Rapide Abwärtsspirale in den letzten Jahren
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Personen in Führungspositionen, die in den letzten Jahren ihre Aufgaben nicht oder schlecht erledigt haben, haben keinerlei Konsequenzen zu befürchten, diese wurden bisher nur von den gekündigten Angestellten getragen.
Feedback / Kritik in diese Richtung will das Management nicht hören und wird aktiv ignoriert ("diese Fragen beantworten wir nicht").
Verbesserungsvorschläge
Es braucht endlich bessere Feedback-Kanäle.
Die kürzlich stattgefundene Q&A session hat deutlich gezeigt, dass die Möglichekit für anonymes Feedback stark genutzt wird. Hier braucht es aber eine dauerhafte Möglichkeit.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist stark abhängig vom Projekt. Das kann sehr gut sein, kann aber auch sehr schlecht laufen. In den negativen Fällen fehlt in den Führungspositionen leider häufig die Kompetenz damit umzugehen und entgegen zu wirken. Die "Cluster Responsible" (vergleichbar mit Abteilungsleitern) werden in dieser Hinsicht auch nicht geschult, was ein riesen Versäumnis des Managements ist.
Gleichzeitig sind die Erwartungen gegenüber den Angestellten in solchen Situationen überzogen hoch.
Kommunikation
Die Kommunikation ist eins der größten Probleme der Firma. Informationen kommen teils gar nicht, teils verfälscht und unterschiedlich bei den Angestellten an. Flurfunk wird vom Management immer schlecht geredet, eine proaktive Kommunikation um diesen zu verhindern findet aber nicht statt.
Damit geht die mangelende Transparenz einher, die zu Ungewissheit, Spekulationen und falschen Informationen führt.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt unter den Kollegen ist eigentlich gut. Hier gibt es nur ein paar Spannungen seit der Übernahme der Firma Anarcon, was aber in keinster Weise mit den dabei übernommenen MitarbeiterInnen zu tun hat. Hier wurde einfach ohne Strategie eine Firma gekauft, die fast 1 zu 1 so weiter innerhalb der Scandio besteht. Dabei wurde nicht auf die Kompatibilität der Firmenkulturen oder ähnlichem geachtet. Dass es dabei dann zu Reibungen kommt ist klar. Leider wurden diese kaum vernünftig aufarbeitet, sondern lediglich die Schuld auf die Angestellten geschoben, dass man die neuen Kollegen nicht akzeptieren würde.
Work-Life-Balance
Das ist primär abhängig vom Projekt, läuft in den meisten Fällen aber gut. Arbeitszeiten sind flexibel, Urlaubsanträge meist auch kurzfristig möglich.
Vorgesetztenverhalten
Das Management gibt sich "unantastbar" und ist auch gegenüber Feedback primär abweisend und relativierend. Bedenken, die teils seit Jahren geäußert werden, wurden fleißig ignoriert. Auch Feedback das die aktuelle Situation hätte verhindern können und dazu geführt hätte, dass nicht 17 Mitarbeiter ihren Job verloren hätten.
Bei den Cluster Responsibles gibt es einige sehr gute, die engagiert sind und die Bedürfnisse und Sorgen der Angestellten ernst nehmen. Andere sind offensichtlich falsch in dieser Rolle, schaffen es nicht zu kommunizieren, Konflikte zu lösen oder auch nur offen für die Angestellten zu sein.
Interessante Aufgaben
An sich denke ich sind die Aufgaben ähnlich wie bei anderen IT Dienstleistern, jedoch verhindert die Situation der letzten 1-2 Jahre Projektwechsel, was zu sehr einseitigen Aufgaben führt.
Gleichberechtigung
Mir ist nicht bewusst, dass es große Verletzungen der Gleichberechtigung gibt, jedoch fordern die Angestellten hier schon seit über 2 Jahren genauere Informationen, die einfach nicht offen gelegt werden (zB gender pay gap).
Auch hat es zu lange gedauert, bis die ersten Frauen in eine Führungsposition gekommen sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier gibt es meiner Meinung nach keine Probleme.
Arbeitsbedingungen
Man hat in der Regel keinen festen Arbeitsplatz, da viele MitarbeiterInnen primär im Home Office sind. Das ist an sich kein Problem, allerdings sollten bei einem geteilten Arbeitsplatz Möglichkeiten gegeben sein, diesen an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Es gibt nur wenige höhenverstellbare Tische, die Bildschirme haben gar keine Einstellungsmöglichkeiten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es gibt die Möglichkeit im Rahmen des 1% Pledge zwei Tage pro Jahr auf gemeinnützige Arbeit zu verwenden. Dies war in letzter Zeit aufgrund der Firmensituation nicht mehr möglich, sollte aber hoffentlich nur kurzfristig der Fall sein.
Für Events wie zB den Wings for Life Marathon übernimmt die Firma oft die Startgebühr.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt ist höchstens mittelmäßig und sehr willkürlich.
Der jährliche Bonus ist auch unterdurchschnittlich und wird erst nach 3 Jahren voll ausgezahlt.
Aktuell wurden alle Gehaltsgespräche eingestellt und für das kommende Jahr voraussichtlich abgesagt.
Image
Das Image, wie es zB auf Kununu zu sehen ist, stimmt leider seit einiger Zeit gar nicht mehr.
Große Teile der Belegschaft sind sehr unzufrieden, viele Leute verlassen die Firma und der Frust steigt stetig.
Karriere/Weiterbildung
Für Weiterbildung ist man primär selbst verantwortlich, man kann dann in der Regel einen Teil seiner Arbeitszeit dafür aufbringen. Hier wäre es (vor allem für neuere / jüngere Angestellte) hilfreich, wenn man etwas mehr Beratung hätte, was sinnvoll ist, wie man am besten vorgeht.
Karrieremöglichkeiten gibt es kaum. Mit Glück kann man Projektverantowrtung übernehmen, aufgrund der mangelnden Projekte ist dies jedoch schwer.
Cluster Responsible werden vom Management bestimmt und es wirkt hier eher wie eine Vetternwirtschaft.