A mixed bag
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Stiftung zieht Überzeugungstäter an, Menschen, die glauben, wirklich etwas bewegen zu können. Man trifft sich also mit vielen Gleichgesinnten und fühlt sich miteinander wohl. Das gleicht manche Realitäten des Stiftungsalltags aus, zu denen leider auch gehört, dass immer die Besten die Stiftung wieder zu verlassen scheinen und offenbar nicht gehalten werden können.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Stiftung propagiert vieles nach außen, ohne es selbst, in ihrem Innern zu „leben“ – um den Stiftungssprech zu gebrauchen. In Bezug auf Transparenz, Flexibilität, Kritikfähigkeit kann der Führungskreis noch lernen. Die seit Jahren propagierte Feedbackkultur ist nicht ausreichend entwickelt.
Ebenso der sparsame Umgang mit Ressourcen. Wir haben in den vergangenen Jahren in puncto Geschäftsreisen, glanzvolle Veranstaltungen der Führungsebene und Prunkprojekte die reine Verschwendung gemeinnütziger Mittel beobachtet. Das ist in der jüngsten Zeit besser geworden, aber noch nicht überzeugend und konsequent. Unter all den angestrebten Stiftungsentwicklungen, für die es eine eigene Abteilung gibt, wird ein ökologisch vertretbares Handeln der Stiftung ganz hinten angestellt. Es gibt in dieser Abteilung einen Experten für Wirkungslogik, aber keine/n Experten/in für die Transformation zu einer nachhaltig agierenden Stiftung.
Verbesserungsvorschläge
Es fehlt eine gemeinsame Vision und eine Bündelung von Kräften zum Verfolgen einiger weniger sehr konkreter Ziele. Noch immer ist das Portfolio zu divers. Projekte bewegen sich im Unkonkreten: Wir verteilen Fördermittel, um Organisationen zu befähigen, ihrerseits wiederum Konzepte zu erarbeiten (möglichst innovativ müssen sie sein!), die dann wiederum bewertet und mit anderen diskutiert werden (Workshops ohne Ende!). Wir und viele unserer Geförderten beschäftigen sich in ihrer thematischen Blase endlos mit sich selbst. Derweil rennt uns bei vielen Entwicklungsfragen die Zeit davon. Dabei liegen gute, praktische, machbare Lösungsansätze doch bereits auf dem Tisch und müssen eben ausprobiert werden. Dafür sollten wir das Geld der Stiftung ausgeben: Konkretes tun und im Projektverlauf schauen, wie Maßnahmen optimiert werden können. Besonders teure Projekte wie die Robert Bosch Akademie und die Förderung von Thinktanks gehören auf den Prüfstand!
Arbeitsatmosphäre
Hat sich in letzter Zeit verbessert.
Kommunikation
Ist ein schwieriges Kapitel und wahrscheinlich nie vollkommen befriedigend zu lösen.
Kollegenzusammenhalt
Grundsätzlich guter Umgang miteinander. Aber es gibt auch Klüngel und Seilschaften. Informationen werden nicht unterschiedslos mit allen geteilt.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte rechtfertigen nicht immer das in sie gesetzte Vertrauen.
Gleichberechtigung
In puncto Diversität ändert sich bei der Stiftung vieles spürbar zum Positiven. Es dürfte etwas mehr Männer geben.
Umgang mit älteren Kollegen
Die Stiftung hat keine Strategien entwickelt, ältere und altgediente Kollegen mit ihren besonderen Fähigkeiten, aber auch Schwächen, richtig gut integriert zu halten und ihre Potentiale gut zu nutzen.
Arbeitsbedingungen
In Corona-Zeit sind die Großraumbüros dünn besetzt und angenehmer. Mit den vielen telefonischen und Videokontakten eignen sich Großraumbüros grundsätzlich schlecht für unsere Arbeit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier ist an entscheidender Stelle noch kein Umdenken erfolgt!
Image
Die Stiftung genießt aus früheren Zeiten noch immer ein großes Ansehen in der Öffentlichkeit. Nach meiner Beoabachtung schrumpft das aber. Gesprächspartner äußern gelegentlich Kritik oder Irritation. Ich glaube nicht, dass Mitarbeiter nach außen durchgängig gut über die Stiftung sprechen.
Karriere/Weiterbildung
Personalentwicklung ist keine Stärke der Stiftung. Die Anzahl der externen Weiterbildungen ist nach meiner Beobachtung zurückgegangen.