Leider nicht mehr das, was es früher einmal war
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Lösungen, die es zu vertreiben gilt, sind grandios. Vor allem der Plattformansatz ist einzigartig am Markt. Das, was man bei SalesForce in nächster Zeit rund um KI zu sehen bekommt, wird den Markt revolutionieren.
Die Benefits für Mitarbeiter können sich sehen lassen und sind in dieser Form am Markt wohl einzigartig.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Besetzung des Middle Managements sehr verbesserungswürdig
- Salesforce in Deutschland sehr politisch
- Zu Vieles auf dem Tisch eines Core AE
- Zusammenarbeit Core AE - Cloud AE sehr verbesserungswürdig
- Sehr schlecht aufgestellte BDR Organisation mit zu viel Fluktuation
- Es fehlt ein "echtes B2B Marketing" (Thema Inbound Leads)
Verbesserungsvorschläge
- Bitte beginnt damit, auf die Stimme(n) langjähriger Mitarbeiter zu hören und gebt Euch mehr Mühe bei der Wahl des Middle Managements. Blickt hinter die Fassade und stellt Manager ein, die Sales kennen, die sozialkompetent sind, die Teammitglieder in schwierigen Situationen unterstützen und die Wissen mitbringen! Wenn dies nicht geschieht, werden immer mehr kompetente Mitarbeiter Salesforce verlassen.
- Stärkt die BDR Organisation und bringt "teure Vertriebsmitarbeiter" sukzessive weg vom Cold Calling. Unterstützend kann ein professionelles Marketing sein, welches über LinkedIn, Fachmedien etc. die Pipeline füllt (Thema Inbound Leads, ABM etc).
Arbeitsatmosphäre
Leider immer schlechter im Laufe der letzten Jahre. Hauptsächlich die Team Leads achten sehr auf sich selbst, haben von der eigentlichen Materie keine Ahnung und können somit bei businessrelevanten Inhalten nicht wirklich weiterhelfen. Dieser Fakt führt zu viel Frustration und Spannungen.
Auch das Teamgefühl untereinander leidet darunter - jeder agiert als Einzelkämpfer und ist damit beschäftigt, sich irgendwie durchzukämpfen. Vor allem als Core AE ist man gefühlt für alles verantwortlich und wird für alles verantwortlich gemacht, auch wenn es nicht in das eigene Themengebiet fällt. Das muss man abkönnen.
Hinzu kommt der permanente Druck, Pipeline aufzubauen - was immer schwieriger wird, vor allem wenn man kein gutes Territory hat und gemeinsam mit dem Business Development Rep schon alle Leads mehrmals abtelefoniert hat.
Kommunikation
Wer nach viel Input sucht, der ist hier genau richtig: auf 1000en von Slack Channels wird permanent kommuniziert und man verliert leicht den Überblick. Kommunikation zu wichtigen lokalen Abteilungen (HR, Legal etc.) ist nicht über Telefon oder Mail möglich, sondern wird über Cases gehandelt. Dies verzögert relevante Antworten und führt aufgrund der fehlenden direkten Kommunikation oft zu Frustration.
Wichtige Informationen werden des Öfteren, wie auch in anderen Großkonzernen, nicht offen kommuniziert und nur über den Flurfunk weitergetragen. Gerade während der letzten LayOffs war dies extrem.
Hier ist also noch sehr viel Luft nach oben. Man versucht über Back to Office die Kommunikation wieder zu fördern - nur gelingt dies nicht wirklich.
Kollegenzusammenhalt
Es steht und fällt mit dem Team. Jeder ist am Kämpfen, das kann zusammenschweißen, muss es aber nicht. Viel wertvolles Wissen geht jedoch durch all die Abgänge langjähriger Mitarbeiter verloren und irgendwie wird alles unverbindlicher - auch der Kollegenzusammenhalt. Jeder sieht zu, dass er Umsatz macht - Zwischenmenschliches bleibt da meist auf der Strecke.
Es entsteht in vielen Teams auch Neid, weil bestimmte Mitarbeiter bevorzugt werden - eigentlich Sache des Managements, dies zu entzerren, eigentlich.
Schön wäre es z.B., gemeinsame Feiern zu haben, bei welcher sich alle an einem zentralen Ort treffen. Dies wünschen sich viele Mitarbeiter. Hierfür gibt es aber kein Budget und somit macht jeder Salesforce Standort sein eigenes kleines Ding. Man kennt somit den größten Teil der Kollegen nur über den Bildschirm.
Work-Life-Balance
Anfangs ist Salesforce einfach MASSIV und man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Bedeutet, dass man Überstunden ohne Ende schiebt, um einigermaßen den Überblick zu behalten. Das ist einfach immens hart und anstrengend. Auch nach Jahren ist es so, dass man all den Input für sich selbst klar filtern muss, um nicht den Überblick zu verlieren. Gerade in der Rolle eines Core AE ist die Erwartung, dass man alles weiß (was faktisch einfach nicht machbar ist). Wer damit nicht umgehen kann, der wird hier ganz klar verlieren.
