Internationale Kollegen, Betriebsrat, tolle Sozialleistungen, das höhere Management jedoch nur mit Vorsicht zu genießen
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre war vor einigen Jahren sehr schlecht, inzwischen mit der neuen Geschäftsleitung ist sie besser geworden, aktuell aber wieder auf dem Weg nach unten. Man wird hier nicht immer fair behandelt. Es gibt Kollegen, die nicht viel tun müssen, die sich aber sehr gut präsentieren können und aus unerfindlichen Gründen sehr angesehen sind. Die Performance zählt nicht immer. Es reicht wenn ein Bereich von Management politisch hochgesetzt wird, die Zahlen werden dann schon beschönigt.
Kommunikation
Meetings gibt es genug. Ob dabei etwas sinnvolles zu Stande kommt ist die andere Frage. Es wird leidenschaftlich nach 'Success Stories' gesucht. Unangenehme Fragen werden in Meetings oft nicht beantwortet, bzw. die Antwort lautet, dass es Offline besprochen werden soll. Diese Offline Termine finden nicht statt. Es gibt auch Abteilungen, die man fast nie erreichen kann, weil sich die Mitarbeiter nur in Meetings befinden oder eine Fokuszeit im Kalender eingetragen haben. Es bleibt nichts übrig als Emails zu schreiben. Wenn diese Emails nicht beantwortet werden, dann kann man nicht mehr viel machen. Bei den Führungskräften von diesen Abteilungen eine Beschwerde einzulegen trifft nicht auf Verständnis.
Kollegenzusammenhalt
Es gab mal bei einer Mitarbeiterumfrage die Frage, ob man im Unternehmen eine Vertrauensperson hat. Hier konnte ich stolz Ja! antworten. Es gibt einige Menschen, die trotz allem für ein Zusammengehörigkeitsgefühl sorgen. Soziale Beziehungen kann man hier durchaus aufbauen.
Work-Life-Balance
Im Allgemeinen soll jedem, der sich für einen Job in Aktiengesellschaft entscheidet, klar sein, dass man immer priorisieren muss, belastbar sein muss, mit Multitasking klarkommen muss. Ich kämpfe dauerhaft mit dem Thema Überstunden. Den 2. Stern gibt es für Home Office Regelung. Drei Tage pro Woche darf man jetzt von zu Hause arbeiten was in der Situation sehr geholfen hat. Ohne diese Regelung müsste Ich mich beruflich neu orientieren.
Vorgesetztenverhalten
Sehr gemischt. Die ungefähre Hälfte des höheren Managements ist absolut zugänglich und sehr lösungsorientiert. Die andere Hälfte sehr gewöhnungsbedürftig und emotional. Von dieser Hälfte werden Mitarbeiter oft als Nichtsnutze behandelt. Im mittleren Management ist die Situation ein bisschen besser.
Interessante Aufgaben
Bei RS gibt es genügend interessante Aufgaben. Es gibt auch interessante Stellen. Problematisch ist, dass man ständig zu seinem Job neue 'trendy' Aufgaben zugeteilt bekommt wodurch man seine eigentliche Tätigkeiten nicht bewältigen kann.
Gleichberechtigung
RS ist sehr international. Das finde ich sehr positiv. RS sieht sich auch als ein inklusives Unternehmen. Dies stimmt meiner Meinung nach überwiegend. Inklusive Sprache beherrscht aber nicht jeder. Als es Vorfälle gab, die nicht gemäß Verhaltenskodex waren, wurde den Mitarbeitern nicht geglaubt und dann doch alles relativiert. Was aber seht gut ist - es gibt einen Betriebsrat.
Arbeitsbedingungen
Großraumbüros. Die Klimaanlage funktioniert oft nicht. Es gibt regelmäßige VPN und Internet Störungen. Man bekommt ein neues Notebook, dieses funktioniert nach 3 Tagen nicht mehr, ein paar Wochen später hört man die gleiche Story von anderen Kollegen. IT Tickets werden von dem externen Dienstleister zugemacht, obwohl die Arbeit nicht erledigt wurde. Die Fenster kann man nicht öffnen, ansonsten kann man nicht telefonieren (Lärm von der Straße).
Gehalt/Sozialleistungen
Gleich am Anfang muss man sehr gut verhandeln und wenn das Gehalt nicht passt, darf man das Angebot nicht annehmen. Später gibt es keine Möglichkeit das Gehalt leistungsorientiert individuell anzupassen. Es gibt allg. Gehaltserhöhungen, die in der UK Zentrale entschieden werden. Diese sind nicht schlecht. Eine individuelle Gehaltserhöhung bekommt man dann aber nicht mehr, auch bei einer überdurchschnittlichen Leistung nicht.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt Weiterbildungsmöglichkeiten. Intern kann man sich hier auch weiterentwickeln.