Summa summarum: gut
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Unternehmensgruppe ist eigentümergeführt. Daher existieren keine Aktionäre, die blind auf Umsatz/Rendite schauen. Der Eigentümer gibt den Verhaltenskodex, welcher durchaus ehrbar ist, vor. Branchentypisch ist die Unternehmensgruppe im Kern sehr konservativ mit Adaptionen in wichtigen Themen des Zeitgeists. Vor Ort keine Intrigen innerhalb der Belegschaft.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Umsatzmöglichkeiten sind wegen des favorisierten Marktsegments zu stark gedeckelt. Es wird den Arbeitnehmern doch relativ viel abverlangt, was nicht sein müsste, z.B. Nutzung des privaten PKWs.
Verbesserungsvorschläge
Mehr freifinanzierte Wohnungen bauen, höhere Materialqualität etablieren, die Mitarbeiter mit besserem Equipment versorgen, tarifgerechtere Entlohnung, mehr Kollegen vor Ort nötig.
Arbeitsatmosphäre
Gute Arbeitsatmosphäre mit viel Raum für selbstständiges, eigenverantwortliches Arbeiten. Bei hohem Workload aber auch sehr angespannt.
Kommunikation
Die Kommunikation hapert zum Teil. Einige Mitarbeiter von Schwesterfirmen stellen sich auf Anfragen gefühlt "scheintot", bis man einen Platzhirschen auf das Thema ankiekt.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt zwischen den Kollegen ist insgesamt sehr gut. Man nimmt sich als Team wahr, lacht miteinander und sogar übereinander. Man kann auch Fehler offen, hart und ehrlich ansprechen, wenn sie rational und personenunabhängig verargumentiert werden.
Je länger man die Kollegen kennt, desto besser können mit den persönlichen Stärken/Schwächen umgegangen werden.
Work-Life-Balance
Keine 12 Stunden am Tag nötig. Allerdings wird, je nach Position, auch branchenüblich erwartet, dass man den einen oder anderen Wochenendtag zur Verfügung steht.
Vorgesetztenverhalten
Immer vorbildlich, sachlich und fair. Obwohl selbst unter wahrnehmbar hoher Belastung, helfen sie einem bereitwillig, wenn sie merken, dass man darauf angewiesen ist. Allerdings wird auch eine adäquate Aufarbeitung gefordert, wenn Probleme adressiert werden.
Interessante Aufgaben
Es gibt wahrlich interessanteres als ständig Bewerbungsinterviews mit Mietinteressenten im öffentlich geförderten Wohnungsbau zu führen.
Allerdings kann man auch am Rande den einen oder anderen Neubau mitbegleiten oder interessante Analysen ausarbeiten, die tatsächlich verwendet werden (außer wenn es um dadurch entstehende Ausgaben geht).
Gleichberechtigung
Kein Unterschied zwischen Frau/Mann oder jung/alt wahrnehmbar. Sehr vorbildlich und dank kompetenter Mitarbeiterinnen auch sehr überzeugend gelebt. Es sollten noch mehr Frauen im Management tätig sein.
Umgang mit älteren Kollegen
Sehr gut. Meine Kollegen sind im Regelfall alle 36-56 Jahre alt, was mehr Routine, mehr Belastbarkeit und weniger Drama mit sich bringt. Im direkten Umfeld will sich keiner durch unnützes Gebaren falschen Respekt und Anerkennung verschaffen. Ältere Vorgesetzter schauen auch nicht auf die jüngeren herab, sondern behandeln sie respektvoll und fair.
Arbeitsbedingungen
Technische Ausstattung und Räumlichkeiten sind verbesserungswürdig und nicht mehr wirklich zeitgemäß.
Teilweise fehlen ausreichend Sitzplätze für Kunden während eines Gesprächs.
Die Verzahnung von verschiedenen Softwareprodukten war in der Vergangenheit nicht zeitgemäß und wenig durchdacht, wird allerdings mittlerweile besser.
Gehalt/Sozialleistungen
Durchschnittliche Bezahlung, gemessen am Tarifvertrag. VL und Entgeltumwandlung werden angeboten. Kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld für kaufmännische Angestellte.
Image
Das Image der Firmengruppe leidet mittlerweile auch intern sehr stark unter den weiterhin auftretenden technischen Problemen, die von Entscheidungsträgern nicht nachhaltig gelöst werden.
Karriere/Weiterbildung
Es werden Workshops in diversen konkreten Themen angeboten, die auch in der Regel gut vorbereitet sind. Die Tatsache, dass die Firma bei längerer Anfahrt sogar eine Übernachtung zahlt, zeigt den Mitarbeitern, dass die Firma die Belegschaft im Rahmen des möglichen fördern möchte. Karrieretechnisch sieht es aber schlecht aus, da die Hierarchien sehr flach sind.
Jr./Sr. Positionen sind nach außen hin nicht kenntlich; allerdings innerhalb der Belegschaft durchaus wahrnehmbar.