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Bewertung

Vertrauen, Wertschätzung, gute Führung - Tendenz sinkend

2,9
Nicht empfohlen
Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung bei SAP SE in Walldorf / Baden-Württemb. gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Vertrauensarbeitszeit, soziales Engagement wird unterstützt (bitte hier nicht nachlassen), Kantinen vor Ort, Sport- und Physiomöglichkeiten vor Ort, Firmenwagen, Networking, kostenlosen Kaffee, Tee und Wasser in schönen und oft auch gemütlichen Kaffeeecken

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

die aktuelle Entwicklung, das fehlende Vertrauen in den Vorstand und (gefühlt) nichts passiert, Einführung einer Leistungsbewertung durch oft überforderte oder / und ungeeignete Manager: innen, zu wenig Konsequenzen bei nachgewiesenem Verstoß gegen Compliancerichtlinien, aktuell wird das Gegeneinander befeuert statt das gesunde Miteinander, welches die SAP zu dem gemacht hat, was sie heute ist

Verbesserungsvorschläge

Zielgerichtete und erfolgreiche Programme zur Förderung von Frauen aufsetzen, Einstellungs- und Beförderungsgespräche im Duo (Mann & Frau) durchführen, Beförderungen möglich machen mit ausreichend Gehaltserhöhungsbudget, die Idee vom PIP nochmal deutlich überdenken und überarbeiten. Wertschätzung und ein gesundes Miteinander wieder mehr etablieren, Getting Started für neue Mitarbeitende samt verlässlichem Buddy, damit auch die Neuen das Gefühl des Gemeinsam bekommen.

Arbeitsatmosphäre

Die aktuelle Unzufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen ist aktuell stark zu spüren.

Kommunikation

Es wird viel kommuniziert, aber oft nicht gut oder gar rechtzeitig. Das meiste erfährt man aus der Presse und die Belegschaft steht vor vollendeten Tatsachen.

Kollegenzusammenhalt

So viele der altgedienten Kolleginnen und Kollegen gehen in den Vorruhestand, viele Junge lassen sich rauskaufen, um dann in zwei Jahren vielleicht wieder zurück zu sein. Da bröckelt so manches Team langsam auseinander.

Work-Life-Balance

Für mich gab es schon während der Coronaphase einen deutlichen Anstieg der Arbeitslast. Das wird jetzt beim Abgang von mehreren tausend Mitstreitern sicherlich nicht weniger an Arbeit, die sich auf weniger Köpfe verteilt. Ersatz ist weit und breit nicht in Sicht, eine Übergabe von Aufgaben und Einarbeitung ist so nicht möglich.

Vorgesetztenverhalten

Viele Manager: innen sind mit der Situation überfordert und agieren oft wenig pragmatisch. Statt Probleme zu lösen, wird zusätzliche Last draufgelegt. Auch die Übergriffe (Bossing, Mobbing) scheinen zuzunehmen.

Interessante Aufgaben

Mir fehlt aktuell in meiner Rolle die Sinnhaftigkeit meiner Aufgaben. Statt gemeinsam die Herausforderungen zu bewältigen, scheint jeder in wilden Aktionismus zu verfallen und vergisst dabei, die Wissensträger gut und rechtzeitig mit einzubinden. Ob die vielen Projekte so gelingen können? Unwahrscheinlich.

Gleichberechtigung

Nach wie vor scheinen einige Manager: innen Probleme damit zu haben, die Mitarbeitenden fair an den Gehaltsrunden zu beteiligen oder / und rechtzeitig samt Gehaltserhöhung zu befördern. Dies trifft leider zumeist Frauen und in Teilzeit arbeitende Mitarbeiter: innen. Oft sind das dann wieder die Frauen, die damit doppelt benachteiligt sind. Bemühungen, hier eine Angleichung des Gehalts an die männliche Vergleichsgruppe zu erreichen, laufen meist ins leere. Da ist das Entgelttransparenzgesetz leider nur auf dem Papier eine Lösung.

Umgang mit älteren Kollegen

Ob in der Gehaltsrunde oder bei Aktionen wie dem Projekt 2023. Oft werden ältere, langgediente nicht mehr am Erfolg beteiligt oder für Abbauprojekte ausgewählt. Da zu lange dabei, zu alt und damit nicht entwicklungsfähig oder schlicht zu teuer. Firmentreue und hochqualifizierte Mitarbeitende als wertvolles Gut, das war einmal.

Arbeitsbedingungen

Die Arbeitsbedingungen sind nach wie vor okay. Meist schöne Gebäude, gut ausgestattete Arbeitsplätze. Noch haben die meisten der Mitarbeitenden feste Arbeitsplätze und das Equipment, dass sie für die tägliche Arbeit benötigen. Werden nun aber noch mehr Flexbereiche eingeführt, ist das nicht mehr so. Für einige ist der Verzicht auf einen festen Platz okay, für viele eben nicht. Gerade wenn man 3 - 5 Tage im Büro anwesend ist. Konzentriertes Arbeiten lässt man dann daheim und frönt dafür an 3 von 5 Tagen dem Networking (auch wichtig, zugegeben).

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Wenn wir täten was wir könnten und was wir sagten. Na dann wäre das Problem nicht so groß. Tun wir aber nicht, sondern tun oft nur so. Mir fällt das auf an dem im Büro sauber getrennten Müll, der vom Reinigungspersonal dann doch in einen großen Sack geschüttet wird. Nun werden noch mehr zentrale Mülltrennungen eingeführt wo dann auch wieder alles zusammen im gleichen Container landet. Weil so viele von den Mitarbeitenden den Müll dann doch nicht sauber trennen und nachsortieren will ja keiner - verständlich. Da ginge noch so viel mehr.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt ist nach wie vor okay, auch wenn der Markt an uns vorbeizieht. Bei sinkendem Bonus und weniger Budget für Gratisaktien und Beförderungen wäre doch mal die Einführung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld zu diskutieren. Das meiste Geld landet auf den eh schon großen Haufen, siehe Vorstandsgehälter und Movebudget, welches wieder nach oben zurückgegeben werden musste.

Image

Die SAP glänzt nicht mehr so, wie es früher einmal war. Zugegeben, es ist nach wie vor eine coole Firma, die den Mitarbeitenden ermöglicht, Sport vor Ort zu treiben, entspannt Kaffeeeckengespräche zu führen oder gleitend in Vertrauensarbeitszeit zu arbeiten. Aber das Vertrauen in Teile des Managements und insbesondere in den Vorstand sind rapide gesunken. Aber das sind ja nicht deren KPIs sondern scheinbar rein der Aktienkurs. Und der schaukelt sich ob des angekündigten zusätzlichen "Personalabbaus" gemächlich Richtung 200€.

Karriere/Weiterbildung

Selbst wenn es Möglichkeiten zur Weiterbildung gibt (zumeist im Do it yourself viele Seiten durchblättern), fehlt oft die Zeit. Selbst für die Einarbeitung in neue Aufgaben bleibt diese nicht. Und was Karrieremöglichkeiten angeht, für die meisten ist bei T3 Schluss. Regelungen wann sinnvoll zu befördern ist, gibt es nicht. Lediglich den Passus, dass es auch möglich ist mit 0% Gehaltserhöhung befördert zu werden. Auch hier sind Frauen oft im Hintertreffen und durchlaufen möglichen Karrierewege mit angezogener Handbremse.

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