When Communication is critical
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Kollegenzusammenhalt war gut und es war mir immer eine Freude, in kleiner Runde gemeinsam zum Mittag zu gehen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Für ein CCoIP-Unternehmen ziemlich schlechte Kommunikation, was über den eigenen Tellerrand hinausgeht, vor allem was Collaborationtools und Versionisierungsverwaltung angeht.
Verbesserungsvorschläge
Computerisieren, da hinkt es gewaltig. Dann ist der Weg für die ersten Schritte in Richtung Digitalisierung geebnet. Ansonsten investieren, sonst wird der Gap zum IT-Markt in 5 Jahren noch größer.
Arbeitsatmosphäre
Als Fazit: unehrlich
Bei der Bewerbung habe ich mit ganz konkreten Vorstellungen und Vorgaben gemacht. Die Zusagen wurden dann nach dem Dienstantritt einfach nicht eingehalten.
Es ist zudem sehr schwierig, ohne Budget nur mit Kaugummi und Büroklammer eine IT-Abteilung auf- und auszubauen. Dass die eig Voraussetzung für das next level noch nicht vorliegen ist ja nicht schlimm, sofern der Wille zum Umsetzen da ist. Diesen Spirit habe ich dort nie verspürt.
Lieber Nachfolger, gerne überlasse ich dir das Feld, um dich daran zu versuchen.
Kommunikation
Hier liegt das Problem.
Das Kernprodukt sind Kommunikationsmittel, am internen Einsatz von aktuellen Collaborationtools und Versionisierungsverwaltung, eig allem "modernen" hapert es.
Kollegenzusammenhalt
Als Team hat man versucht das organisierte Chaos Abteilungsübergreifend zu meistern. Dabei waren mitunter alle Mitarbeiter bis hin zum Geschäftsführer involviert.
Work-Life-Balance
Eigentlich gut, es sei denn, man ist Pendler und wird freitags nachmittags zum Wochenabschlussmeetings zu den Chefs eingeladen, die beide am Standort gewohnt haben.
Das hätte ich eher an einem Do gesehen.
Schwierig wird es, wenn 100% Homeoffice ausgehandelt wird und dennoch vorgesehen ist, dass man Software-Innovationen an Hardware in der Zentrale machen soll. Das kann nicht funktionieren und hat es am Ende auch nicht.
Vorgesetztenverhalten
Flache Hierarchien sind gut, wenn es funktionierende Betriebsabläufe gibt. Am Ende muss trotzdem jemand den Hut aufhaben.
Leider fehlte diese Instition an Person dort, die die volle Projekt- und Kapazitätenübersicht hatte.
Schwierig wird es vor allem dann, wenn Vorgesetzte an Software hängen, die man eigentlich tauschen müsste, um Industrie 4.0 Standards umzusetzen...
Interessante Aufgaben
Interessant war immer der Feierabend.
Gleichberechtigung
Es arbeiten ungefähr genau so viele Frauen wie Männer in der Zentrale, der Vertrieb ist eine Männerdomane. Gehaltstechnisch werden die besser bezahlten Jobs von Männern besetzt. Das liegt aber nicht explizit daran, dass Männer bevorzugt werden, sondern daran, dass im Hardware/Softwarebereich weniger Frauen Interesse zeigen.
Ansonsten ist das ein Familienbetrieb und somit arbeiten Teile der Familie an verschiedensten Stelle. Persönlich habe ich das nicht als Nachteil empfunden.
Umgang mit älteren Kollegen
Hier wäre eher die Frage, wo sind die jüngeren Kollegen? Als End-30er zählte ich zu den 5 Jüngsten dort. Damit ist das Durchschnittsalter dort hoch.
Ansonsten werden alle Mitarbeiter dort nicht wegen Alter oder Geschlecht schlecht behandelt.
Arbeitsbedingungen
Schlecht!
Im meinem Arbeitsvertrag stand 100% Remotearbeit, das muss man dann mehrmals betont durchboxen.
Der Standort Langenhagen liegt im Industriegebiet in einem renovierungsbedürftigen Asbestgebäude. Platz für Externe/Gäste ist dort nicht, da muss man eben warten, bis jemand in Urlaub ist.
Von der Büroausstattung her war kaum weniger möglich. So schlecht wurde ich in meiner beruflichen Laufbahn noch nie ausgestattet.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Unternehmen gibt es seit 30 Jahren, aber diese Punkte stehen wie Obst, Gemüse, Familie&Beruf nicht auf der Agenda. Es werden die "alten Werte" gelebt.
Die Firmenzentrale ist mit einem Auto super zu erreichen mit dem ÖPNV nicht, insbesondere weil man aus Hannover herausfahren muss, da er Standort eben in Langenhagen ist und NICHT in Hannover.
Gehalt/Sozialleistungen
Meine Stelle wurde marktüblich gut bezahlt, vermutlich habe ich im Verhältnis zu meinen anderen Kollegen überdurchschnittlich viel verdient.
Aber Geld allein macht nicht glücklich oder zufrieden.
Image
Hier müsste man wohl eine Kurve zeichnen. Das Image rührt hauptsächlich vom früheren Geschäft.
Seit der Umstellung auf vertriebsgetriebene Produktion bleibt keine Zeit mehr für Entwicklung und Innovation. Man rennt den Aufträgen hinterher, die Kollegen weg.
Karriere/Weiterbildung
Auch ähnlich konservativ bei Umweltschutz und Sozialem.
Getrieben von Buzzword wie "ins kalte Wasser werfen" oder es wurde nichts vorbeitet, daher gibt es keine Schulung, sondern nur einen Workshop gilt hier 110% Autodidaktik, wenn man es nicht schafft, einen vollausgelasteten Kollegen zu finden, der sich dann doch noch einmal extra Zeit nimmt.
Einem Branchenfremden hätte es sicherlich nicht geschadet, eine Schulung in den gängigsten Eigenprodukten zu erhalten.