schleich - die Geschichte scheint auserzählt, der Zenit ist längst überschritten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Spannende Produkte / Branche, tatsächlich immer noch viele nette Kollegen die noch nicht aufgegeben haben, etwas zum positiven verändern möchten
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Braut soll offenbar nur noch für die nächste Hochzeit hübsch gemacht werden (inkl. Entlassungen, Kosteneinsparungen und Standortschließungen) - Ausgang ungewiss, passende Partner rennen dem aktuellen Investor scheinbar nicht gerade die Türe ein. Und - um zur Überschrift zurück zu kommen: Die Geschichte von schleich scheint größtenteils auserzählt.
Arbeitsatmosphäre
Die Luft ist in den letzten Jahren sehr dünn geworden, eine Schreckensmeldung folgt der anderen. Aus einer offenen, positiven Unternehmenskultur eines sich wandelnden modernen Unternehmens ist längst ein politisches, investorengetriebenes Geschäftsmodell geworden, Angst um den Job und Absicherung in alle Richtungen dominieren den Arbeitsalltag - die einen nennen es agiles Arbeiten, i.d.R. wird damit aber das zunehmendes Chaos, fehlende Prozesse und die völlig an der Realität vorbei definierte Unternehmensziele schön geredet. In Summe einfach mehr Schein als Sein …..
Kommunikation
Früher war die Geschäftsleitung bemüht, die Mitarbeiter abzuholen und regelmäßig zu informieren. Inzwischen erfährt man Wechsel in der GF, Abteiilungsverlagerungen oder sogar Standortschließungen eher aus der Presse. Auch die interne Kommunikation wurde in den letzten Jahren zunehmend über den Flurfunk abgedeckt, die Kollegen sind einfach immer vorsichtiger geworden in offener Kommunikation - zudem verbaut Kritik und mangelnde Verehrung schnell den Karriereweg oder führt direkt auf die Abschussliste ….
Kollegenzusammenhalt
Tatsächlich sehr stark von den einzelnen Abteilungen abhängig - von den „safe my ass“ Tendenzen abgesehen immer noch gut in vielen Bereichen, wird sich mit der geplanten Standortschließungen in SG aber sicher massiv verändern. Zudem massive Fluktuation in den letzten Jahren - gefühlt verlassen 50% der neu eingestellten Kolllegen das Unternehmen im ersten, spätestens zweiten Jahr direkt wieder, viele auch in der Probezeit.
Work-Life-Balance
Auch sehr unterschiedlich, aber sehr flexibel Arbeitsmodelle mit relativ hohem Selbständigkeitsfaktor. Negativ beeinflusst in den letzten Jahren aber durch die vielen Wechsel an Personal, lange unbesetzten Stellen oder Personaleinsparungen aber auch hier eine deutlich negativer Trend.
Vorgesetztenverhalten
Alles dabei - kommt immer auf den persönlichen Vorgesetzen an natürlich.
Gleichberechtigung
Der Umgang mit den Mitarbeitern ist an sich an vielen Stellen fragwürdig - jedoch vom Nasenfaktor abhängig, Geschlecht / Herkunft usw. sind da glücklicherweise größtenteils kein Nachteil.
Umgang mit älteren Kollegen
Gibt ja kaum noch welche - eingestellt werden hauptsächlich junge, unerfahrene und günstige Uniabsolventen, die ja auch weniger kritisch sind als die alten Hasen, die nach und nach vor die Türe gesetzt werden.
Arbeitsbedingungen
Zunehmend - auch durch den nach Corona in München eröffneten neuen Standort - moderne Arbeitsmittel und (nach und nach) ein Paket an Sozialleistungen (vom Jobrad bis zum Essenszuschuss) auf gutem Niveau im oberen Mittelfeld. Jobticket z.B. aber auch am Standort München nicht selbstverständlich ….. bei in Summe für die Branche (und das Selbstverständnis) eher niedrigem bis mittelmäßigem Gehaltsniveau.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wurde in den letzten Jahren (wenn auch viel zu spät für ein Unternehmen das Spielzeug aus Kunststoff schwerpunktmäßig in China herstellt bzw. herstellen lässt) stärker in den Fokus gestellt und auch medial ausgeschlachtet. In der Realität wurden aber v.a. Projekte mit maximalen Einsparmöglichkeiten umgesetzt, nicht maximalem ökologischen Impact. Und wenn es gar Geld kostet - siehe auch Firmenwagen - macht man dann auch eher weiter wie bisher, egal ob es auch umweltverträglichere Lösungen geben könnte.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt eher unter Branchendurchschnitt (s.o.) - Paket an Sozialleistungen aber auf gutem Niveau im oberen Mittelfeld.
Image
In der Branche & als Arbeitgeben inzwischen angekratzt, auch bei den Handelspartnern - bei den Endkunden aber (immer) noch relativ gut. Allerdings werden auch da die Stimmen lauter, die abnehmende Qualität bei steigenden Preisen kritisieren.
Karriere/Weiterbildung
gutes Online-Angebot, beim richtigen Vorgesetzten auch Möglichkeiten der Entwicklung - allerdings verlassen auch immer wieder gute Mitarbeiter das Unternehmen (-> hohe Fluktuation) weil sie sich nicht ausreichend (auf finanziell) entwickeln können.