Absolut nicht zu empfehlen!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliche Gehaltszahlungen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Nach langjähriger Betriebszugehörigkeit gab es eine fristgerechte Kündigung ohne Angabe von Gründen. Die persönlichen Erklärungsversuche sind etwas für das Märchenbuch. Trotz maximaler Loyalität, 24/7 Erreichbarkeit - auch im Urlaub, weniger als 10 Fehltagen in all den Jahren, keiner einzigen Kundenreklamation und einer über den gesamten Zeitraum sehr erfolgreichen Performance der Verkaufszahlen GAB ES NACHWEISLICH KEINEN CENT ABFINDUNG. Stattdessen ein in Inhalt und Form dilettantisches Arbeitszeugnis, welches NACHWEISLICH - lt. schriftlich vorliegener Aussage meiner Fachanwältin - nicht konform mit den üblichen Standards und alles andere als wohlwollend ausgefallen ist.
Ein Arbeitszeugnis welches mehr schadet als hilft. Eine NACHWEISLICH unpersönliche Blaupause eines ehemaligen Vertriebskollegen, dem ca. 8 Monate vorher gekündigt worden war. Die negative Anpassung der Gesamtnote hat dem Ganzen noch die Krone aufgesetzt. Das Arbeitszeugnis wurde unter Einbeziehung einer Fachanwältin, nach monatelangem (!!!) feilschen um Formulierungen - zu meinen Lasten - inhaltlich von der GL nur widerwillig und scheibchenweise angepasst. Im Anschluss waren noch mehrere Anläufe nötig, um dilettantische Rechtschreibfehler und Formatierungsfehler korrigieren zu lassen. Wie abgrundtief muss man sinken um so ein ekelhaftes Verhalten an den Tag zu legen? Im Endergebnis eine schlechte Kompromisslösung und ein aus persönlichen Ressentiments bewußt gesetzter Stolperstein für das berufliche Weiterkommen. Was für ein schäbiger Umgang mit einem langjährigen loyalen und erfolgreichen Mitarbeiter. Wem seine Karriere wichtig ist und in einem wertschätzenden Umfeld arbeiten möchte, sollte einen sehr großen Bogen um diese Niederlassung machen. Es gibt keinen gesetzlichen Kündigungsschutz, weil < 10 Mitarbeiter. Eine Berufsrechtschutzversicherung ist dennoch sehr zu empfehlen. Ansonsten gilt im Gesamtkonzern das Shareholder Value Prinzip, Wertsteigerungen für Anteilseigner haben höchste Priorität. Das Unternehmen ist Teil einer internationalen Firmengruppe mit ebenso multinational geprägten institutionellen Investoren. Eine tendenziell angelsächsisch geprägte Arbeits- und Unternehmensstruktur mit allen negativen Begleiterscheinungen (Hire+Fire). Mitarbeiter sind Mittel zum Zweck und jederzeit austauschbar. Schade, dass ich für diesen Arbeitgeber so viele Lebensjahre geopfert habe. Es bleibt abzuwarten, ob dieses Geschäftsmodell die schleichende Deindustrialisierung, Wirtschftskrise und KI überleben wird.
Verbesserungsvorschläge
Das Weihnachtsessen war eine Zumutung. Sinnbildlich für die sich in tiefster Provinz befindenden deutschen Niederlassung. Kleingeistige Hinterland-Atmosphäre.
Arbeitsatmosphäre
Regelmäßig angespannt. Sporadisch Druck, Kritik und latente Kündigungsdrohungen. Es war gefühlt immer schlechtes Wetter.
Kommunikation
Eine insgesamt sehr schlechte Kommunikationkultur. Vieles hat man nebenbei in Gesprächen mit Kollegen erfahren. Dass man sich geduzt hat, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es im Gesamtunternehmen strenge Hierarchien gibt. Auf das übliche Marketing Bla Bla hinsichtlich Unternehmens- und Kommunikationskultur sollte man nicht alluzviel geben.
Kollegenzusammenhalt
Kein echtes Team. Es wurde viel übereinander gelästert. Gruppenbildung. Grabenkämpfe.
