2 Jahre nach Managementwechsel: Leider stimmt hier einiges nicht (mehr).
Arbeitsatmosphäre
Mitarbeiter sind genervt vom Sparkurs und den Entscheidungen des Topmanagements, also den Verantwortlichen vor Ort. Der Site geht es gut, die vorgegebenen Ziele wurden trotz Corona wie immer übertroffen. Trotzdem wird von Krise geredet und Angst geschürt, man müsse sich für die Zukunft schützen und deswegen sparen, wo es nur geht. Die Arbeitsatmosphäre hat in den letzten 2-3 Jahren gelitten, das hört man leider aus vielen Bereichen und ist auch nicht erst seit Corona so. Die Geduld ist bei einigen am Ende, langjährige Mitarbeiter verlassen das Unternehmen, weil es sich so zum schlechten gewandelt hat.
Kommunikation
Kommunikation ist nach wie vor ein Problem. Nach außen sieht zwar alles ganz gut aus: Es gibt einen Communications Praktikanten, Mitarbeiterversammlungen, Company News etc.
Da wo es wirklich wichtig und sensibel ist, wird leider nach wie vor schlecht oder gar nicht kommuniziert. Dies betrifft zum Beispiel Personalentscheidungen und -planung: Interne Stellen, Größe und Planstellen innerhalb der Teams, Neuverteilung der Kundenportfolios.
Wirkliches Feedback gibt es nur zum vorgeschriebenen Personalgespräch, ehrlich gemeintes und individuelles Lob gibt es sogut wie nie. Die Standardfloskel "great job team" kann ich nicht mehr hören.
Kollegenzusammenhalt
So traurig es auch ist: Der Zusammenhalt der Kollegen ist gut, weil man sich eher gegen das Management verbündet. Das merkt man leider auch in verschiedenen Bereichen. Die flachen Hierarchien, von denen immer geredet wird, werden mehr und mehr zu verhärteten Fronten.
Work-Life-Balance
Hat sich durch die auf 6 Monate befristete Möglichkeit, 2 feste Tage pro Woche von zu Hause zu arbeiten, etwas gebessert. Auch hier wäre allerdings eine unbegrenzte und komplett flexible Regelung schön gewesen, zumal durch Corona bewiesen wurde dass Homeoffice ohne größere Probleme möglich ist. Wieder einmal ein Beispiel, dass den Mitarbeitern nicht vertraut wird. Teilzeit Mitarbeiter wurden übrigens zunächst von der Regelung ausgenommen. Darüber gab es einen riesen Aufschrei, weshalb das Managment zurückgerudert hat und es nun allen Mitarbeitern erlaubt. Leider schränken einzelne Manager ihre Teams mit eigenen Regelungen doch wieder ein, sodass Flexibilität verloren geht.
Vorgesetztenverhalten
Grundsätzlich kann man sagen, dass das Topmanagement den Mitarbeitern eher weniger vertraut und viel kontrolliert. Beispiel: Ohne Corona wäre definitiv kein Homeoffice möglich gewesen, durch Corona war es unumgänglich. Personalabteilung und Finanzabteiling unter einem Dach zu vereinen macht für mich grundsätzlich keinen Sinn und ist der falsche Weg. Wir hatten das früher mal getrennt.
Teammanagment im operativen Kundendienst lässt leider zu wünschen übrig. Auch hier wird den Mitarbeitern nicht vertraut. Probleme der Mitarbeiter werden nicht ernst genommen und es wird grundsätzlich gegenargumentiert anstatt auf Konsens zu gehen. Einsicht und Offenheit Fehlanzeige. Leider auch oft ungeschickt in der Wortwahl.
Interessante Aufgaben
Ja, wobei auch hier die Möglichkeiten sehr begrenzt sind.
Gleichberechtigung
Mehr Frauen in Führungspositionen wären gut. Ansonsten aufgrund der Branche ist die Belegschaft eher maskulin.
Im operativen Kundendienst ist der Workload in Vertretungssituationen zu hoch, andere müssen wenig oder gar nicht vertreten.
Umgang mit älteren Kollegen
gut
Arbeitsbedingungen
Gut
Umwelt-/Sozialbewusstsein
gut
Gehalt/Sozialleistungen
Auch hier merkt man ganz deutlich die Veränderung durch das "neue" Topmanagment. Individuelle Gehaltsanpassungen sind nur noch durch einen speziellen und komplizierten Prozess und gekoppelt an besondere Leistungen zu erreichen. Der Zugang zu diesem Prozess wird einigen Mitarbeitern extrem schwer gemacht oder komplett verwährt. Die Aussage "ist für dich nicht vorgesehen" ist ein absolutes No-Go und demotivierend.
Image
Ist im Prinzip nicht so wichtig, da Nischenmarkt und die Kunden sehr speziell sind.
Karriere/Weiterbildung
Schlecht. Da es nur ein Kundendienstbüro ist, sind die Aufstiegsmöglichkeiten extrem begrenzt.
Im operativen Kundendienst muss man ganz klar sagen, dass Weiterentwicklung nicht gewünscht und nur äußerst selten möglich ist! Das wird natürlich so nicht gesagt, ist aber so. Neue Mitarbeiter werden mit "Projekten" geködert, über die man sich zeigen soll. Bisher kommt bei jedem irgendwann die Ernüchterung, dass dafür leider nichts vom Unternehmen zurückgegeben wird. Wenn ein Mitarbeiter dann ein Projekt nicht mehr machen möchte, wird es einfach einem anderen gegeben, des es wieder für umsonst macht, dafür aber auch nicht weniger andere Arbeit hat. Der Personalwechsel ist dementsprechend hoch, was dauerhaft für Unruhe sorgt.