Wer nicht damit klarkommt, dass man absolut "gläsern" ist und jeder einzelne Schritt getracked wird, der sollte sich nicht bei Salesforce bewerben. ALLES wird hier festgehalten und man ist Teil einer "riesen Maschinerie". Feierabend zu machen erfordert harte Disziplin - sehr oft arbeitet man dann auch noch mobil weiter, weil Vieles auch nach Feierabend kommt.
Positiv: es gibt monatliche Wellbeing Zuschüsse und auch 5 Tage VTO (Zeit für gemeinnützige Arbeit etc.). Dies hatte ich bei keinem anderen Arbeitgeber zuvor und schätzte ich sehr an Salesforce. Auch gibt es Support für Familien zB in "kritischen Betreuungssituationen" und diversen anderen Support. TOP!
Vorgesetztenverhalten
An vielen Standorten ein Kommen und Gehen - der Punkt, dem ich am wenigsten Punkte gebe. Der Grund liegt darin, dass man von den meisten Vorgesetzten einfach absolut nichts lernen kann.
Die Manager, die von der Basis kommen und einem im Daily Business bzw. bei kritischen Situationen weiterhelfen können, sind TOP. Dies sind aber nur sehr Wenige - meistens sind Vorgesetzte auf ihren eigenen Vorteil aus und fokussieren sich darauf, Forecasts zu machen und relevante Infos vom HQ zu verteilen. That´s it.
Salesforce hat hier meiner Meinung nach am meisten Nachholbedarf bzw. sollte mehr in den eigenen Reihen Mitarbeiter entwickeln bzw. fördern und nicht immer den Blick nach Extern werfen.
Es wäre so einfach, man setzt aber immer und immer wieder auf den gleichen Typus Manager und verliert dadurch brillante Vertriebsmitarbeiter, die aus Frust zu anderen Arbeitgebern wechseln.
Interessante Aufgaben
Nach einer gewissen Zeit wird Vieles zur Routine, ABER Alles rund um KI wird super interessant werden - und genau hier hat Salesforce sehr, sehr viel zu bieten.
Gleichberechtigung
Gleichberechtigung ganz klares JA - wenn man Vätern und Müttern noch Teilzeitmöglichkeit anbieten würde, dann wären es 5 Sterne.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt es kaum, deswegen nicht wirklich bewertbar. Neueinstellungen im Salesbereich sind meist relativ jung (28-35 Jahre).
Arbeitsbedingungen
HQ in München und die Büros in Berlin und Frankfurt sind grandios. Was Homeoffice-Ausstattung betrifft, so bekommt man hier schon Einiges an die Hand: Macbook, IPad, IPhone etc. Alles in allem 5 Sterne.
Gehalt/Sozialleistungen
Am Ende des Tages ein sehr gutes Gehalt - dafür muss man aber auch immens viel leisten, Druck standhalten und ist für ALLES verantwortlich.
Ist die Quote erreichbar? Ich würde schätzen für 2/3 der Salesmitarbeiter nicht - daher sind die OTE Angaben einfach nichts sagend.
Verdient man bei anderen Software-Providern mehr? Ich würde sagen JA, weil das OTE generell höher liegt.
Salesforce ist meiner Meinung nach eine der besten Vertriebsschulen und macht sich sehr gut im Lebenslauf. Dies sieht man auch daran, dass man auf Linkedin sehr viele Jobangebote erhält sobald man bei Salesforce arbeitet. Somit karrieretechnisch ein absoluter Pluspunkt.
Image
Nach extern: die Produkte von Salesforce sind einfach KLASSE und zählen zu den besten weltweit, egal in welchem Unternehmensbereich.
Intern: wie es IN DEUTSCHLAND ist zu arbeiten, hat sich leider mittlerweile schon sehr viel am Markt rumgesprochen - die Frage ist nur, ob es bei anderen Software- Firmen besser ist!? Ich denke nicht, da fast alle mit demselben Sales Approach am Markt agieren. Fakt ist, dass sich einige Mitarbeiter am Markt nach Alternativen umsehen.
Karriere/Weiterbildung
Sehr strikte Vorgaben wenn es um interne Beförderung(en) geht - der ganze Prozess ist komplett undurchsichtig. Alleine die Tatsache, dass man in den meisten Fällen als externer Bewerber bessere Chancen hat im Vergleich zu internen Bewerbern, ist einfach nur lächerlich (extern bekommt eigentlich auch immer ein höheres OTE angeboten).
Salesforce sollte viel mehr darauf blicken, welche Personen man in andere Positionen befördern kann, weil sie dort z.B. besser aufgehoben sind (Thema SoftSkills). Dies findet aber einfach nicht statt, man geht strikt nach diversen KPIs vor und dadurch geht viel KnowHow verloren, weil Mitarbeiter kündigen.
Es gibt ein Weiterbildungsbudget, aber auch hier ist der Prozess sehr reglementiert.