Licht und Schatten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Geregelte Arbeitszeiten, man kann sich auf Gesetze berufen, Lohn kommt immer pünktlich. Nachrechnen muss man trotzdem wie überall. Weihnachtsgelder, Krisenzahlungen (Corona, Inflation) sind auch üppig aber nichts worauf man bauen kann.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Steht alles oben.
Verbesserungsvorschläge
Gehalt rauf, Arbeitszeiten runter. Wenigstens an Industrie und Handwerk angleichen. Wenn man Krisenfest werden will, müssen die Bedingungen besser als in der Wirtschaft werden.
Arbeitsatmosphäre
Akuter Personalmangel auf unteren Ebenen sorgt für Stress. Aufgeblasener Wasserkopf auf oberen Ebenen stört Betriebsfrieden. Mit jeder Reform wird das Stellenungleichgewicht größer. Auf der Straße fehlen Leute und die Büros platzen aus allen Nähten. Paragraphenjongleure machen effizientes Arbeiten unmöglich. Die GMSH lähmt den gesamten Landesbetrieb.
Kommunikation
Auf dem Flur unproblematisch und effizient. Per Mail und Telefon "nach oben" oder zur GMSH ist katastrophal schlecht. Arbeit liegt Wochen, Monate brach weil Autoritäten nur von Zwölf bis Mittag erreichbar sind und sich nicht zurückmelden. Das erhöht den Stress, wenn der Berg dann plötzlich abgearbeitet werden muss und Einrichtungen und Menschen darunter leiden.
Kollegenzusammenhalt
Auf gleicher Ebene gut. Hierarchien sind allerdings steil. Personalräte oft zahnlos.
Work-Life-Balance
40h Woche wo Branchenkollegen bei gleichem Geld 30h in der freien Wirtschaft arbeiten. Chefs rufen einen im Urlaub und nach Feierabend auf Notfallnummern für Lapalien an. "Wo steht das?" "Wo ist XY?"
Vorgesetztenverhalten
Grenzüberschreitend, fordernd bei gleichzeitigem Mangel an Verantwortungsbewusstsein für den Öffentlichen Dienst. Je weiter oben, desto desinteressierter. Der Hausmeister übernimmt mehr Verantwortung als der Institutsleiter.
Interessante Aufgaben
Bin im Bildungsbereich und bilde mich selbst weiter. Wer etwas Leidenschaft mit bringt, findet vmtl. auch gute Angebote und Aufgaben.
Gleichberechtigung
Konservativ. Gleichberechtigung nur dort wo sie mit dem Holzhammer durchgesetzt wird. Ohne die Selbstverpflichtungen und Programme des Landes würden hier die 50er Jahre herrschen.
Umgang mit älteren Kollegen
Schlecht. Trotz demografischem Wandel wird bis zum letzten Arbeitstag viel zu viel abverlangt. Ich bin jung, aber habe Mitleid mit älteren Kollegen. Viele melden sich deswegen frühzeitig dauerkrank was wieder den Workload erhöht.
Arbeitsbedingungen
Sind geregelt und man kann sich auf Gesetze berufen. Das ist "draußen" anders. Da machst du was Chef sagt oder suchst dir eine neue Firma. Was ja gerade auch kein Problem ist. Aber hier kann man sich den Arbeitsplatz im gesetzlichen Rahmen selbst gestalten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Erschreckend schlecht für das Land zwischen den Meeren.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittlich. Kollegen "draußen " in Handwerk und Industrie verdienen weitaus mehr bei weniger Stunden.
Image
Firmen und wirtschaftsakteure nehmen einen nicht ernst. Schlimmster Faktor ist hier die GMSH.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt zahlreiche kleinere Angebote. Große Sprünge sind für Angestellte eher unmöglich. Fachkräftemangel ist beim Land SH noch kein Begriff. Außer für Beamte. Da werden alle Türen geöffnet.