Work-Life-Balance
Nichts besonderes. 30 Tage Urlaub mit Urlaubssperren zu bestimmten Terminen (Messen, Vertriebsmeetings) - auch im Spätsommer. Als Vertriebsmitarbeiter im Home-Office galt ein fixer Arbeitsbeginn, keine Gleitzeit. Zur Dokumentation der Arbeitszeiten wurde ich erst Ende 2023 aufgefordert, nach über 9 Jahren Betriebszugehörigkeit und unzähliger unbezahlter Überstunden. Wurden die Beschlüsse vom EuGH 2019 und dem BAG 2022 ignoriert? Arbeitstage mit 10-12 Stunden im Außendienst wurden stillschweigend hingenommen, obwohl unzulässig. Freizeitausgleich bei Dienstreisen mit Übernachtung(en) - Fehlanzeige.
Vorgesetztenverhalten
Der GF ist selbstherrlich, überheblich und regelmäßig vorwurfsvoll. Vielen Aufgaben, insbesondere der Personalführung nicht gewachsen. Null Empathie, null Selbstreflexion und ein Verhalten wie der große Zampano. Kein Zahlenverständnis, wenig Marktgespür und eine verzerrte Wahrnehmung der realen Marktsituation. Keine echte Vertriebsstrategie, nur ein nutzloser "viel-hilft-viel" Ansatz. Mitspracherecht Fehlanzeige. Es kamen regelmäßig konfuse E-Mails, mit einer Litanei an Vorwürfen, was für einen schlechten Job man machen würde. Über die Jahre erzielte - beachtliche - Umsatzsteigerungen wurden negiert bzw. nie thematisiert. Es gab keinerlei Wertschätzung und keine Feedbackgespräche. Zahlen, Daten, Fakten wurden von der GL immer negativ ausgelegt. Entscheidende Faktoren wie die Wettbewerbsfähigkeit der Produkte, Lieferzeiten und Service wurden ausgeblendet. Insgesamt ein nach modernem Sprachgebrauch "toxischer Chef", als Führungskraft nicht geeignet. Eine personelle Fehlentscheidung mangels Alternativen.
Interessante Aufgaben
Auf- und Ausbau eines anfangs praktisch nicht vorhandenen Kundenstamms. Neukundengewinnung und Umsatzentwicklung unter schwierigsten Rahmenbedingungen: Ein vergleichsweise kleiner Absatzmarkt mit wenig Potenzial in einem oligopolen Marktumfeld. Ein Portfolio, dass sich von den Wettbewerbern nur in Nuancen unterscheidet und jederzeit austauschbar ist. Ein reiner Verdrängungswettbewerb. Das worst case Szenario für einen Vertriebler. Die Zahl der möglichen Außendiensttermine war aufgrund der überschaubaren wirtschaftlichen Größe des Absatzmarktes stark limitiert.
Gleichberechtigung
Mir sind keine Frauen in Führungspositionen begegnet.
Arbeitsbedingungen
Unbefriedigend.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Feldvertrieb und Kaltakquise im Außendienst wurden von der GL immer wieder verlangt, sind in dieser Branche aber alles andere als zielführend und verursachen unverhältnismäßig hohe Fahrt- und Umweltkosten. Wird von den meisten Kunden kategorisch abgelehnt. Terminvereinbarungen sind Pflicht. Ansonsten gilt hinsichtlich Umweltbewusstsein das übliche "Greenwashing".
Gehalt/Sozialleistungen
Das Fixgehalt war im Branchenvergleich viele Jahre sehr niedrig und erst mit Erreichen der provisionsrelevanten Umsätze akzeptabel. Die Umsatzprovision war leider gedeckelt. Nachdem ich die Obergrenze erreicht hatte, gab es in den Folgejahren nur noch - ohne Mitspracherecht versteht sich - vorgesetzte Bonusvereinbarungen, die unrealistische Ziele und gemessen am Umsatz nachweislich lächerliche Mini-Boni im Promille-Bereich enthielten Es wurden mir keine VWL angeboten.
Image
Kleine Vertriebsniederlassung - eines unbedeutenden ausländischen Unternehmens - mit < 10 Mitarbeitern. Vieles lief schlecht, das Mutterhaus hat Ihren Teil dazu beigetragen. Das Produktportfolio ist meiner Meinung nach nicht mehr wettbewerbsfähig, Materialeinsparungen an den Produkten werden als Innovationen vermarktet, sind aber letztendlich Kosteneinsparungen um den Profit zu maximieren. Für den Umgang mit Kunden und Mitarbeitern empfehle ich einen Business-Knigge.
Karriere/Weiterbildung
Keine Entwicklungsmöglichkeiten, der Betrieb ist mit < 10 Mitarbeitern zu klein. Die sporadischen (oder inszenierten) Produktschulungen waren ein Witz. Echte Weiterbildungsmöglichkeiten - Fehlanzeige.