger wert sind und das in jeder Entscheidung zu spüren bekommen. Das diverse Personen keine Verantwortung abgeben können, auch wenn sie/er geschultes und ausgebildetes Personal eingestellt haben.
Verbesserungsvorschläge
Die Führungsebene muss ein anderes Denken an den Tag legen. Moderner und angenehmer auftreten, sodass auch Fachpersonal dort arbeiten möchte. Ich nutzte RID als Sprungbrett bis ich nun meinen Traumjob als Marketingleitung in einem mittelständischen Unternehmen fand. Alleine schon das zeigt, welches Potential in mir steckt. RID hat meine Kompetenzen nicht sehen wollen und demnach nicht genutzt. Auch meine Kolleginnen und Kollegen könnten viel mehr, wenn sie entsprechend geschult werden würden. Aber diese Weitsicht ist nicht gegeben.
Arbeitsatmosphäre
Das Notwendige ist vorhanden. Es wird jedoch noch sehr umständlich und mittelalterlich gearbeitet. Diverse Außendienstler schreiben ihre Angebote handschriftlich auf Papier und die Sekretärin muss alles nochmal abtippen und digitalisieren. Dann werden noch sämtliche Umformulierungen auf den Ausdrucken vorgenommen, was nicht gerade der Umwelt zu Gute kommt wenn man Tinte und Papier hochrechnet.
Kommunikation
Kommunikation fand nur unter den Kollegen statt. Aber auch nur, wenn die Führungskräfte nicht im Haus waren.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt war das einzige was weitestgehend funktionierte. Wenn es hart auf hart kam, zogen dennoch die meisten von ihrer Meinung zurück, aus Angst ihren Job zu verlieren. So sollten z.B. die Bürokräfte im Wechsel die Handtücher aus der Küche freitags mit nach Hause nehmen, waschen, bügeln und montags wieder mitbringen. Das wurde weder bezahlt, noch vertraglich festgehalten. Alle beschlossen untereinander und einstimmig es nicht zu tun, schließlich wurden wir nicht als Service-Personal eingestellt - am Ende gaben des Friedenswillen doch fast alle nach.
Work-Life-Balance
Work-Life-Balance war nicht gegeben. Wir mussten PUNKT 8 Uhr stechen und PUNKT 12 Uhr in die Pause gehen. Ist man zu spät gekommen gab es direkt einen Anpfiff und ging man zu spät in die Pause, musste man die Zeit abziehen. Die Bitte nach Gleitzeit, mit dem Versprechen unter den Kollegen immer zu gewährleisten, dass einer am Platz und somit erreichbar ist, wurde direkt abgeschmettert. Das Privatleben spielte dort keine Rolle. Nur dass ich in einer sehr langen Partnerschaft lebe ohne Kinder, das war nicht gerne gesehen, was mir auch mitgeteilt wurde.
Vorgesetztenverhalten
Das Vorgesetztenverhalten war katastrophal. Aber auch hier gibt es nette und weniger nette Persönlichkeiten. Die Mitarbeiter wurden sehr oft alleine gelassen von ihren Führungskräften. Wenn diese im Haus waren, gab es oft Unruhen und laute verbale Auseinandersetzungen. Mag vielleicht an der Mentalität liegen.
Interessante Aufgaben
Ich wurde mit Aufgaben betraut, die ich "eigentlich" gar nicht ausführen hätte dürfen. Mir fehlten dafür die Ausbildung und Genehmigungen. Aber darüber wurde hinweg gesehen. Es lief so lange, bis es eben nicht mehr lief. Die sonstigen Arbeiten waren sehr langweilig. Ich habe oft in den anderen Abteilungen gefragt, ob ich etwas helfen kann, damit mein Tag vorüber geht. Ich drohte schon fast an Bore-out zu erkranken. Und wenn ich selbstständig Aufgaben übernommen habe, wurde ich lautstark zurechtgewiesen, dass ich ohne Anweisungen meine Arbeitszeit nicht zu verplanen hätte.
Gleichberechtigung
Absolutes - NEIN! Männliche Mitarbeiter haben ein viel höheres Ansehen als weibliche Mitarbeiter. Den Damen im Büro wurde zudem oft unterstellt, Kostentreiber zu sein, während die Männer im Außendienst das Geld ins Haus bringen. Und wenn Mitarbeiter intelligenter waren als ihre Führungskräfte, erfuhren sie direkte Ablehnung.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich für meinen Teil hatte einen generell sehr guten Umgang mit meinen älteren Kollegen - Führungskräfte ausgenommen. Das war mir untereinander, ständig ein peinliches Platzhirschgehabe...
Arbeitsbedingungen
Es sind Dinge gelaufen, die ich nicht stillschweigend hinnehmen konnte und klärte die Kollegen oft über Recht und Pflicht auf, bevor es Konsequenzen mit sich zieht. Schließlich mache ich mich auch als "Wissende" strafbar, wenn ich nicht handele. Als zwei Polizisten bei mir im Büro standen, fiel meine Entscheidung schnellstmöglich zu gehen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ein kleiner Funke ist vorhanden. Wo diverse Personen ein Papierfreies-Büro haben möchte, gibt es da immer noch auch sture Kollegen die es einfach nicht einsehen sich mit der digitalen Welt zu beschäftigen.
Gehalt/Sozialleistungen
Mein monatliches Gehalt wurde jeweils pünktlich und korrekt gezahlt. Ich musste nur einmal eine Gehaltsanpassung vornehmen, da nicht die besprochene Summe ausgezahlt wurde.
Image
Wenn ich den Firmennamen im Freundes- oder Familienkreis genannt habe, kannte man ihn nicht oder man erntete direkt Spott mit den Worten "ach die...".
Karriere/Weiterbildung
Karriere und Aufstieg gibt es nicht. Im Vorstellungsgespräch wurde mir diese Option gegeben, aber im Tagesgeschäft wurde ich wie gesagt immer nur klein gehalten.