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Bewertung

Just a Codemonkey

2,4
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Forschung / Entwicklung bei SAP SE in Sankt Leon-Rot gearbeitet.

Arbeitsatmosphäre

Alles streng hierarchisch. Keine Mitbestimmung, kein Einfluss auf das Produkt, nicht einmal auf die Technik. Stumpfes Konvertieren der Diagramme, die der Teamarchitekt vorgibt, in Code. Keine Berührung mit der Fachabteilung, Deployment und Infrastruktur komplett zentralisiert und nicht an die Bedürfnisse anpassbar. Altbackener Releaseprozess mit quartalsweisen Releases ohne die Möglichkeit, Microservices unabhängig zu deployen und zu releasen, wird einem aufgezwungen. Keine Möglichkeit, auf die agile Zusammenarbeit einzuwirken, nach dem Motto: "Das macht das andere Team schon seit zwei Jahren so, dann muss das für uns auch funktionieren." Zusammengefasst: Kaum Verantwortung und Vertrauen.
Viele Kollegen:innen kommen direkt von der Uni oder aus dem Ausland und haben leider noch keine anderen Eindrücke in der Berufswelt sammeln können bzw. sind andere Arbeitsweisen aus ihren Kulturen gewohnt. Sie nehmen die Arbeitsweise einfach so hin, weil ihnen vermittelt wird, dass es so zu laufen hat.

Kommunikation

Im Team passt die Kommunikation soweit, allerdings hat man als "normaler Developer" kaum Kommunikation nach außen. Jegliche Kommunikation nach außen läuft über den PO oder den Teamarchitekten. Es gibt bestimmt Menschen, die dies bevorzugen, aber ich würde mir lieber gleichberechtigte und gleichbefähigte Teams wünschen.

Die Kommunikation des Vorstands ist furchtbar. In der Regel erfährt man Neuigkeiten früher über die Medien. Im Bezug auf "Return-to-Office" gibt es immer wieder Änderungen, die vom Vorstand verkündet und 2 Stunden später vom Betriebsrat revidiert werden. Die Firma und der Betriebsrat arbeiten bei SAP gegeneinander anstatt miteinander.

Kollegenzusammenhalt

Auf einem guten Niveau. Der interkulturelle Austausch und die Diversität der Teams sind so ziemlich die einzige Erfahrung, die es wert ist.

Work-Life-Balance

Was für Work? Ich habe mich noch nie so gelangweilt wie hier. Einige mögen das feiern, aber nach einiger Zeit ist es einfach nur noch schrecklich langweilig.

Meiner Meinung nach herrscht eine extrem niedrige Motivation bei meinen Kolleg:innen. Aufgaben, die normalerweise in einem halben Tag erledigt werden könnten, dauern teilweise Wochen, weil die Arbeitsweise einfach demotiviert. PO und Manager sehen das nicht, weil sie zu weit von der Technik und vom Team entfernt sind. Dazu kommt noch die Wartezeit in den schrecklich zähen Prozessen.

Vorgesetztenverhalten

Ich hatte das Glück, einen guten Manager zu erwischen. Leider haben die direkten Vorgesetzten auch nur sehr begrenzte Spielräume und sind teilweise sehr weit vom Team entfernt. Es ist für einen Manager fast unmöglich, konkrete Entscheidungen über Beförderungen und Gehaltserhöhungen zu treffen, da er bei der Fülle an Aufgaben kaum Zeit hat, sich richtig mit seinen Teams zu beschäftigen.

Interessante Aufgaben

Businesssoftware halt, muss man mögen. Mangels Verantwortung sind die Aufgaben aber ziemlich monoton und bis ins kleinste Detail vorgegeben. Die Services sind durch das eigene SAP-Framework so abstrahiert, dass man als Entwickler eigentlich kaum noch etwas zu tun hat. Das wird zum Problem, wenn mal etwas nicht so funktioniert, wie es soll, und man keinen Einfluss auf das genutzte Framework nehmen kann.

Gleichberechtigung

Tatsächlich habe ich in der IT noch nie so viele Teams mit so vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen und einem Frauenanteil von ~50% gesehen.

Umgang mit älteren Kollegen

Will man gefühlt am liebsten los werden

Arbeitsbedingungen

Großraumbüros mit zu wenig Platz für alle Teammitglieder. Mit der Rückkehr ins Büro wird die Situation wohl noch schlimmer.

Gehalt/Sozialleistungen

Durchschnittlich - nicht mehr.

Viele werden von Firmenwagen und kostenlosem Mittagessen gelockt. Dass man diese geldwerten Vorteile in Deutschland versteuern muss, ist neuen Mitarbeitern aus dem Ausland oft nicht klar.

Image

angestaubt

Man möchte sich als die #1 Cloud-Company präsentieren, hat aber zumindest in der Entwicklung eine seltsame Vorstellung davon, wie cloud-native Entwicklung aussieht.

Die UI, über die sich in der Vergangenheit oft lustig gemacht wurde, ist in der Cloud immer noch eine Zumutung. So wird man sein angestaubtes Image natürlich nicht los.

Karriere/Weiterbildung

nicht vorhanden

Man wird zwar mit Zugängen zu Lernplattformen wie LinkedIn Learning und Pluralsight regelrecht überschwemmt, jedoch haben die dort verfügbaren Kurse oft mindere Qualität im Vergleich zu externen Schulungen und Konferenzen.

SAP wirbt sehr mit ihrer internen D-com-Konferenz, welche jedoch nur sehr SAP-produktspezifische Themen behandelt, mit denen man meistens gar nichts zu tun hat. In den Vorträgen werden die Themen auch nur oberflächlich behandelt und bieten wenig Mehrwert.

Des Weiteren wird man derzeit stark dazu angehalten, sich in Richtung GenAI weiterzubilden, es gibt jedoch kaum Ressourcen dafür. Auch in der Entwicklung hängt die Nutzung von AI-Assistenten wie CoPilot davon ab, ob das Projekt das Budget dafür genehmigt, was in den meisten Fällen nicht der Fall ist. Es wird einem nicht einmal IntelliJ Ultimate zur Verfügung gestellt, und man muss sich mit der Community Edition herumschlagen.


Umwelt-/Sozialbewusstsein

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